Weg-Wort vom 6. Februar 2008
Glaube und Menschenrechte! (Psalm 149)
Meine Freundin ist fromm geworden! So beginnt eine Frau das Gespräch mit
mir. Und sie fährt weiter: Ich stehe ja auch zu Gott! Aber so engstirnig
fromm, so gesetzlich, so wenig lustvoll und lebensfreudig, wie meine
Freundin jetzt ihren Glauben lebt, so sieht mein Glaube nicht aus. Ihre
Kirche hat sie richtig gefangen genommen!
Der Glaube an Gott ist eine mächtige Sache. Er kann Menschen bewegen und
verändern. Was hilft, dass diese Veränderungen uns nicht überheblich und
exklusiv machen, dass wir nicht so werden, wie der 149. Psalm Fromme
beschreibt: Gottes Lob in ihrem Mund, das zweischneidige Schwert in ihren
Händen. (Ps 149.6)? Was hilft, dass unser Christsein nicht zum heiligen
Krieg gegen alle, die anders sind, führt?
Es hilft ein Festhalten an Menschenrechten, die unabhängig von Religion,
Rasse, Herkunft oder sozialem Status gelten. Es hilft das Festhalten an den
folgenden ethischen Grundsätzen:
Die Anerkennung des Anderen als gleichberechtigt.
Der bedingungslose Schutz der Schwachen.
Die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen.
Das Prinzip der Friedlichkeit und Toleranz im alltäglichen und
globalen Miteinander.
Das Bewusstsein, dass wir alle miteinander eine Menschheit bilden,
deren Angehörige füreinander verantwortlich sind.
Wo das nicht gilt, wird aus Kirchen- und Religionszugehörigkeit eine
totalitäre und exklusive Sache so nach dem Motto: Ich bin nicht wie Du!
Ich bin anders und ich bin besser als Du!
Wo aber die dargelegten ethischen Grundsätze gelten und gelebt werden, darf
ich für das, was ich glaube, einstehen. Und daraus werden Gespräche wachsen,
die spannend sind und uns gemeinsam weiterbringen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
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Weg-Wort vom 5. Februar 2008
Himmel auf Erden (Psalm 148)
Lob sei dem Herrn von den Himmeln her!
Lobt den Herrn von der Erde her! (148.1b, 7a)
Diese beiden Sätze stehen im 148. Psalm werden dort mit Himmels- und
Erdenbildern vermehrt, bis es heisst:
So lobe denn alles die Macht des Herrn! Denn sie allein überragt. Seine
Hoheit steht über Erde und Himmeln. Er hat seinem Volk Geltung verschafft.
Lobt alle den Herrn! (Ps 148.13f)
Wie können wir Gott loben? Mein Antwort ist einfach: Indem wir es himmlisch
auf Erden zugehen lassen. Wie das gehen könnte, erzählt diese Geschichte:
Ein Kind sagt zu seiner Mutter: Mammi, der Himmel ist doch da oben? - und
es zeigt in die Luft.
Welchen Himmel meinst du? fragt die Mutter.
Den Himmel eben, sagt das Kind.
Meinst du den Himmel, an dem die Wolken sind und wo die Flugzeuge fliegen?
fragt die Mutter geduldig weiter.
Nein, den richtigen Himmel, antwortet das Kind, wo die Engel sind.
Da sagt die Mutter: Der Himmel, den du meinst, ist dort, wo Gott ist, und
Gott ist überall. Deshalb ist auch der Himmel nicht irgendwo über uns,
sondern überall - in uns und um uns herum. Wir können ihn nur noch nicht
sehen, weil Gott uns zuerst andere Augen und ein anderes Herz geben muss.
Aber wir können viel Himmel auf Erden werden lassen, wenn wir das leben, was
Gott in Jesus Christus uns gelehrt und vorgemacht hat.
Wo trage ich etwas dazu bei, dass es Himmel auf Erden wird?
Wo begegnet mir auf Erden der Himmel?
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
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Weg-Wort vom 1. Februar 2008
Schöpfer und Helfer (Psalm 147)
Eine Neunzigjährige berichtet mir: Als ich noch jung war, da hat es noch
Blumenwiesen gegeben schöner kann man sie sich nicht vorstellen. Und die
Luft war herrlich. Wasser haben wir aus Brunnen und Bächen getrunken!
Vielleicht haben darum heute so viele Menschen keinen Bezug mehr zu Gott,
dem Schöpfer! Die Natur, die sie erleben, hat nicht mehr so viel Wunderbares
an sich wie zu meiner Zeit.
Im 147. Psalm erscheint Gott als der grosse Schöpfer. Er bestimmt die
Anzahl der Sterne und ruft sie alle mit Namen Er ist es, der den Himmel mit
Wolken bedeckt und der Erde Regen spendet, der auf den Bergen Gras spriessen
lässt und den Tieren Nahrung gibt... Er ist es, der deinen Fluren Frieden
sichert, der dich mit fettem Weizen satt macht, der Schnee wie Wollflocken
hinlegt und Reif wie Asche ausstreut, der Eis wie Brocken schleudert; sein
Frost lässt die Wetter erstarren. (Ps 147.4,8f,14,16f)
Gott hat uns unser Leben und unsere Lebensgrundlagen geschenkt. Hoffentlich
sehen wir das auch heute noch! Ich habe der Neunzigjährigen dann meinerseits
berichtet, wie ich heute Gott in der Schöpfung sehe. Und warum wir uns alle
für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen sollen. Ich bin überzeugt: Es ist
noch nicht zu spät, unseren Umgang mit der Schöpfung zu verändern!
Im 147. Psalm erscheint Gott aber nicht nur als der Schöpfer. Er ist auch
der Helfer. Sein Für-Uns-Dasein geht über die Schöpfung hinaus und wird
alltäglich. Er hilft, verschenkt seine Liebe. Er segnet. Und er schickt sein
Wort aus. Unserem Gott zu singen, ist schön! (Ps 147.1)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
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Weg-Wort vom 28. Januar 2008
Gott ist mein Halt (Psalm 146)
Lobt alle den Herrn!
Auch ich will ihn loben.
Ich will den Herrn loben,
solange ich lebe,
und meinem Gott singen,
solange ich bin.
Verlasst euch nicht auf die Grossen der Welt.
Dort ist keine Hilfe.
So einer ist auch nur ein Mensch,
haucht sein Leben aus,
kommt wieder in die Erde,
und seine Pläne
zerrinnen am selben Tag.
Glücklich der, dem die Hilfe vom Gott Jakobs kommt,
und der seine Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, setzt,
den Gott, der Himmel und Erde gemacht hat und das Meer, und was drin lebt,
der treu ist und treu bleibt,
der den Unterdrückten Recht schafft und den Hungernden Brot gibt.
Der Herr macht die Gefangenen frei
und die Blinden sehend.
Er richtet die Niedergeschlagenen auf.
Der Herr liebt die Gerechten.
Der Herr ist ein Beschützer der Fremden.
Eine Waise und Witwe entschädigt er voll.
Was aber die Gottlosen treiben,
lässt er misslingen.
Solange Menschen kommen und gehen, ist dein Gott, Zion,
für alle Zeiten der Herrscher.
Lobt alle den Herrn!
Der 146. Psalm ist einer meiner Lieblingspsalmen. Wenn ich ihn lese und
bete, spüre ich die Kraft, die von Gott ausgeht. In mir wächst Hoffnung. Ich
spüre, dass Gott mein Halt ist.
Und ich bin froh, dass solche Worte in unserer Bibel stehen. Mir gelingt es
nicht immer, die richtigen Worte für das tägliche Gebet zu finden. In diesem
Psalm liegen sie vor mir. Dankbar darf ich sie nachsprechen und mich von
ihnen stärken und ermutigen lassen. Amen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
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