Weg-Wort vom 17. Dezember 2007
Überall: Gott (Psalm 139)
Herr, du durchschaust mich, du kennst mich.
Ob ich sitze oder stehe, du weisst es,
du erkennst meine Gedanken aus der Ferne.
Ob ich gehe oder liege, du bestimmst es;
mein ganzes Leben ist dir vertraut.
Kein Wort kommt auf meine Zunge,
das du nicht schon wüsstest, Herr.
Von allen Seiten umgibst du mich.
Wohin fliehe ich, wenn ich von dir weg will?
Steige ich zum Himmel, so bist du da.
Bereite ich mein Lager in der Unterwelt, so bist du auch dort.
Schwinge ich mich auf mit den Flügeln des Morgenrots,
und lasse mich nieder am äussersten Ende des Meeres:
Selbst da wirst du mich fassen und an deiner Hand leiten.
Wenn ich sage: Finsternis soll mich zudecken;
das Licht um mich her möge zur Nacht werden
dann wäre für dich die Finsternis doch nicht dunkel,
die Nacht würde scheinen wie der Tag.
Ja, das Dunkel wäre wie Licht. (Ps 139.1-5a, 7b-12)
Fantastische Worte! Der 139. Psalm ist einer der wirkmächtigsten Texte der
Bibel. Er berichtet von Gott, der überall ist, der uns mit seiner Macht und
seinen Möglichkeiten umgibt, der uns durch und durch kennt. Denn seine
Kinder, seine Geschöpfe sind wir. Er steht hinter uns, ist für uns da und
braucht uns. Darum heisst es am Schluss des 139. Psalms:
Durchforsche mich, Gott erkenne, wie ich eingestellt bin.
Prüfe mich, nimm meine Gedanken zur Kenntnis.
Sieh nach, ob ich auf falschem Weg bin;
führe mich auf dem sicheren Weg. (Ps 139.23f)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.chwww.offene-tuer.net
Blog: http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php
Weg-Wort vom 12. Dezember 2007
Gott sendet uns Beistand (Psalm 138)
Advents- und Weihnachtszeit ist auch die Zeit der Besuche. Familien kommen
zusammen, wir besuchen Freunde und Nachbarn, feiern zusammen mit den
Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz, und wir haben Kontakt mit Menschen
wie Zeitungsverträgerinnen und verträger, Briefträgerinnen und Briefträger,
die sonst tagein, tagaus still ihren Dienst tun.
Und hoffentlich entstehen Gespräche, gute Gespräche. Hoffentlich hören wir
zu, genau zu. Vielleicht sagt sogar einer: Dich, Sie schickt ein Engel! Das
tut mir jetzt gut, dass ich mit Dir, mit Ihnen sprechen kann!
Im 138. Psalm heisst es:
Wenn ich auch durch Gefahren hindurch muss, du erhälst mich am Leben Du
sendest mir Beistand und hilfst mir mit deiner Macht. Herr, deine Gnade
besteht! Lass mich, den du geschaffen hast, nicht fallen! (Ps 138.7f)
Vielleicht sind wir in diesen Tagen für jemand anderen der Beistand, den
Gott geschickt hat. Wir sollten damit rechnen! Und vielleicht erhalten wir
einen Besuch, der zu unserem Beistand, den Gott gesandt hat, wird! Auch
damit sollten wir rechnen.
Und ganz besonders freuen sollen wir uns auf den Beistand für uns alle und
die ganze Welt, auf die Geburt Jesu, die Menschwerdung Gottes, die wir an
Weihnachten feiern. Wie jeder Besuch von Herzen, den wir im Alltag tun, den
besuchten Menschen froh macht, soll uns die Ankunft Gottes in unserer Welt
froh machen und befreien. Mit seinem Beistand können wir leben und anderen
zum Beistand werden.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.chwww.offene-tuer.net
Blog: http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php
Weg-Wort vom 11. Dezember 2007 (Entschuldigung für die Verspätung!)
Gegengewichte setzen (Psalm 137)
Wir alle kennen den 137. Psalm. Teile seines Textes haben einmal als Lied
die Hitparade gestürmt: By the rivers of Babylon. An den Flüssen Babels
sassen wir und weinten, wenn wir an den Zion dachten. Wir hängten unsere
Zithern an die Pappeln dort. Denn unsere Entführer wollten Lieder von uns
hören, unsere Peiniger befahlen uns, froh zu sein: Singt uns ein Lied vom
Zion! Ach, können wir denn ein Lied des Herrn in fremdem Land anstimmen?
(Ps 137.1-4)
Für mich versteckt sich hinter dieser Psalmfrage eines der grössten
Geheimnisse für ein gelingendes Leben: Die Aufforderung, Gegengewichte zu
setzen. Also in der Trauer fröhliche Lieder anzustimmen und in der Euphorie
sich an die traurigen Tage zu erinnern! Das hilft die Lebenswogen
erträglicher zu machen.
Diese Balance, die durch die ausgewogenen Gegengewichte entsteht, hilft uns,
vieles zu tragen und zu ertragen. Sie schafft die Zuversicht, die Hoffnung,
den Mut alles Kräfte, die wir immer wieder brauchen! Die schweren Zeiten
bringen es sonst fertig, dass all die guten Zeiten, die wir schon erlebt
haben, ihre Wirkung verlieren.
Es ist darum unsere Chance, unsere Lebens- und Überlebenschance, wenn wir
uns richtiggehend üben im Gegengewichte setzen:
Sich in schweren Zeiten an die guten Zeiten zu erinnern!
In guten Zeiten die schweren Zeiten nicht zu vergessen!
Wir können wir sollen im fremden Land die Lieder des Herrn singen: In dir
ist Freude in allem Leide ...
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.chwww.offene-tuer.net
Blog: http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php