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24. August 2007
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Weg-Wort vom 24. August 2007 Alles ginge besser Wenn es nur besser ginge... sagen die Wirtschaftsleute, wenn die Marktlage am Boden liegt. Wenn es nur besser ginge... sagen Menschen in bedrückenden und scheinbar ausweglosen Situationen. Wenn es nur besser ginge... ist ein legitimer Wunsch von uns allen in bedrängenden Momenten. Doch meist geht es nicht von selber besser. Vor mehr als 180 Jahren machte der deutsche Schriftsteller Johann Gottfried Seume seine berühmte Wanderung von Leipzig nach Syrakus. Und weil er meist zu Fuss ging, hatte er viel Musse, sich die Landschaft und die Städte anzuschauen. Er hatte aber auch Zeit, sich über das Zu-Fuss-Gehen Gedanken zu machen. Dabei ging ihm auf, dass der Gehende mehr wahrnehmen kann als der Fahrende. Und es formte sich in ihm die Gewissheit, dass alles besser gehen würde, wenn man nur ginge. Das Gehen ist in der Tat ein Mittel gegen das Festsitzen. Wenn wir in unseren Gedanken herumkreisen, krampfhaft für ein Problem nach einer Lösung suchen, kann ein Spaziergang Wunder wirken. Beim Gehen kommen wir in Bewegung. Wir suchen einen Weg, der auch dem Auge etwas bietet, der vielleicht unsere Ohren erfreut oder die Nase verwöhnt. Bei jedem Schritt verändert sich die Umgebung. Die Perspektive verschiebt sich. In unser Gesichtsfeld geraten Dinge, die wir eben noch nicht gesehen haben. Dadurch kommt auch etwas in uns in Bewegung. Wir gewinnen Distanz zu den fragenden, bedrängenden oder gar verzweifelnden Schichten in uns. Nicht selten geschieht es dann, dass wir plötzlich andere Zugänge zur scheinbar aussichtslosen Situation entdecken und eine zündende Idee zu einem nächsten Schritt aufblitzt. Ah, so ist das! Ah, darum ist es nicht gegangen! Ah, so kann es gehen! Ja, alles geht besser, wenn wir gehen! © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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23. August 2007
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Weg-Wort vom 23. August 2007 Was er sagt, ist unerträglich Im Johannes-Evangelium wird im 6. Kapitel von einem grossen Zusammenlauf von Menschen in Galiläa berichtet. 5000 sind gekommen. Sie haben Jesus erlebt so nah wie noch nie. Haben ihn predigen gehört - mit grosser Autorität. Haben miteinander gegessen und getrunken. Fünf Brote und zwei Fische. Und es reichte für alle. Sie haben miteinander geteilt: Brot und Leben. Doch dann sind die Fünftausend verschwunden. Jesus ist allein mit seinen Freunden. Da melden viele von ihnen Widerspruch an gegen Jesu Worte. Was er sagt, ist unerträglich (Joh 6,60). Wogegen lehnen sich selbst Jesu Freunde auf? Was ist denn an Jesus so unerträglich? Warum löst er selber Konflikte aus? Indem Jesus sich als das lebendige Brot ausgibt, erhebt er den Anspruch, die vom Himmel gekommene Lebensgabe Gottes zu sein. In ihm sollen die Menschen Gott sehen können. Für die Menschen ist aber Jesu Erscheinen so anders als ihre Vorstellung von Gott. In Jesus steht Gott nicht nur erhaben über allem, sondern wird sichtbar, spürbar, begrenzt und hinfällig wie wir Menschen es selber sind. In einem Kind, einem Stück Brot, in einem Wort, in einem Menschen, zuletzt im Kreuz soll der starke, allmächtige Schöpfer des Himmels und der Erde sichtbar sein. Das ist unverständlich. Das Geheimnis der Menschwerdung Gottes, das Eingehen Gottes in die materielle Welt ist das eigentliche Ärgernis damals wie heute. Spüren wir dieses Ärgernis noch? Oder haben wir uns längst daran gewöhnt, Gott aus den sogenannt materiellen Bedürfnissen herauszuhalten und ihn in die reine Sphäre des Geistes, des Geistlichen zu verbannen? Jesus stellte damals seine engsten Freunde vor die Entscheidung: Wollt auch ihr gehen? (Joh 6,67). Seine Frage an uns könnte lauten: Aus welchen Bereichen eures Lebens schliesst ihr mich aus? Seid ihr bereit, mir in allen Bereichen eures Lebens ein Mitspracherecht zu geben? Werden wir ihm zustimmen oder auch sagen: Was er sagt, ist unerträglich? © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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22. August 2007
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Weg-Wort vom 22. August 2007 Gott ist auch traurig! (Psalm 116) Über drei Monate hinweg ist sie jeden Tag in das Universitätsspital gegangen, um ihre krebskranke Schwester zu besuchen. Nun ist sie gestorben. Sie war erst 44 Jahre alt. Unendlich traurig sitzt sie vor mir und weint. Warum? Diese Frage stellt sie mir immer wieder. Es fällt dem Herrn schwer, wenn er sieht, dass seine Getreuen sterben! (Ps 116.15) Diesen Vers aus dem 116. Psalm lese ich ihr vor und verstärke: Gott ist genau so traurig wie sie über den Tod ihrer Schwester! Das Bild packt sie: Meinen sie wirklich, dass Gott jetzt an meiner Seite ist in meiner Trauer? Ich antworte: Davon bin ich überzeugt! Ihre Schwester war und ist bei ihm in guten Händen. Aber sie brauchen ihn jetzt an ihrer Seite, um ihren Weg im Leben wieder gehen zu können! Dann zitiere ich noch andere Stellen aus dem 116. Psalm: Ich liebe den Herrn, denn er hat mich gehört, als ich aufschrie; er horcht immer zu mir hin. Mein Leben lang kann ich ihn anrufen. Ich war kraftlos geworden, doch er hat mir geholfen. Nun will ich wieder ruhig sein. (Ps 116.1f und 6bf) Dann erzählt sie mir von ihrer Schwester, was sie mit ihr erlebt hat, was sie gemacht hat, was sie erreicht hat, wie sie Freude bereitet hat, wie viele sie in guter Erinnerung behalten werden, wie fest sie Gott vertraut hat auch in der letzten Stunde. Ein prall volles Leben, auch wenn es nur etwas mehr als 44 Jahre gedauert hat. Die Tränen kommen ab und zu noch, aber da ist auch wieder Kraft und manchmal sogar ein Lachen ob einer besonderen Erinnerung. Lobt alle den Herrn! so endet der 116. Psalm. Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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21. August 2007
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Weg-Wort vom 21. August 2007 Ich verlasse mich auf den lebendigen Gott (Psalm 115) Auf was verlassen Sie sich? Was gibt Ihnen Halt? Diese Fragen werden wir uns wohl immer wieder einmal stellen. Und das ist auch gut so. Doch wie sehen unsere Antworten aus? Ich erinnere mich an drei spannende Antworten von Jugendlichen: Ich verlasse mich auf das Geld! Es ist klar: Wenn wir Geld haben, stellen sich einige Probleme nicht. Es ist also nötig, immer wieder darauf zu schauen, dass wir das an Geld verdienen, was wir brauchen. Aber die wirklich wichtigen Dinge wie zum Beispiel Liebe, Freundschaft, Vertrauen oder Gesundheit können wir uns mit Geld nicht kaufen. Ich verlasse mich auf meine Clique, die Menschen, zu denen ich gehöre. Familie, Freunde, ein Netzwerk, das ist ganz wichtig. Das braucht unser Augenmerk und unsere Pflege. Aber die Familie kann zerbrechen, die Freunde können uns verlassen, eine Clique kann uns ausstossen, ein Netzwerk kann reissen, sich auflösen. Für unseren Halt brauchen wir mehr! Ich verlasse mich auf mich selber! Ich muss mir selber Halt geben! Das ist wichtig und braucht unsere kritische Auseinandersetzung mit uns selber. Das Leben verändert uns ständig, manchmal so sprunghaft und unerklärlich, dass wir uns eine Zeit lang auch fremd sein können und nichts von diesem Halt in uns selber spüren. Der 115. Psalm gibt auch eine Antwort. Allen Machwerken von Menschenhand (Ps 115.4b), allen menschlichen Zurechtlegungen, allen Götzen und Göttern stellt er den lebendigen Gott gegenüber: Traut dem Herrn! Er ist Hilfe und Schild! Der Herr möge an uns denken, er möge uns segnen. Lobt den Herrn! (Ps 115.9,12a,18c) Gott hält in jeder Situation zu uns! Auf ihn allein ist immer Verlass! Probieren Sie es! Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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20. August 2007
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Weg-Wort vom 20. August 2007 Sich ver-danken Ich will dir danken aus ganzem Herzen, dir vor den Engeln singen und spielen. (Ps. 138,1). Mit diesen Worten beginnt der Psalm 138. Auch viele andere biblische Gebete sind von solch dankbarer Gesinnung geprägt. Uns Menschen fällt es oft nicht leicht in solch lobpreisenden Dank einzustimmen. Es ist nicht leicht, Dank als einen Vorgang zu vollziehen, der wirklich von Herzen kommt, auch wenn wir formelhaft immer wieder herzlich danken. Danken fällt uns schwer, weil wir fast alles in unserem Leben für selbstverständlich nehmen, es uns gar nicht bewusst ist, dass wir mehr empfangen, als wir geben. Wir überschätzen leicht das eigene Wirken und Tun gegenüber dem, was wir durch andere geworden sind. Der tiefste Grund unserer Schwierigkeiten mit dem Danken liegt aber wohl darin, dass wir das, was das Leben ausmacht, nicht empfangen, sondern selbst machen wollen. Es fällt uns schwer, uns selber und unser ganzes Leben Gott als dem tiefsten Geheimnis unseres Lebens zu verdanken. Jeder Mensch, sagt der heilige Paulus, will trotz Erkenntnis Gottes ihn nicht als Gott anerkennen und ihm nicht danken (vgl. Röm 1,21). Das heisst also, er will sich und sein Dasein nicht verdanken. Im Dank, der uns in den Psalmen entgegenkommt, öffnet der biblische Mensch sein Herz Gott. Er bejaht sein Dasein in Armut und als Geschöpf Gottes. Er kann das tun, weil er weiss, dass dieser Herr ihn befreit von dem Druck, selbst seinem Leben Halt und Dauer, Ansehen und Würde zu verleihen. So vollzieht sich im Danken eine Wende: Der Mensch, der vorher gefangen war in der Sucht, sich sein Leben selbst zu sichern, kann die Erfahrung machen, von Gott angenommen und befreit zu werden. Ihm wird ein neuer Lebensraum eröffnet, wie es der Psalmist erfahren hat: Er führte mich hinaus ins Weite, er befreite mich, weil er mich gern hat. Darum will ich dir danken, Herr, vor den Völkern, ich will deinem Namen singen und spielen (Ps. 18,20.50). © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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17.08.07
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 17. August 2007 Geburtstag Drei Tage darauf hatte der Pharao Geburtstag. Er veranstaltete für alle seine Hofleute ein Gastmahl. Gen 40:20 Darum liess er den Mundschenk und seinen Bäcker wieder aus dem Gefängnis holen. Sie sollten das Fest vorbereiten. Im Gefängnis hatten die vom Pharao verurteilten Männer geträumt. Der junge Joseph deutete ihnen die Träume. Weil er dies so treffend gemacht hatte, wurde er später an den Hof des Pharaos gebracht. So erzählt es uns die Bibel. Die Grossen ehren sich am Geburtstag selbst, indem sie Gäste einladen. Sie sonnen sich an diesem Tag in der Aufmerksamkeit der Anderen. Das erinnert mich an meine Primarschulzeit. Es war immer etwas Besonderes, wenn sich der Geburtstag einer Klassenkameradin näherte. Man gehörte dazu, wenn man ein Briefchen mit der Einladung zum Fest bekam. Das Geburtstagskind stand ab da im Mittelpunkt. Ich habe heute Geburtstag, sagte mir letztens eine Besucherin. Sie wartete ungeduldig auf den Anruf ihres betagten Vaters. Sonst könne sie an niemanden denken, der ihr zum runden Geburtstag gratulieren werde, klagte sie. Gratulieren sie sich selbst, gönnen sie sich etwas Gutes zu diesem besonderen Tag! Zünden sie für sich eine Kerze an. Warten sie nicht auf die Anderen! Meine Aufforderung, überraschte die Frau. Ja, eigentlich könnte ich mir eine Rose kaufen, ich habe heute meine Wohnung geputzt, überlegte sie. Schon für den Pharao gab es am Geburtstag ein Fest. Er organisierte seinen Tag. Auch für Kinder ist der Geburtstag wichtig. Sie nehmen ihn als Anlass, Menschen um sich zu scharen, weil die Aufmerksamkeit anderer gut tut. Auch wer sonst über knappe Mittel verfügt, kann seinen Geburtstag planen. Sich ehren, indem man in der Wohnung für Neues Platz macht, sich eine Blume gönnt, oder mit anderen etwas teilt. Man kann den Geburtstag als Anlass nehmen um für ein weiteres vollendetes Lebensjahr zu danken. Denn, wir wissen nicht ob noch ein Geburtstage folgen wird. Darum lohnt es sich, innezuhalten, sich zu fragen: wo stehe ich, wohin gehe ich? Aber auch um sich sagen, ich bin liebenswert, weil Gott mich liebt. Darum darf ich mich gern haben. Mir etwas Gutes tun. Jemand der sich gern hat, ist auch wertvoller für die andern. Denn er kann andere auch lieben. Mit ihm, mit ihr ist es gut zu sein. Er oder sie geht auch nicht vergessen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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16.08.2007
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Weg-Wort vom 16. August 2007 Nachtherbergen für die Wegwunden (Nelly Sachs) Das heutige Wegwort nimmt seinen Ausgangspunkt in einem Ausschnitt eines David-Gedichtes der jüdischen Dichterin Nelly Sachs. Sie ist 1970 gestorben nach einem leidvollen Leben, geprägt vom Mitleiden des schrecklichen Schicksals ihres Volkes. Wir lesen da: ....im Mannesjahr mass er, ein Vater der Dichter, in Verzweiflung die Entfernung zu Gott aus, und baute der Psalmen Nachtherbergen für die Wegwunden. Die Dichterin spricht hier ihre eigene Lebenserfahrung David, dem König und Dichter des Alten Testaments, zu. Dem erwachsenen Menschen David ist im Mannesjahr begegnen auf seinem Weg viele Probleme und Schwierigkeiten, so dass der einfache Gottesglaube der Kindheit hohen Belastungen ausgesetzt ist. Gott scheint verzweifelt fern zu sein. Der Weg auf Gott hin dünkt immer weiter statt kürzer zu werden. Der lange Weg lässt den Menschen sich wundlaufen. Er bekommt Wegwunden. Dem suchenden Menschen kann das zum ernsten Zweifel an Gott selbst werden. Gibt es ihn überhaupt? Wo ist er? David und nicht nur er - sehnt sich nach Herbergen auf dem Weg, nach Orten des Ausruhens, der Erholung, nach einem Ort, wo er nicht mehr den Unbilden des Wetters ausgesetzt ist. Die Nachtherbergen sprechen von den Dunkelheiten und Dunkelzeiten des Lebens, wo alles in schwarz gemalt zu sein scheint und alles zuviel wird. In Nelly Sachs Gedicht findet David solche Herbergen nicht, er baut sie selbst, indem er Psalmen dichtet. In diesen alten Gebeten scheint die Dichterin ihrerseits Herbergen für die Nächte ihres Ringens gefunden zu haben. Über das Psalmengebet als Lebenshilfe für schwierige Stunden hat ein anderer Dichter, Rainer M. Rilke, geschrieben: Ich habe die Nacht einsam hingebracht in mancher innerer Abrechnung und habe schliesslich ... die Psalmen gelesen, eines der wenigen Bücher, in denen man sich restlos unterbringt, mag man noch so zerstreut und ungeordnet und angefochten sein. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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15. August 2007
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Weg-Wort vom 15. August 2007 Im Ewigen atmen Heute feiert die katholische Kirche das Fest Maria Himmelfahrt. In einigen Kantonen ist darum Feiertag. Dieses Fest bedeutet, dass Maria, die Mutter Jesu, mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen ist, dass sie als ganzer Mensch und ganz Frau von Gott geheiligt ist. Mit diesem Fest wird die Liebe Gottes zu allem, was unsere irdische Natur ausmacht, gefeiert. Gott heiligt unser ganzes Menschsein, unsere Leiblichkeit, unsere Sinnlichkeit genauso wie den Geist und die Seele, jetzt und für immer. Im Glauben von Madeleine Delbrêl, französische Schriftstellerin und Mystikerin (1904-64), sind Leib und Seele eins. Für sie ist diese Welt, unser Alltag, auch der Ort unseres spirituellen Lebens. Leben mit Gott ist für sie Leben in der Welt, bei den Menschen, im Lärm der Strasse. Wer mit Gott lebt, für den gibt es keine profanen Orte. Für den ist zum Beispiel auch ein Café voller Menschen ein Ort, der im Ewigen atmet, wo wir mit Gott ein Stück Himmel erklimmen: Du hast uns heute Nacht in dieses Café namens Mondschein geführt. Du wolltest dort einige Stunden in der Nacht du in uns sein. Durch unsere armselige Erscheinung, durch unsere kurzsichtigen Augen, durch unsere liebeleeren Herzen wolltest du all diesen Leuten begegnen, die gekommen sind, die Zeit totzuschlagen. Und weil unser Herz sich in deinem öffnet, fühlen wir, wie sich in uns die schwächliche Liebe entfaltet gleich einer Rose, wie sie sich weitet gleich einer grenzenlosen Zufluchtsstätte, angenehm für all die Leute, die um uns leben. Das Café ist nun nicht mehr ein profaner Ort, ein Stückchen Erde, das dir den Rücken zuzuwenden schien Denn die Welt ist kein Hindernis für die, die für sie beten wollen Während du fortfährst, in ihnen die trostlose Erde zu besuchen, erklimmen sie mit dir den Himmel; es ist eine schwerfällige Himmelfahrt: festgehalten im Schmutz, verzehrt durch deinen Geist, verbunden mit allen, gebunden an dich, beauftragt, im Ewigen zu atmen, darin verwurzelt zu sein wie ein Baum. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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13. August 2007
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Weg-Wort vom 13. August 2007 Die Erde wehrt sich (Psalm 114) Das Volk Israel nimmt Besitz vom versprochenen Land. Und der 114. Psalm erzählt, was passiert: Das Meer erblickte es und floh; der Jordan drehte und floss rückwärts. Die Berge sprangen hoch wie Lämmer, die Hügel wie kleine Schafe. (Ps 114.3f) Warum das? Die Erklärung Israels sieht so aus: Bei der Besitzergreifung des Landes wurde die Bundeslade im feierlichen Zug mitgeführt. Und immer galt: Wo die Bundeslade, die die beiden Tafeln mit den Zehn Geboten beinhaltete, hinkommt, da erscheint der Gott Israels, so dass Wasser und Gebirge vor ihm erschrecken. Ich frage mich: Warum sollte die Schöpfung vor dem Schöpfer erschrecken? Vielmehr erschreckt die Schöpfung, zumindest sehe ich das heute, vor dem Missbrauch durch intelligente Wesen in ihr! Ich frage mich: Würden die Meere nicht gerne vor uns Menschen verschwinden, weil wir sie leer fischen, verschmutzen und erwärmen? Würden die Flüsse nicht gerne rückwärts fliessen, weil wir sie verschmutzen, so eindämmen, dass sie keine Fruchtbarkeit mehr bringen können, oder in unserem Energiehunger zu Restwassern degradieren? Würden die Landmassen nicht gerne von uns weghüpfen, weil wir sie bis zur Unfruchtbarkeit ausbeuten, auslaugen, ausnutzen? Und das, was über die Ehrfurcht vor dem rechten Herrscher am Ende des Psalms zur Erde gesagt wird, müssen wir uns heute sagen lassen: Vor deinem Gott, Menschheit, musst du dich winden, vor dem Gott Jakobs, vor ihm, der den Felsen in einen Teich, Gestein in Quellen verwandelt. (Ps 114.7f) Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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10. August 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 10. August 2007 Wider die Hoffnungslosigkeit Schon wieder blutige Anschläge im Irak, Terror in Israel und Palästina, Mord und Totschlag in Darfur, zwanzig Millionen Obdachlose in Indien und Bangladesch ! Ich kann diese Meldungen kaum mehr hören und die Bilder davon schon gar nicht mehr sehen. Manchmal muss ich mich richtiggehend vor ihnen schützen, damit das Gefühl der Hoffnungslosigkeit nicht überhand nimmt. Seit der Erbschaft ist die Familie heillos zerstritten. Nichts geht mehr. Keine Chance für ein Gespräch, seit Jahren schon. Niemand sieht auch nur die geringste Hoffnung. Das ist halt einfach so! Da kann man nichts machen! höre ich im Seelsorgegespräch. Wo erfahren Sie Hoffnungslosigkeit in Ihrem Leben, in Ihrer Umgebung? Für Dante ist die Hoffnungslosigkeit die Hölle. Über ihrem Eingang heisst es in seiner Göttlichen Komödie: Lasst alle Hoffnung fahren, ihr, die ihr hier eintretet. Die Hoffnung aber widerspricht dem unabänderlichen So ist es! Sie hält den Spielraum, die Spannung offen zwischen dem, was ist, und dem, was sein könnte. Nur wo diese Offenheit besteht, ist menschliches Leben möglich. Sie erzeugt die Spannkraft, die vorwärts bewegt und Entwicklung in Gang setzt. Sie vermag dem, was festgefahren ist, eine andere Perspektive entgegen zu halten, sogenannte Sachzwänge zu hinterfragen und aufzuweichen. Wer hoffend Spielräume offen hält, weiss, dass sich Verhältnisse und Menschen ändern können. Er muss aber auch bereit sein, Spannungen, Widersprüche und den Schmerz der Enttäuschung in Kauf zu nehmen und auszuhalten. Er tut zudem gut daran, sich Rechenschaft zu geben über den Grund seiner Hoffnung. Denn grundlose Hoffnung ist trügerisch und leicht verführbar. Dein Reich komme beten wir im Vaterunser. Von diesem Reich heisst es bei Mk 1,15: Die Zeit ist erfüllt. Das Reich Gottes ist nahe. Das ist für Christen Grund und Kraftquelle jeglicher Hoffnung: Gottes Herrschaft, die nichts als Liebe, Wahrheit, Barmherzigkeit und göttliche Gerechtigkeit ist, ist schon da, mitten unter uns allerdings noch nicht vollkommen, sondern in der Spannung und Offenheit des Schon und noch nicht. Die göttlichen Wesenszüge sind in unsere Herzen gelegt. Denn wir sind nach seinem Bild geschaffen. Darum vermögen wir zu hoffen gegen alle Hoffnungslosigkeit. Und überall da, wo wir Liebe, Wahrheit und Barmherzigkeit unter einander leben, wird etwas von Gottes Reich schon gegenwärtig. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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