FR: Bergführer hat absichtlich zwei Gipfelkreuze beschädigt
SCHWEIZ
Ein 48-jähriger Bergführer hat gestanden, im Kanton Freiburg zwei
Gipfelkreuze beschädigt zu haben. Der Mann störte sich daran, dass die
Kirche die Berggipfel mit ihren religiösen Symbolen in Beschlag nehme.
RNA/sda
Die Natur müsse ein freier Ort für alle bleiben. Er habe eine öffentliche
Debatte lancieren wollen, erklärte der Mann laut Mitteilung der zuständigen
Freiburger Untersuchungsbehörden vom Montag.
Im Oktober 2009 beschädigte der Bergführer das Gipfelkreuz auf dem
Vanil-Noir oberhalb von Grandvillard. Im Februar 2010 sägte er das
Gipfelkreuz auf Les Merlas in der Gemeinde Bas-Intyamon um.
Im Zug der Ermittlungen stiess die Freiburger Polizei auf den 48-jährigen
Bergführer aus dem Greyerzerland. Er ist nicht vorbestraft. Gegen ihn läuft
nun ein Verfahren wegen des Verstosses gegen die Glaubensfreiheit und
Sachbeschädigung.
Fusion Kirchgemeinden Glarus Mitte vorerst gescheitert
SCHWEIZ
In den Mittelland-Kirchgemeinden Glarus-Riedern, Netstal und Ennenda haben
die Stimmberechtigten am letzten Freitag gleichzeitig über die Fusion ihrer
Gemeinden zu einer einzigen entschieden. Zwei Gemeinden sagten ja zum
Fusionsvertrag, in Ennenda hingegen wurde ein Rückweisungsantrag
angenommen. Nun wird beraten, wie das Projekt nach der vorläufigen
Scheiterung weiter verfolgt werden soll.
RNA/comm.
In Glarus und Netstal wurde der Fusionsvertrag ohne grosse Diskussionen
angenommen. In Ennenda hingegen gab es Fragezeichen: Es wurde angemerkt,
dass im neuen Kirchenrat Mitglieder aus allen drei Gemeinden vertreten sein
müssten. Die «Kann- Formel«» überzeuge nicht. Vermisst wurden zudem
flankierende Erläuterungen zu den Pfarrstellenprozenten in der jeweiligen
Gemeinde, Hinweise zum gesamten kirchlichen Angebot und den Kirchensteuern.
Es müsse klar erwähnt sein, dass in jeder Gemeinde eine Pfarrperson wohnen
und schwergewichtig dort auch tätig sein müsse. Zwei Votanten fragten sich,
ob da nicht die berühmte Katze im Sack gekauft werde. So kam es zum
Rückweisungsantrag, der auf deutliche Zustimmung stiess.
Kirchenräte und Projektleitung werden nun beraten, wie es weitergehen
soll. Von Beginn an war klar, dass dem Vertrag auf den 1. Juli nur bei
Annahme Rechtskraft erwachsen würde. Im Falle einer Rückweisung sei das
über zwei Jahre hinweg Erarbeitete als abgelehnt zu betrachten und die
Fusion der drei Mittelland-Kirchgemeinden als gescheitert, so
Rechtsanwältin Vreni Hürlimann, die den Fusionsvertrag ausgearbeitet hatte.
Muslime wollen eigene Friedhöfe in allen Kantonen
SCHWEIZ
Die Koordination Islamischer Organisationen Schweiz (Kios) will eigene
Friedhöfe für Muslime. Sie sollten «in Würde» bestattet werden können, wie
Präsident Farhad Afshar sagt. Er bereite zudem eine Klage vor, damit ein
Gericht die Frage der Religionsfreiheit kläre.
RNA/sda
Gemäss Kios-Forderung in der Sonntagspresse und auf SF1 soll in jedem
Kanton ein islamischer Friedhof entstehen. Dazu könnten sich mehrere
Gemeinden zu Verbünden zusammenschliessen, so Afshar. Ebenfalls denkbar
wäre ein zentraler Privatfriedhof für die ganze Schweiz. «Doch dies würde
eine Umzonung voraussetzen», sagte Afshar. Bisher habe sich keine Gemeinde
zu einem solchen Schritt bereit erklärt.
Nachdem die Gemeinde Köniz BE vor wenigen Tagen ein eigenes Grabfeld für
Muslime abgelehnt hat, bereitet die Kios nun eine Klage für einen nächsten
derartigen Fall vor. «Es ist nötig, dass wir die Situation rechtlich klären
lassen«», so Afshar. «Wenn man uns eigene Grabfelder verweigert, verstösst
das gegen die Religionsfreiheit.»
Gemäss islamischen Regeln sollen Verstorbene getrennt von Andersgläubigen
bestattet und der Sarg nach Mekka ausgerichtet werden. Zudem sollte die
Bestattung noch am Todestag stattfinden können. Auf Grabschmuck wird
verzichtet.
Medienredaktion für Pfarrverein
SCHWEIZ
Der Vorstand des Schweizerischen Reformierten Pfarrvereins nimmt eine alte
Tradition auf, an regelmässigen Tagungen Gegenwartsfragen theologisch
aufzugreifen und kontrovers zu behandeln. Die Zeitschrift «inter pares» und
die Website werden künftig von einer einzigen Medienredaktion betreut. Dies
hat der Vorstand an seiner Planungssitzung vom Donnerstag und Freitag in
Montmirail NE beschlossen.
RNA/comm.
Das vielfältige Berufswissen aus den unterschiedlichen Situationen solle
dem Disput zu Gegenwartsfragen Konturen geben, steht in einer
Medienmitteilung vom Montag. Der Vorstand hat seine nächsten Ziele
definiert. Er hat auf den Aufbau der Dienstleistungen an die Pfarrschaft
der letzten Jahre zurückgeblickt und führt die Arbeit stärker
ressortorientiert weiter. Die Redaktion der Mitgliederzeitschrift «inter
pares» und des Internets werden in eine neue Medienredaktion
zusammengeführt. Pfarrerin Ira Jaillet, VD, tritt aus zeitlichen Gründen
vom Vorstand zurück.
Protestantismus kommt selten in den Medien, aber wenn, dann meistens
positiv
SCHWEIZ
Zwei neue Studien zeigen, wie oft und warum Religion in den Schweizer
Medien abgebildet wird. Islam und Katholizismus sind zwar Quotenrenner,
sorgen aber sehr oft für negative Schlagzeilen. Im Gegensatz zum
Protestantismus.
RNA/ref.ch
Die Reformierten neigen zur Klage, dass sie von den Medien nicht beachtet
werden. In zwei neuen Studien wird dieser Befund zwar bestätigt. Doch
eigentlich könnte das für die Reformierten auch ein Grund zur Freude sein,
denn das, womit es andere Religionen in die Medien schaffen, ist oft nur
bedingt nachahmenswert. Die Hintergründe dazu lesen Sie in der neusten
Ausgabe der Reformierten Presse oder auf www.ref.ch.
TG: Reformierte Landeskirche unterstützt Wiederaufbau in Chile
SCHWEIZ
Mit einem Beitrag von 5000 Franken unterstützt die Evangelische
Landeskirche des Kantons Thurgau den Wiederaufbau in den Erdbebengebieten
in Chile.
RNA
Den Betrag beschloss der Kirchenrat an seiner Sitzung vom 10. März, wie es
in einer Mitteilung der Landeskirche heisst. Der Betrag werde von Mission
21 vor Ort eingesetzt für die Wiederherstellung der Grundversorgung und für
Basisprojekte in der Sozialarbeit und der Gesundheitsförderung. Mission 21
hat für die Erdbebenhilfe in Chile ein spezielles Spendenkonto
eingerichtet: Mission 21, Postcheckkonto 40-726233-2, Vermerk Wiederaufbau
Chile/Projekt Nr. 426.1001.
AG: die Zahl der reformierten Taufen, Trauungen und Abdankungen 2009
SCHWEIZ
Im vergangenen Jahr haben die 161 Pfarrerinnen und Pfarrer der
Reformierten Landeskirche Aargau 1191 Kinder getauft, 267 Paare kirchlich
getraut, 1899 junge Erwachsene konfirmiert sowie 2131 Verstorbene kirchlich
bestattet. Bei rund der Hälfte der Traupaare waren nur die Braut oder der
Bräutigam reformiert. Das geht aus dem Jahresbericht 2009 der Reformierten
Landeskirche Aargau hervor, wie es in einer Mitteilung heisst.
RNA
Die Zahlen der Taufen und der Konfirmationen sind – entsprechend der
Altersentwicklung der Mitglieder – 2009 leicht zurückgegangen. Die Zahl der
Trauungen bewegt sich seit 2002 um 300 pro Jahr. Die Zahl der Abdankungen
hingegen verändert sich kaum. Seit 1990 werden jedes Jahr zwischen 2000 und
2200 Menschen in der reformierten Kirche kirchlich bestattet. Die 75
reformierten Aargauer Kirchgemeinden hatten Anfang 2010 knapp 187000
Mitglieder – fast gleich viel wie im Vorjahr.
BS: Totalrevision der Kirchenverfassung im Fahrplan
SCHWEIZ
Die Totalrevision der Kirchenverfassung der Evangelisch-reformierten
Kirche Basel-Stadt (ERK) hat in einer ausserordentlichen Sitzung der Synode
am 10. März eine weitere Hürde genommen. In der Detailberatung des Texts
folgte das Kirchenparlament dem Entwurf seiner vorberatenden
Spezialkommission, wie es in einer Mitteilung der ERK heisst.
RNA
Die Synode der ERK hat im Kirchgemeindehaus Oekolampad den Entwurf einer
neuen Verfassung im Detail durchberaten. Als hauptsächliche Änderungen
gegenüber der geltenden, mittlerweile hundertjährigen Verfassung, die
anlässlich der Trennung von Kirche und Staat im Kanton Basel-Stadt im Jahr
1910 in Kraft getreten ist, werden die Mitwirkungsrechte der Mitglieder
ausgebaut, wird der Wechsel vom Proporz- zum Majorzsystem in allen
kirchlichen Wahlen vollzogen, eine kirchliche Beschwerde und
Rekurskommission geschaffen, die Institution der Quartiergemeinde nach
einer Übergangsfrist aufgehoben und die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit
anderen kirchlichen Gemeinschaften auf Verfassungsebene verankert.
Der Verfassungstext kann nun an der ordentlichen Frühjahrssitzung vom 16.
Juni von der Synode in zweiter Lesung definitiv zuhanden der
Volksabstimmung beschlossen werden. Hierauf wird der Verfassungstext im
Herbst der Gesamtheit der Mitglieder zur Abstimmung vorgelegt werden. Nach
Annahme durch mindestens zwei Drittel der abgegebenen gültigen Stimmen
tritt die neue Verfassung mit der Validierung der Volksabstimmung sofort
und damit genau 100 Jahre nach Erlass des geltenden Verfassungswerks
anlässlich der Trennung von Kirche und Staat im Kanton in Kraft.
Zürcher Regierung: Auch psychisch Kranke sollen sich an
Sterbehilfeorganisationen wenden können
SCHWEIZ
Dem Zürcher Regierungsrat gehen die Vorschläge des Bundes zur Regelung der
organisierten Suizidhilfe zu weit. Ein Totalverbot kommt für ihn nicht in
Frage. Zu einschränkend sei auch die Variante, wonach die Sterbehilfe nur
unter Bedingungen straffrei bleiben soll.
RNA/sda
Der Kanton Zürich war in den vergangenen Jahren am meisten von der
Tätigkeit von Selbsthilfeorganisationen betroffen. Der Bundesrat
berücksichtige aber die im Kanton Zürich gemachten Erfahrungen zu wenig,
schreibt der Regierungsrat in einer Mitteilung vom 11. März. Ein
Totalverbot von Suizidhilfeorganisationen wird vollumfänglich abgelehnt.
Aber auch die etwas offenere Variante stösst bei der Zürcher Regierung in
vielen Punkten auf Kritik.
Nicht zufrieden ist sie mit der Formulierung, wonach nur «unheilbar kranke
Personen, deren Tod unmittelbar bevorsteht», Suizidhilfe in Anspruch nehmen
können. Fraglich sei, was unter «unmittelbar» zu verstehen sei. Die
Formulierung stehe aber auch im Widerspruch zu dem in der Europäischen
Menschenrechtskonvention festgehaltenen Selbstbestimmungsrecht jedes
Menschen. Dieses umfasse nämlich das Recht, selber über Art und Zeitpunkt
der Beendigung seines Lebens zu bestimmen.
Weiter bemängelt der Regierungsrat, dass die Haltung der Nationalen
Ethikkommission, wonach «unerträgliche physische Leiden» mit
einzuschliessen sei, im Entwurf des Bundesrates ausser Acht gelassen wird.
Geändert werden muss nach Ansicht der Zürcher Regierung auch die
Bestimmung der Urteilsfähigkeit. Auch ein Hausarzt müsse die
Urteilsfähigkeit einer sterbewilligen Person bestätigen können, nicht wie
im bundesrätlichen Entwurf gefordert in jedem Fall ein Facharzt. Nicht
nötig sei überdies, dass ein zweiter Arzt beigezogen wird, um die
Urteilsfähigkeit festzustellen.
Im Gegensatz zum Bundesrat findet der Regierungsrat, dass sich auch
psychisch Kranke in Ausnahmefällen an Suizidhilfeorganisationen wenden
können sollen. Vorliegen müsse dabei allerdings ein psychiatrisches
Fachgutachten.
Zürich: Reformierte wollen «Natur in die Stadt zurückbringen»
SCHWEIZ
Grünanlagen rund um kirchliche Gebäude sollen in der Stadt Zürich künftig
naturnah gestaltet und bewirtschaftet werden. Den Auftakt macht ein Projekt
beim Kirchgemeindezentrum Zürich-Enge. Die Zentralkirchenpflege hat dafür
einen Beitrag von 350000 Franken bewilligt.
RNA/sda
Anlass für die Umgestaltung, die etappenweise erfolgt, ist das derzeitige
UNO-Jahr der Biodiversität, wie der evangelisch-reformierte Stadtverband am
11. März mitteilte. Das Projekt «Naturgarten – Kirchgemeindezentrum
Zürich-Enge» wird zusammen mit dem World Wildlife Fund (WWF) realisiert.
Auch in anderen Kirchgemeinden soll in Zukunft nach Möglichkeit in die
naturnahe Gestaltung des Geländes investiert werden. Damit werde ein
Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt geleistet. Ziel sei es, «die Natur
in die Stadt zurückzubringen».