Rekord von Selbsthilfegruppe bestätigt: Grösstes Rührei der Welt
«Stutz ufwärts», eine Flawiler Selbsthilfegruppe von Armutsbetroffenen,
hat die Bestätigung erhalten, dass das Rührei, das sie am Welttag zur
Überwindung von Armut und Ausgrenzung in St. Gallen kochten,
Weltrekordmasse hatte.
Es ist das Zertifikat von «Guinness World Records» in London, welches
festhält, dass ihr Rührei wirklich das weltgrösste ist. Am vergangenen 17.
Oktober bereitete die Gruppe - unterstützt von verschiedenen Organisationen
und Firmen, darunter der Caritas St. Gallen und der Arbeitsstelle Diakonie
der Ervangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen, - in der
St.Galler Marktgasse aus 514 kg Ei-Masse ein Riesen-Rührei zu. Ziel der
Aktion war laut Marlise Schiltknecht, der Beauftragten für Diakonie der St.
Galler Kirche, zu zeigen, dass finanziell schwache Menschen nicht sozial
schwach sind. Das Motto war «arm - riich - chancegliich».
GEKE: Individuelle und kollektive Menschenrechte nicht gegeneinander
ausspielen
WELT
Der Fachkreis Ethik der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa
(GEKE) warnt davor, die Menschenrechtsdebatte auf einzelne Aspekte zu
verkürzen. Der Fachkreis tagte am 8. und 9. Februar in Rom zum Thema
Verhältnis der Kirchen zu den Menschenrechten und analysierte die von ihr
angestossene Debatte.
RNA/comm.
Angesichts der fortgesetzten Verletzung elementarer Grundrechte in einigen
europäischen Ländern müssten sich die Kirchen gemeinsam für die Wahrung der
Menschenrechte einsetzen. Die gegenwärtige Debatte zeige jedoch, wie stark
die jeweilige Interpretation der Menschenrechte durch die unterschiedlichen
kulturellen Kontexte geprägt sei. Dies gelte auch für die Kirchen. Dort
würden die Positionen zu den Menschenrechten eher mit gesellschaftlichen
Erfahrungen begründet und weniger theologisch. Aus Sicht des Fachkreises
ist es wichtig, diese Debatte nicht auf einzelne Aspekte der Menschenrechte
zu verkürzen. So ist es nach Ansicht der Ethik-Experten der GEKE wenig
hilfreich, wenn individuelle und kollektive Menschenrechte gegeneinander
ausgespielt werden.
Basel: Rekordergebnis für «Loh mi nit elai!»-Sammlung
SCHWEIZ
Aus der Weihnachtskollekte 2009 der Evangelisch-reformierten Kirche Basel
Stadt resultierten mit fast 35000 Franken trotz Wirtschaftskrise gut 10000
Franken mehr als im Vorjahr. Der Kirchenrat hat bei den Vergaben erstmals
die Mitternachtsmission und die Wärmestube für Randständige berücksichtigt.
RNA/comm.
Im Dezember 2009 hat die Evangelisch-reformierte Kirche Basel-Stadt wie
jedes Jahr die Bevölkerung von Basel zu Spenden zu Gunsten der
Weihnachtskollekte «Loh mi nit elai!» aufgerufen. Zudem war die
Gemeinde-Kollekte vom Weihnachtstag für diese Sammlung bestimmt. Aus diesen
beiden Quellen sind total Fr. 34811.30 zusammengekommen.
Der Kirchenrat der Evangelisch-refomierten Kirche Basel-Stadt hat aus
diesem Ertrag 20 soziale Institutionen des Kantons vom «Haus Gilgamesch»
über den «Verein Neustart» bis zur Gassenküche mit Beträgen zwischen 1000
und 3000 Franken unterstützt. Erstmals berücksichtigt wurden die
Mitternachtsmission und die Wärmestube für Randständige.
Londoner Busfahrer legt unerwartet Gebetspause ein
WELT
Weil einer ihrer Busfahrer während seines Dienstes eine
überraschende Gebetspause einlegte, hat sich die Leitung der Londoner
Verkehrsbetriebe bei den Fahrgästen entschuldigt.
RNA/sda
Der gläubige Muslim habe vergangene Woche plötzlich mit seinem Bus am
Strassenrand im Londoner Norden gehalten, seinen Gebetsteppich ausgerollt,
seine Schuhe ausgezogen und gegen Mekka gewandt seine Gebete gesprochen,
hiess es am Dienstag.
Die Verkehrsbetriebe versicherten, den Glauben ihrer Mitarbeiter zu
respektieren. Wer beten
wolle, solle dies jedoch in seinen Pausen in den dafür vorgesehenen Räumen
der
Verkehrsbetriebe tun.
Eine junge Mutter schilderte dem «Daily Telegraph» das seltsame Verhalten
des
Busfahrers. Nachdem er sein Gebet beendet habe, sei er ohne ein Wort der
Erklärung und der Entschuldigung ans Steuer zurückgekehrt. «Das war
bizarr,
gleichzeitig lächerlich und unangenehm», sagte sie dem Blatt.
BS: Aussprache-Synode zum Thema «Glaubensbekenntnis»
SCHWEIZ
In seiner jährlichen Aussprachetagung hat sich das Parlament der
Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt am vergangenen Wochenende in
Riehen BS mit der Notwendigkeit und der Formulierung eines zeitgemässen
Glaubensbekenntnisses befasst.
RNA/comm.
Eine Initiativgruppe des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds unter
Leitung des Zürcher Theologen und Erwachsenenbildners Matthias Krieg hat
ein «Werkbuch» erarbeitet, das wichtige Bekenntnistexte der christlichen
und besonders der reformierten Kirchen sowie einen Formulierungsvorschlag
für ein solches neues, gemeinsames, zeitgemässes Glaubensbekenntnis
enthält. In ihrer Aussprachetagung am 6. Februar hat die Synode der
Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt diesen Ball aufgenommen. Sie
diskutierte, ob angesichts der vielfältigen Glaubensstile in der
Volkskirche und einer in vielerlei Hinsicht veränderten Gesamtlage ein
neues Glaubensbekenntnis möglich und hilfreich sein könnte. Über die
Bedeutung von Bekenntnissen für die reformierten Kirchen in der Geschichte
referierte einleitend der an der Theologischen Fakultät in Basel lehrende
Theologe Matthias Wüthrich. Anschliessend führten der Leiter der
SEK-Initiative, Matthias Krieg, Albrecht Grözinger, Professor für
Praktische Theologie und Dekan der Basler Theologischen Fakultät sowie
Georg Pfleiderer, Ordinarius für Systematische Theologie an der Universität
Basel, eine Debatte über den möglichen Sinn eines Bekenntnisses für unsere
Kirche.
Mission 21 und Cevi: Fairplay für Afrika
SCHWEIZ
Mit der Kampagne «Anstoss zum Ausgleich. Fairplay auch für Afrika» wollen
Mission 21, DM-échange et mission und Cevi Schweiz den Menschen in unserem
Land die Situation der Menschen in Afrika näher bringen und sie für Themen
sensibilisieren, die nicht im Rampenlicht der Stadien glänzen. Anlass dazu
ist die Fussball-Weltmeisterschaft vom 11. Juni bis 11. Juli in Südafrika.
Fussball, so heisst es in einer Medienmitteilung vom Montag, ist verbunden
mit Spiel und Spass, Helden und Träumen, aber auch mit Gewalt und
Ausbeutung. Genauso möchte das neue Projekt «Anstoss zum Ausgleich» Spiel
und Spass an Benefizfussballmatches am 5. und 6. Juni in der ganzen Schweiz
mit den Problemen in Afrika und mit nachhaltigen Projekten verbinden. An
diesen Tagen spielen Kinder- und Jugendgruppen für Gleichaltrige in
Südafrika Benefizfussball. Das kann ein Einzelspiel gegen eine Auswahl der
Lokalprominenz sein, aber auch ein grösseres Turnier mit mehreren
Mannschaften. Dazu veranstalten die einzelnen Gruppen individuell ein
Rahmenprogramm. Wer wo spielt, steht im ständig aktualisierten
Veranstaltungskalender. Anmeldungen und Infos unter
http://www.anstoss2010.ch
«Frömmler gehen auf Kindergärten los»
SCHWEIZ
Laut «20 Minuten» online vom 4. Februar «terrorisieren» radikale Christen
Kindergärtnerinnen in der Schweiz: «Keine Hexen, keine Zwergli, keine
Fasnacht», so das Blatt in seiner Online-Ausgabe.
ref.ch
Mitglieder radikaler Freikirchen wollen gemäss «20 Minuten» gewisse
Bräuche im Kindergarten verbieten. Das Blatt zitiert dazu zwei anonym
bleibende Kindergärtnerinnen, die vom Druck radikaler Christen berichten,
wenn im Unterricht Zauberer, Hexen, ja sogar Fasnacht oder der Samichlaus
vorkämen. Denn auch die Fasnacht und der Samichlaus gälten bei radikalen
Christen offenbar als heidnisch, so «20 Minuten». Das Blatt zitiert die
Vizepräsidentin des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH),
Marie-Hélène Stäger, mit den Worten: «Hexen, Feen, Zwerge, Kerzen –
Mitglieder radikaler Freikirchen wollen alles verbieten.»
Beat Zemp, LCH-Präsident, wusste auf Anfrage von ref.ch nichts vom Terror
radikaler Christen gegen Kindergärtnerinnen. Marie-Hélène Stäger war nicht
erreichbar, und auch bei der Pädagogischen Hochschule Zürich war niemand
von der Medienstelle erreichbar.
Drei Einsprachen gegen Moschee in Grenchen SO
SCHWEIZ
Gegen den Bau einer Moschee im solothurnischen Grenchen sind bis zum
Ablauf der Frist am Donnerstag drei Einsprachen eingegangen. Laut dem
Grenchner Stadtbaumeister Claude Barbey könnten weitere bis am Montag
eintreffen.
RNA/sda
Die drei bisherigen Einsprachen richten sich eher prinzipiell gegen das
Vorhaben, wie Barbey nach einer ersten Sichtung am Donnerstag auf Anfrage
der Nachrichtenagentur SDA sagte. Das Baugesuch der Albanisch-Islamischen
Glaubensgemeinschaft (AIG) lag bis am Donnerstag öffentlich auf.
Diese will in einem Industriegebiet für rund 1,5 Millionen Franken ein
zweistöckiges Kulturzentrum mit einer Moschee errichten. Darin sollen eine
Galerie für Frauen sowie mehrere Sitzungszimmer entstehen. Auf dem Dach
will der Verein eine grosse und drei kleine Kuppeln bauen. Das Baugesuch
trägt den Namen "Nebau Vereinslokal."
Pikant am Projekt für ein Kulturzentrum ist die Tatsache, dass das
Industrieland bis zum vergangenen Sommer einem SVP-Kommunalpolitiker gehört
hatte. Dieser hatte es an einen Garagisten in Bellach SO verkauft, der es
an die AIG weiterverkaufte.
Das Projekt erhitzte denn auch die Gemüter: Die SVP Stadt Grenchen
kündigte in einem Zeitungsinserat Widerstand an. Man wolle sich mit allen
"politischen und juristischen Mitteln" dagegen wehren.
Im Gemeinderat blitzte die SVP damit allerdings ab. Das Vorhaben
widerspreche nicht dem Zonen- und Baureglement, hielt der Gemeinderat fest.
Auch gemäss der Stadtverwaltung dürfte das Bauprojekt zonenkonform sein.
Haiti: Heks verteilt täglich 3000 warme Mahlzeiten
WELT
Das Hilfswerk der Evangelische Kirchen Schweiz (Heks) hat mit der
Umsetzung der Soforthilfe für die Bevölkerung begonnen, wie es auf der
Website von Heks heisst.
RNA
42 lokale Angestellte bereiten in einer Grossküche täglich 3000 warme
Mahlzeiten zu. Häufig gebe es Reis, Bohnen oder Gemüse. Diese Mahlzeiten
würden in acht Camps an die Bevölkerung verteilt. Die Soforthilfe sei
vorerst auf drei Monate angelegt. Zusätzlich werde bei der Soforthilfe eine
Fachperson aus der Schweiz für drei Monate die Heks-Angestellten in Haiti
unterstützen und die zweckmässige Verwendung der Gelder sicherstellen, wie
es weiter heisst.
Daneben werde auch der Wiederaufbau vorbereitet. Die zuständige
Heks-Programmbeauftragte habe in Port-au-Prince erste Abklärungen über das
Vorgehen getroffen. In den nächsten Wochen werden zwei weitere
Heks-Delegierte (ein Baufachmann und ein Generalist) in Haiti die
Wiederaufbauprojekte planen. Der Wiederaufbau soll sich auf ländliche
Gebiete konzentrieren, die bisher kaum von der Hilfe berücksichtigt wurden
und die mit einer Vielzahl von Flüchtlingen aus Port-au-Prince konfrontiert
sind.
Heks ist seit 37 Jahren auf Haiti mit Entwicklungs- und
Soforthilfeprojekten tätig, verfügt über lokale Partnerorganisationen und
hat ein Koordinationsbüro in Port-au-Prince.
Frankreich verweigert Mann mit verschleierter Frau die Einbürgerung
WELT
Frankreich verweigert einem Muslimen die Staatsbürgerschaft, weil er seine
französische Frau zum Tragen des Ganzkörperschleiers zwingt.
Premierminister François Fillon sagte im Radiosender Europe 1, er werde auf
Antrag von Einwanderungsminister Eric Besson eine entsprechende Anweisung
unterzeichnen.
RNA/sda
Der Mann sei ein radikaler Geistlicher. Er zwinge die Frauen seiner
Familie, die Burka zu tragen, lehne die Gleichstellung von Männern und
Frauen ab und weigere sich, Frauen die Hand zu geben, sagte Fillon am
Mittwoch. Solche Menschen hätten «keinen Platz in unserem Land».
Das Ehepaar gehört der Tabligh-Bewegung an, die eine Rückkehr zum «reinen»
Islam predigt. Die Frau bleibt im Haus und verschleiert sich vollständig,
wenn sie die Wohnung einmal erlassen muss. Die Frau könne Französin
bleiben, sagte Fillon. Sie könne bis zu einer Gesetzesänderung auch weiter
ihren Schleier tragen. Die französische Regierung lässt derzeit ein Verbot
der Ganzkörperverschleierung muslimischer Frauen prüfen.