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31. Oktober 2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 31. Oktober 2006 Sende dein Licht und deine Wahrheit (Psalm 42/43) In Amerika und immer mehr auch bei uns ziehen die Kinder, maskiert als Geister, am Abend des 31. Oktober von Tür zu Tür. Sie klingeln und fragen: Trick or treat? Einen Streich oder Süssigkeiten? Halloween nennt sich dieser Brauch. Er hat keltische und christliche Wurzeln. All hallows eve davon ist das Wort Halloween abgeleitet, bezeichnet den Vorabend von Allerheiligen. Nach keltischem Verständnis handelt es sich um die Nacht vor dem 11. Neumond, also das keltische Neujahrsfest Samhain. Dass wir Erwachsenen Freude am herbstlichen Schmuck mit orangen Kürbissen und die Kinder am Süssigkeiten sammeln und Streiche spielen haben, kann ich verstehen. Aber wenn ich mit einem Menschen zusammensitze, den das Leben arg geschüttelt hat, und ich dann die Frage Streich oder Süssigkeiten? höre, dann habe ich Mühe mit diesem Brauch. Unser Leben hat es so an sich, dass es uns nicht fragt, was wir gerne hätten. Die Dinge geschehen einfach. Und wer von uns hat nicht die Erfahrung gemacht, dass ein Unglück meistens nicht allein kommt. Wie tönt also Trick or treat? für einen verzweifelten Menschen. Psalm 42 und 43 waren ursprünglich ein einziger Psalm. Darum schauen wir die beiden Psalmen auch zusammen an. Da ist von Menschen in der Verzweiflung die Rede: Ich bin ganz verzweifelt, darum denke ich an dich! (Ps 42.7a) Und das ist der Grundton von Psalm 42 und 43: Gerade wer verzweifelt ist, soll die Hoffnung auf Gott nicht aufgeben: Auf Gott will ich hoffen! Am Ende kann ich ihn preisen, ihn, der mir hilft, meinen Gott. (Ps 42.6b) Genau das brauchen wir auch, was sich der Psalmbeter in seiner Verzweiflung für sein Leben wünscht: Sende dein Licht und deine Wahrheit, sie sollen mich leiten. (Ps 43.3a) © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Neu: Blog unter
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Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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30.10.06
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 30. Oktober 2006 Und es lohnt sich doch! Der Mann, ein engagierter und überzeugter Christ, wusste nicht mehr weiter. Seit Jahren kaufte er so weit möglich Produkte aus dem fairen Handel (wie Max Havelaar, Claro, usw.). Er spendete namhafte Beiträge für kleinräumige Entwicklungshilfeprojekte, vor allem in Afrika. Er setzte sich zudem ein für Umweltanliegen und war langjähriges Mitglied entsprechender Organisationen. Aber jetzt sah er in allem keinen Sinn mehr. Er war zutiefst enttäuscht, ja fast wütend mit sich und der Welt: Das alles bringt ja doch nichts! Was hat sich schon geändert? Noch immer hungern die Menschen. Die Umweltprobleme nehmen zu. Im Nahen Osten und im Irak wird es immer noch schlimmer. Und auch bei uns nehmen Vandalismus, Gewalt und Raserei immer grössere Ausmasse an. Ich halte das nicht mehr aus! Das alles erdrückt mich fast. Ich fühle mich ohnmächtig und hilflos. Am liebsten würde ich keine Zeitungen mehr lesen und keine Nachrichten mehr hören. Aber das ist ja auch keine Lösung! Ich kann nicht so tun, als ob mich das alles nichts anginge. Ich kann diesen Mann gut verstehen. Aber ich bin froh, muss ich nicht mehr wie in meinen jungen Jahren die Welt verändern. Es war ein schmerzhafter Prozess, meine Vorstellungen von einer hungerlosen, gewaltfreien und gerechten Welt loszulassen. Aus den Forderungen aber sind Träume, ist eine entsprechende Vision geworden: Ich muss nicht mehr, sondern ich kann für eine freiere und liebevollere Welt alles tun, was in meinen Möglichkeiten steht. All das, was der Mann, dieser überzeugte Christ, auch tut. Aber es ist genährt aus meiner Vision mein selbst gewählter Beitrag, der mir gut tut, der mich erfüllt, weil er genau das ist, was ich tun kann. So wenig es auch ist, angesichts der Probleme in der Welt. Hermann Hesse spricht von den kleinen Wegen, die sich trotz allem lohnen: In einer Sache schweigen, über die alles klatscht, ist schon etwas. Über Menschen und Einrichtungen ohne Feindschaft lächeln, das Minus an Liebe in der Welt durch ein kleines Plus an Liebe im Kleinen und Privaten bekämpfen: durch vermehrte Treue in der Arbeit, durch grössere Geduld, durch Verzicht auf manche billige Rache des Spottes und der Kritik: das sind allerlei kleine Wege, die man gehen kann. Und was vor allem hilfreich ist: Ich kann meine Probleme und die der Welt, meine Vision und meine Beiträge immer wieder Gott überlassen, sie in seine Obhut legen. Und dann mit gestärkter Vision, mit neuem Mut und frischer Kraft auf meinen kleinen, ganz persönlichen Wegen weiter gehen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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27. Oktober 2006
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Weg-Wort vom 27. Oktober 2006 Verständnis für die Schwachen (Psalm 41) Klar und ohne Schnörkel beginnt der 41. Psalm: Wohl dem, der Verständnis für die Schwachen hat; am Tag der Not wird der Herr ihn retten. Der Herr wird ihn bewahren, wird ihm Leben schenken. Man beglückwünscht ihn im ganzen Land. ... Der Herr wird ihn auf dem Krankenlager stärken, ja, du besserst sein Leiden, wenn er schon sterbensmatt ist. (Psalm 41.2-4) Das sind Worte mit Zündstoff in einer Welt, wo die Armen immer ärmer und die Schwachen immer schwächer gemacht werden. Worte für Sie und mich, aber ganz besonders auch für die Staatslenker, Politiker, Machthaber und die Reichen. Aber leider lesen diese Menschen, wenn sie denn überhaupt diesen Psalm lesen, nur die Worte, die danach kommen. In den Versen danach wird Gott vom Psalmbeter bös vereinnahmt so nach dem Motto: Du hast mich gesund gemacht und wieder auf die Füsse gestellt, damit ich es allen, die mir zu Leide gewerkt haben, heimzahlen kann. Nein, das ist nicht der Gott, von dem uns Jesus berichtet hat, den er mit seinem Tun und Lassen repräsentiert hat. Auch wenn zweimal am Schluss des Psalms Amen steht. Das will Gott nicht, dass wir Rache nehmen, dass wir heimzahlen! Da passt das besser, was Jesus gesagt hat, mit dem Hinhalten der anderen Backe! Und noch viel besser passt das, was er uns geraten hat: Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben! (Mt 10.16) Klug und arglos, ohne auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein, sollen wir uns für die Schwachen und Armen einsetzen. Und dass Gott uns dafür die Kraft, den Mut und die Gesundheit gibt, soll uns dankbar machen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Neu: Blog unter
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Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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26. Oktober 2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 26. Oktober 2006 Eine Welt ohne ordnende Mitte In der Burgkirche zu Raron im Kanton Wallis findet sich ein grosses Fresko vom Weltgericht. Schon fünf Jahre nachdem die Kirche gebaut und das Bild vollendet war, wurde eine statische Verstärkung des Gewölbes notwendig. Es wurden Pfeiler und stützende Rippen eingezogen. Dabei deckte man kurzerhand das Bild des richtenden Christus in der Mitte zu. Das Weltgericht findet ohne Richter statt. Die Menschenschicksale tragen sich jetzt zu ohne ordnende und vorsehende Mitte. Wie konnten es die Bauleute wagen, die Mitte des Bildes zuzudecken und den betrachtenden Gläubigen eine atheistische, gottlose Weltgeschichte zuzumuten? Wahrlich, ein anstössiges Bild! Das Bild erscheint mir fast wie eine prophetische Vorausahnung des heutigen Welt- und Geschichtsgefühls. In der Welt scheint kein Platz zu sein für Gott. Es geschieht immer häufiger, dass viele Menschen ganz gut zu leben vermögen, ohne sich grosse Gedanken über Gott zu machen. Und auch gläubige Menschen leiden unter der scheinbaren Abwesenheit Gottes in dieser Welt: Hält Gott wirklich die Welt in seinen Händen? In Zeiten der Anfechtung unseres Glaubens ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, um uns neu in die Mitte des christlichen Glaubens vorzutasten. Der Glaube bekundet Gott als die Mitte der Welt und des Lebens. Auch gegen allen Anschein ist er in dieser Welt anwesend und trägt alles in seinen Händen. Dieser Glaube fällt uns nicht einfach in den Schoss. Um ihn müssen wir immer wieder beten und ringen. Es ist aber nicht weniger notwendig, Gottes Kommen in unsere von Not und Unrecht geschüttelte Welt zu erflehen: Bringe uns Rettung und Heil, wende alle Not, richte deine Gerechtigkeit und deinen Frieden in unserer Welt auf... Lassen wir uns heute durch das an-stössige Bild von Raron anstossen, Gott in der Welt und in unserem Leben Raum zu geben. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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25.10.06
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Weg-Wort vom 25. Oktober 2006 Ein Lächeln nur ... Endlich bin ich an der Reihe. Ich lege meine Siebensachen aufs Rollband, während die Frau an der Kasse noch meinen Vorgänger bedient. Ich bin mit meinen Gedanken überall und nirgendwo. Da lächelt mich die Kassiererin einfach an. Ich bin so perplex, dass ich im ersten Moment nicht reagieren kann. Dann lächle ich etwas beflissen zurück. Erst beim Einpacken vermag ich ihr Lächeln wirklich wahrzunehmen, mich von ihm berühren zu lassen. Ich sehe zudem, wie sie jede Person, die sie bedient, kurz und herzlich anlächelt und immer genau diese Person meint. Das Lächeln der Kassiererin hat meinen Tag verändert. Ich bin wie aufgewacht. Es hat ganz unverhofft die freundlichen, offenen und herzlichen Seiten in mir geweckt. Aufgestellt und mit aufrechterem Gang bewege ich mich durch meinen Tag, lächle hie und da mir selbst und anderen zu und freue mich an den vielen teils überraschten, teils herzlichen Lächeln, die mir zurück geschenkt werden. Ein selten schöner Tag! Gertrud von Le Fort schreibt über das Geschenk des Lächelns: Es kostet nichts und bewirkt so viel. Es bereichert den, der es erhält, ohne den arm zu machen, der es gibt. Es dauert nur einen Augenblick, aber die Erinnerung daran ist manchmal unauslöschbar. Ein Lächeln bedeutet Ruhe für ein erschöpftes Wesen, Ermutigung für eine niedergeschlagene Seele, Trost für ein trauerndes Herz. Und wenn man dir das Lächeln, das du verdienst, verweigert, dann sei grosszügig, schenke das deine. In der Tat hat niemand ein Lächeln so nötig wie der, der selbst keines zu geben vermag. Für Mutter Teresa ist ein Lächeln wie eine Berührung. Es bringt etwas von der Wirklichkeit Gottes in unser Leben. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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24.10.06
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Weg-Wort vom 24. Oktober 2006 Gegensätze Unsere Welt ist auf Gegensätzen aufgebaut, die wesentlich aufeinander bezogen sind: Tag und Nacht, Geburt und Tod, säen und ernten, Freude und Trauer, Frau und Mann ... Gegensätze ziehen sich an, sagt ein Sprichwort. Polare Gegensätze sind dynamisch. Sie wirken aufeinander ein und stehen miteinander in einer Wechselwirkung. Erst in der Abhebung vom Anderen bekommt jedes Ding sein eigenes Profil. Die Nacht wird erst zur Nacht durch den Tag und umgekehrt. Erst in der Begegnung mit dem Anderen erkennen wir uns selbst. Werden wir, wer wir eigentlich sind. Gegensätze erzeugen eine Spannung, die Neues schafft und Entwicklungen ermöglicht. Sie können fruchtbar und bereichernd sein. Extreme blockieren, erstarren, ersticken. Bin ich nur in meinen Gefühlen, bin ich ihr hilfloser Spielball. Bin ich nur im Denken, werde ich kalt und gefühllos. Ich brauche beides, so wie die Waage nur mit zwei Schalen funktioniert. Ich muss darum die Gegensätze, die Extreme in mir nicht bekämpfen. Auf ihre Balance, auf ihre Ausgewogenheit aber kommt es an. Dann kann ich sowohl die Mitte wie auch beide Extreme leben: die Wut und die Freude, Liebe und Hass, Angst und Mut, Engagement und Gelassenheit ... Gegensätze fördern die gesunde Entwicklung des Ganzen, weil sie sich ergänzen und korrigieren. Denn sie enthalten in sich schon immer auch einen Kern des andern. Der Keim der Gelassenheit verankert die Leidenschaft in der Realität des Lebens. Der Keim der Leidenschaft gibt der Gelassenheit erst ihre innere Ausrichtung. Liebende leben stets in der Spannung zwischen der Sehnsucht nach Einheit, nach Aufgehobensein und der Realität des Getrenntseins. Je kraftvoller diese Spannung, desto lebendiger die Liebe. Erst in Gott aber sind die Gegensätze, sind Frau und Mann vereint. Denn beide sind sein Ebenbild: So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, als Gottes Ebenbild schuf er sie und schuf sie als Mann und als Frau. (Gen 1,27) © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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23. Oktober 2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 23. Oktober 2006 Dankbarkeit (Psalm 40) Ich bin sicher, das kennen Sie auch: Viel lieber helfen wir anderen, als dass wir uns helfen lassen. Und am Allerliebsten ist es uns, wenn wir keine Hilfe brauchen und keine Hilfe geben müssen! Warum eigentlich? Wenn wir Hilfe brauchen, sind wir abhängig. Wir sind dann Anderen etwas schuldig. Wenn wir selber die sind, die helfen, dann geht es uns gut. Andere sind von uns abhängig und uns etwas schuldig, das wir ja dann meist grosszügig vergessen. Dabei müssten wir doch nur Danke sagen für die erfahrene Hilfe. Aber eben genau damit tun wir uns schwer. Wer Danke sagen muss, gibt zu, dass er Hilfe gebraucht hat, dass er abhängig war. Dankbarkeit hat in unserer Leistungs- und Wettbewerbsgesellschaft einen negativen Beigeschmack bekommen. Wer dankbar sein muss, der steht irgendwie auf der Verliererseite. Ich finde das furchtbar! Ich kämpfe dagegen an! Wenn wir ehrlich mit uns selber sind, dann müssen wir nämlich feststellen, dass wir die wirklich wichtigen Dinge in unserem Leben nicht selber machen können, sondern immer geschenkt bekommen und damit nicht ein für alle Mal für sicher haben. Ich denke an unser Leben, unsere Gesundheit, unsere Kraft, unseren Mut, unsere Fähigkeit Liebe zu verschenken, unsere Menschlichkeit. Und wer darum weiss, kann und darf ohne schlechte Gefühle und immer mit grosser Dankbarkeit Hilfe in Anspruch nehmen. Die Verbundenheit, die daraus wächst, ist nicht Last oder Schuld, sondern das, was uns erst zu Menschen macht. Darum erfüllen mich diese Worte der Dankbarkeit, wie sie im 40. Psalm stehen, mit solcher Freude: Herr, unser Gott, was hast du nicht alles für uns getan, wie wunderbar hast du es vollführt, wie sorglich geplant! Du bist einzig und unvergleichlich! Wenn ich es klarmachen, aufzählen wollte, es ist für Worte zu viel. ... Deine Liebe, deine wahrhafte Treue werden stets mich behüten. (Psalm 40.6 und 12b) © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Neu: Blog unter
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Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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20.10.06
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 20. Oktober 2006 Ich möchte vertrauen können Gott ich möchte vertrauen können gib mir die Kraft dazu. Ich möchte vertrauen können, dass ich in Deiner Hand geborgen bleibe, wenn ich zweifle, weil die Last zu schwer geworden ist. Ich möchte vertrauen können, dass Deine Liebe mir das Herz zu öffnen vermag, wenn es sich aus Kummer und Bitterkeit verschliessen will. Ich möchte vertrauen können, dass Du auch dort einen Ausweg weisst, wo ich nicht mehr weiter sehe. Ich möchte vertrauen können, dass Du versöhnst und vergibst, wo Schuld und Sünde mich bedrücken. Ich möchte vertrauen können, dass Du mir Deine heilende Nähe schenkst, wenn ich mit Angst und Dunkelheit alleine bin. Ich möchte vertrauen können, dass Du mir Menschen zur Seite gibst, die es gut mit mir meinen, und die mich das auch erfahren lassen. Ich möchte vertrauen können, dass Du mir die Kraft gibst, die ich brauche, um den Tag zu bestehen. Alfons Gerhardt © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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19.Oktober 2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 19.Oktober 2006 Jede Lebensphase hat ihre Schönheiten In den letzten Tagen konnten wir hin und wieder beobachten, wie die Sonne einzelne Strahlen durch den Nebel schickte. Das sieht manchmal auch gespenstisch aus, wenn die Sonne mit dem Nebel kämpft und die Bäume schemenhaft zum Vorschein kommen. Für mich ist dies auch ein faszinierendes Schauspiel der Natur, wenn der Herbst seine malerischen Künste zum Ausdruck bringt. Aber was für die Einen schön und faszinierend ist, ist für Andere wiederum bedrückend. Ich kenne Menschen, die haben Mühe mit dieser Jahreszeit, in der die Sonne nur noch hin und wieder durch den Nebel dringt. Für sie hat das etwas wehmütiges an sich, weil ihnen bewusst wird, dass der Sommer vorbei ist. Ist das aber nicht auch ein Sinnbild für das Leben überhaupt? Jede Lebensphase hat ihre Schönheiten, und dies sollen wir wahrnehmen und auch geniessen, auch wenn wir genau wissen, dass kein Zeitabschnitt unseres Lebens wiederkehrt. Und gerade beim Älter werden wird uns das bewusst. Es ist deshalb sehr hilfreich, wenn Menschen sich gegenseitig Mut machen und einander helfen in diesen Jahres- oder Lebenszeiten das Schöne zu geniessen, das jede Phase hat. In dem Bildband Pflücke den Tag von Margot Bickel habe ich einen Text gefunden, der genau diese Seite anspricht: Es gibt Momente da wünschte ich, ich wäre Sonnenstrahlen für dich Sonnenstrahlen, die deine Hände wärmen, deine Tränen trocknen Sonnenstrahlen, die dich an der Nase kitzeln und zum Lachen bringen Sonnenstrahlen, die deine dunklen Winkel in deinem Innern erleuchten deinen Alltag in helles Licht tauchen, die Eisberge um dich zum Schmelzen bringen. Sonnenstrahlen sein für Menschen, welche die Sonne nicht mehr so recht wahrnehmen können, das ist doch eine wunderschöne Aufgabe. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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18.10.2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 18. Oktober 2006 Einspruch gegen die Hoffnungslosigkeit Man muss nicht Pessimist sein, um zu sehen, dass unsere Hoffnung heute klein geworden ist. Resignation und Hoffnungslosigkeit machen sich breit und wirken lähmend auf viele. Im Blick auf so viele gesellschaftliche und fnung mehr zu haben. kirchliche Situationen meinen wir oft hundert Gründe zu haben, keine Hof Dieser Situation zum Trotz verkünden die christlichen Kirchen immer wieder ihre Botschaft der Hoffnung. Sie sprechen von Gottes Einspruch gegen unsere Hoffnungslosigkeit. Die Bibel ist voll von Hoffnungsbildern. Für das heutige Wegwort habe ich das Hoffnungsbild vom neuen Jerusalem herausgegriffen: Wir lesen fast am Ende der Bibel: Der Geist nahm von mir Besitz, und in der Vision trug er mich auf die Spitze eines sehr hohen Berges. Er zeigte mir die Heilige Stadt Jerusalem, die von Gott aus dem Himmel herabgekommen war. Sie strahlte die Herrlichkeit Gottes aus und glänzte wie ein kostbarer Stein (Off 21,10-11). Im Bild der Gottesstadt Jerusalem verdichtet sich die Hoffnung auf eine neue Welt, die in den Verheissungen Gottes ihren Grund hat und die auf ein versöhntes Leben in Frieden und Gerechtigkeit ausgerichtet ist. Gott schafft einen neuen Himmel und eine neue Erde, in der für das Böse kein Platz ist. Die Erde wird selbst zum Himmel. Ein solches Bild tröstet uns; und dennoch ist es keine billige Vertröstung auf eine bessere Zukunft. Dieses Hoffnungsbild will nicht, dass wir aus der Welt auswandern, sondern uns tüchtig machen für die Gegenwart. Es gibt Kraft zum Widerstand gegen alles, was dieser Verheissung widerspricht. Wir wagen das Unmögliche zu denken: Wie wäre es, wenn es keine Armen gäbe? Wie wäre es, wenn alle Menschen in Frieden miteinander leben könnten? Es ist wichtig, immer wieder solche Hoffnungsgeschichten zu hören und dann im Handeln anschaulich machen, was uns der Glaube in Aussicht stellt. Die Hoffnung, die wir im Herzen tragen, will Hände und Füsse bekommen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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