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30. April 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 30. April 2008 Kopftuch Ein Stück Stoff beschäftigt nun seit einigen Jahren die schweizerische und vielerorts auch europäische Öffentlichkeit: Wir sehen immer mehr Mädchen und Frauen mit Kopftuch. Schülerinnen tragen Kopftücher in der Schule. Was fühlen oder denken sie, wenn sie Frauen mit Kopftüchern sehen? Stört es sie, ärgert es sie, empfinden sie es als provozierend? Oder fällt ihnen ein, dass es noch nicht so lange her ist, dass auch christliche Frauen nur mit Kopftuch nach draussen gingen? Haben sie schon einmal eine Muslimin gefragt, warum sie ein Kopftuch trägt? Wichtig ist nach meiner Überzeugung, dass die Frauen, die ein Kopftuch tragen, selbst entscheiden und sagen können, warum sie es tragen. Kein Staat, keine Religion, auch kein Paulus in unserer Bibel können Frauen vorschreiben, wie sie sich zu kleiden haben. Wie kann ein Stück Stoff einen solchen Konflikt heraufbeschwören? Kleidung ist eben nicht nur Stoff. Sie schützt nicht nur unseren Körper. Sie ist ein wichtiges Zeichen unserer Haltung und Überzeugung. Wir wollen mit unserer Kleidung zeigen, wer wir sind und wie wir uns fühlen. Wer ein Dior-Chanel-Kleid, einen Armani- oder Boss-Anzug trägt, der will zeigen, wer er ist, vielleicht auch, was er besitzt und sich leisten kann. Mit der Kleidung zeigen Menschen, zu welcher Gruppe sie gehören, ja welchen Beruf sie ausüben, welche Stellung und Macht sie haben. Kleidung flösst Respekt ein und schützt: Die Uniform des Polizisten und Soldaten, die Amtsrobe des Richters und Staatsanwaltes, der Talar des Pfarrers, der weisse Kittel des Arztes, die Insignien einer Nonne oder Diakonisse Das ist mir in all diesen Kleiderdiskussionen wichtig: Ein Mensch, der sich respektiert, geachtet, sozial und rechtlich anerkannt fühlt, der legt weniger Gewicht darauf, sein Wertgefühl durch äussere Zeichen und Kleidung zu stärken. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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29. April 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 29. April 2008 Wie erleben Sie den Auferstandenen? Wir sind immer noch in der Osterzeit. Auffahrt, Himmelfahrt ist erst am kommenden Donnerstag. Die Geschichte, die ich ihnen darum erzählen möchte, steht in der Bibel und spielt im Alltag. Petrus geht fischen, die anderen mit ihm. Und es ist bei ihm wie oft auch bei uns: Sein Netz bleibt leer, trotz der Mühe, die er sich gibt. Die ganze Nacht unterwegs, Netz für Netz ausgeworfen, aber: kein Erfolg. Dann kommt er zurück. Und hört die Stimme eines Fremden. Dieser sagt: Werft eure Netze nochmals aus . Was hätten wir gemacht? Nach einer solchen Nacht? Gezögert? Geschimpft? Abgewunken? Ist es der frische Morgen, der Petrus für den Fremden öffnet? Jedenfalls lässt er sich von seinem Alltagstrott abbringen. Er hört, was der Fremde sagt: Werft das Netz nochmals aus . Petrus und seine Freunde überwinden ihre Erschöpfung und Enttäuschung. Sie werfen ein letztes Mal ihre Netze aus. Und tatsächlich: Sie haben Erfolg, auch wenn es eigentlich unmöglich ist. Die Netze füllen sich, und zwar so, dass sie zu reissen drohen. Und das Schönste, was nun passiert, ist, dass Petrus nicht mehr zu halten ist. Er springt ins Wasser und schwimmt dem Auferstandenen entgegen. Kann es eine schönere Form des Ungehaltenseins geben? Er fühlt sich wie neugeboren. Es ist, als habe für Petrus erst jetzt Ostern begonnen: Die Netze seiner Seele sind gefüllt. Und wir? Wann und wie füllen sich die Netze unserer Seele? Wann sind wir vom Glück so überwältigt, dass uns nichts mehr halten kann? Wie erleben wir Ostern in unserem Alltag? Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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28. April 2008
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Weg-Wort vom 28. April 2008 Verweilen Effizienz ist gefragt! Mehr Leistung in weniger Zeit! Diese Maxime mag im Wirtschaftsleben unter bestimmten Umständen vielleicht zum Teil richtig sein. Aber immer mehr Menschen leiden unter dem Leistungsdruck und werden krank. Der Rabbi sah einen Mann auf der Strasse eilen, ohne rechts und links zu schauen. Warum rennst du so? fragte er ihn. Ich gehe meinem Erwerb nach, antwortete der Mann. Und woher weisst du, fuhr der Rabbi fort zu fragen, dein Erwerb laufe vor dir her, dass du ihm nachjagen musst? Vielleicht ist er dir im Rücken, und du brauchst nur innezuhalten, um ihm zu begegnen, du aber fliehst vor ihm. (aus: Martin Buber, Die Erzählungen der Chassidim) Weniger ist oft mehr, sagt der Volksmund. Wir brauchen nur immer wieder innehalten, mitten im Alltagsgeschehen, und sei der Stress noch so gross! Innehalten, um uns zu spüren, um zu uns selbst zu kommen. Denn um Wesentliches wahrzunehmen, braucht es Zeit und absichtsloses Verweilen. Das Entscheidende liegt so oft nicht im Tun, sondern im Sein nicht im Geben, sondern im Empfangen nicht im Reden, sondern im Hören nicht in der Leistung, sondern im scheinbar Nutzlosen. Verweilen aber heisst, den Dingen auf den Grund gehen: im Ernsthaften das Heitere entdecken im Vordergründigen das Hintergründige erkennen im Wandelbaren das Bleibende sehen. Was ist für mich wesentlich in meinem Leben? Jetzt in diesem Moment? In dieser Stunde? Am heutigen Tag? © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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25. April 2008
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Weg-Wort vom 25. April 2008 Für alle Im 1. Timotheusbrief heisst es: Insbesondere bitte ich euch nun, vor Gott einzutreten für alle Menschen in Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung. (1. Tim 2.1) Für alle Menschen beten? Auch für den Arbeitskollegen, der nicht aufhört, mir das Leben in der Firma zur Hölle zu machen? Auch für die Schwester, die mich um mein Erbe geprellt hat? Für alle Menschen beten? Auch für unsere Bundesräte, von denen ich nicht einmal weiss, ob sie unsere Fürbitte schätzen? Auch für George W. Bush? Für alle Menschen? Also auch für den Kindsmörder, der einer Familie das Liebste geraubt hat? Auch für Osama bin Laden, den man für die Anschläge des 11. September 2001 verantwortlich macht? Warum sollen wir für alle Menschen beten? Weil Christus uns mit all diesen Menschen verbindet, ob es uns gefällt oder nicht. Weil ihm nicht einer wichtiger ist als die andere. Weil seine Liebe unteilbar ist. Wie Mütterlichkeit unteilbar ist, hat Dorothee Sölle einmal gesagt, - und auch Väterlichkeit. Wir können nicht unseren Kindern das tägliche Brot geben ohne das tägliche Brot für alle Kinder zu erbitten. Wir können nicht Gerechtigkeit für uns wollen und sie einem Kindsmörder verweigern. Wir können nicht glauben, dass Gott uns vergibt ohne Vergebung für die zu erbitten, die an uns schuldig geworden sind. Unser Glück ist nicht erfüllt, wenn nicht alle glücklich sind. Beten für die ganze Menschheit macht sehnsüchtig: süchtig danach, verrückt danach, dass die alten Verheissungen Gottes sich erfüllen und eines Tages ein jeder unter seinem Feigenbaum und Weinstock sitzen wird ohne Angst. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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24.04.2008
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Weg-Wort vom 24. April 2008 Arbeit und Gott In einer Woche begehen wir den 1. Mai, den Tag der Arbeit. Deshalb will ich heute zwei kurze biblische Gleichnisse, die mit dem Thema Arbeit zu tun haben, in die Mitte des Wegwortes stellen. In diesen Geschichten versucht Jesus mit der Alltagsarbeit eines Bauern und einer Hausfrau etwas über Gott deutlich zu machen (vgl. Mt 13,31-33). Ein Bauer geht über den Acker und sät ein Senfkorn. Bei der Ernte ist er erstaunt über die grosse Staude, die daraus wird. Zwar ist es merkwürdig, dass der Bauer nur ein Senfkorn in seinen Acker sät. Es kommt hier offenbar nicht auf Saat und Ernte an, sondern auf die Eigenart des Senfkorns und auf den Grössenunterschied zwischen dem Samen und der voll ausgewachsenen Staude. In der Geschichte vom Sauerteig schauen wir in den Backtrog einer Frau. Arbeitende Frauenhände, die Hefe unter das Mehl mischen, werden sichtbar. Der Erzähler lässt die Hörer und Hörerinnen staunend auf den schweren Teig schauen, der lebendig wird. Jesus erwähnt die Tätigkeiten der beiden Menschen nicht um ihrer selbst willen, sondern er verbindet ihre Arbeit mit dem Reich Gottes. Ihm sprechen alle Dinge von Gott. Alltägliche Vollzüge hören auf, nur eine einfache Tätigkeit zu sein. Sie lassen nach und nach die Züge und die Absichten Gottes hervortreten. In unseren zwei Geschichten werden die Hände des Bauern, der ein Senfkorn aussät, und die Hände der Hausfrau, die den Brotteig anfassen, transparent auf Gott hin. Menschen sehen die Alltagsarbeit eines Mannes und einer Frau, und zugleich sehen sie die lebenspendende Kraft Gottes. In unserer säkularisierten Welt ist Arbeit einfach Arbeit und wird nicht in Beziehung zu Gott gesehen. Der moderne Mensch geht über ein Ackerfeld und versteht das Wachstum als biologischen Vorgang. Und die Hausarbeiten sind einfach naturgegebene Notwendigkeiten. Was sollen schon kochen, flicken, putzen mit dem Reich Gottes zu tun haben? Jesus aber will sagen: Jede Arbeit kann durchsichtig auf Gott und sein Reich werden. Wenn unsere Arbeit dem Leben dient, wenn sie an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet ist, wenn durch unsere Arbeit Gemeinschaft möglich wird, wenn unsere Arbeit Hoffnungsarbeit ist, die die Zukunft von Menschen sichert, besteht eine Beziehung zwischen unserem Tun und dem Gottesreich. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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23.04.2008
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Weg-Wort vom 23. April 2008 Mit Gott ringen Der Dichter Rainer Maria Rilke schreibt in einem Gedicht: Schwer ist zu Gott der Abstieg... Gott lässt sich nicht wie leichter Morgen leben. Rilke sagt hier in dichterischer Sprache, was alle Menschen ab und zu erleben, die sich auf Gott einlassen. Gott ist nicht leicht zu verstehen. Die Geschichte des Menschen mit Gott ist anstrengend. Früher oder später leidet der Mensch an Gott. Rilke spricht von einem Abstieg, den der Mensch machen muss, um ihm zu begegnen. Einen solchen Weg hat der Apostel Paulus im Römerbrief nachgezeichnet. Er ringt mit Gott. Er sieht den Menschen in seiner Gebrochenheit, seiner Schwachheit und Sündhaftigkeit vor sich. Die Geschichte des einzelnen Menschen und der Menschheit ist eine Geschichte mit viel Unheil und Verblendung. In seinem Ringen muss es Paulus plötzlich wie Schuppen von den Augen gefallen sein. Wie die Sonne durch die dunkle Wolkendecke bricht, muss ihm ein Licht aufgegangen sein. Er erkennt, dass die unheilvolle und verworrene Geschichte der Menschheit durch Gottes Erbarmen aufgefangen wird. Der Gedanke an das Erbarmen Gottes lässt ihn den Griffel aus der Hand legen und einen Lobpreis auf Gottes Wunderwege anstimmen: Wie unerschöpflich ist Gottes Reichtum! Wie unerforschlich ist alles, was er tut! Wie unausdenkbar sind seine Wege! (Röm 11,33). Gott ist für Paulus wie ein unauslotbarer Abgrund. Sein Handeln übersteigt alles menschliche Verstehen. Sein Reichtum kann nur erahnt und gepriesen werden. Die Fülle seiner Möglichkeiten erschöpft sich nie. Gott hat ungeahnte Wege, den Menschen zum Heil zu führen. Auch auf Irrwegen trägt er die Menschen mit seiner Liebe und Vergebung; immer und überall wartet er mit offenen Armen, dass der Mensch zu ihm zurückfindet. Paulus hat Gott an einem ganz wesentlichen Punkt zu erfassen vermocht: Er entdeckt den Gott des Erbarmens und vermag trotz vieler Unbegreiflichkeiten einen Lobpreis auf ihn anzustimmen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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22. April 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 22. April 2008 Die Liebe lernen Viele Paare versichern einander: Ich liebe dich! Oder häufig hören wir: Die Liebe ist das Grösste! Auch in allen Religionen ist das Liebesgebot eines der gewichtigsten. Was aber heisst lieben? Wie können wir, sollen wir lieben? Eine chassidische Geschichte kann uns vielleicht auf eine Spur helfen. Rabbi Mosche Löb erzählte: Wie man die Menschen lieben soll, habe ich von einem Bauern gelernt. Der sass mit anderen Bauern in einer Schenke und trank. Lange schwieg er wie die anderen alle; als aber sein Herz von Wein bewegt war, sprach er seinen Nachbarn an: Sag du, liebst du mich oder liebst du mich nicht? Jener antwortete: Ich liebe dich sehr. Er aber sprach wieder: Du sagst: ich liebe dich, und weisst doch nicht, was mir fehlt. Liebtest du mich in Wahrheit, du würdest es wissen. Der andere vermochte kein Wort zu erwidern, und auch der Bauer, der gefragt hatte, schwieg wieder wie vorher. Ich aber verstand: Das ist die Liebe zu den Menschen, ihr Bedürfen zu spüren und ihr Leid zu tragen. Wenn wir jemanden lieben, dann sind wir bereit, nicht nur auf das Bezaubernde in ihm zu schauen und uns davon begeistern zu lassen. Vielmehr führt uns das Begeisternde dahin, uns für die Person zu interessieren für ihre Licht- und ihre Schattenseiten. Die Liebe flieht nicht vor den dunklen Situationen des Andern. Vielmehr ist sie bereit, diese zu ergründen und mitzutragen. Gott macht es nicht anders. Er ist Aug und Ohr für sein Volk. So lesen wir im 2. Buch Mose: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen ...; ich kenne ihr Leid (2. Mose 3,7). Nicht immer konnte er sofort Abhilfe schaffen, aber er ist in den dunklen Erfahrungen dem Volk nahe geblieben, gemäss seiner Verheissung: Ich bin mit euch! (vgl. Mt 28,29). Bis heute ist dies Ausdruck seiner Liebe zu uns Menschen geblieben. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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21. April 2008
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Weg-Wort vom 21. April 2008 Liebe Wo die Liebe hinfällt da verändert sich die Welt. Liebeslieder aller Sprachen und Generationen singen davon. Und auch wir erinnern uns gern daran, wie die Liebe uns gepackt hat mit unwiderstehlicher Kraft. Zumeist denken wir dabei an die sogenannte erste Liebe und meinen damit das pubertäre erste Verliebtsein. Seltsam eigentlich, wo doch die wirklich erste Liebe viel früher erlebbar ist: ganz am Anfang des Lebens in der Zuwendung der Eltern. Diese Liebe scheint uns selbstverständlich zu sein. Doch nur auf dieser Grundlage des Geliebt-werdens ist es überhaupt möglich, selbst Liebesschmerz und Liebesschwüre, Liebesglück und Liebeswerben zu erleben. Dabei spüren wir die Macht der Liebe erst einmal in uns, ehe sich alles um uns herum verändert. Die Welt sieht anders aus und sie scheint den Liebenden zu gehören. Doch die Welt bleibt gleich. Auch nach dem Happy End im Liebesfilm geht es noch weiter, und die Liebe von zwei Menschen muss sich nun mit den Gegebenheiten dieser Welt auseinander setzen. Nirgends geht dies ganz problemlos vor sich. Enttäuschtes Vertrauen, gebrochene Versprechen, geplatzte Traumvorstellungen schleichen sich auf den Liebeswegen ein und verwandeln sie in oft ausweglose Sackgassen. Muss das so sein? Warum nicht weiter auf Wolken gehen, statt Stolpersteinen auszuweichen? Schlicht deshalb, weil auch die Krise zur Liebe gehört; sie sogar voranbringen kann. Simon Petrus, ein Jünger der ersten Stunde, ist ein leuchtendes Beispiel hierfür. Wo die Liebe hinführt das zeigt seine Geschichte sehr genau. Von der Begeisterung der ersten Tage, über die erlebten Höhenflüge, bis hinein in Krise und Enttäuschung. Genau dort aber, wo der Liebe die Kräfte schwinden, ist sie beim Urgrund der Liebe, bei Gott angelangt. Seine Liebe lässt uns nicht los, stärkt uns von Neuem und setzt uns mit neuen Aufgaben auf den Weg der Nachfolge. Wer auf diesem Weg geht, weiss, dass uns die Liebe Gottes immer einen Schritt voraus ist. Wir bewegen uns auf sie zu. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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18. April 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 18. April 2008 Unter dem Zeichen des Segens Wer von uns kennt nicht Situationen, in denen uns Zweifel an uns selbst plagen. Wir fühlen uns weniger begabt als Andere. Wir beneiden jene, die es auf der Bekanntheitsstufe weiter bringen. Oder wir sind verärgert, weil uns jemand die Show gestohlen hat. Wie gebannt schauen wir dann auf die Anderen und vergessen, was wir selber gut können und wie einmalig unser eigener Weg ist. Auch Bruder Leo, ein treuer Gefährte des heiligen Franziskus, kennt solche Erfahrungen. Davon erzählt eine berührende Geschichte. Franziskus hält sich mit Bruder Leo auf dem Berge Alverna auf. Dort macht er eine intensive und besondere mystische Erfahrung. Bruder Leo fällt darauf in grosse Selbstzweifel. Wer ist er schon neben diesem offensichtlich Bevorzugten und Begnadeten? Gerne würde er mit Franziskus über seine inneren Zweifel sprechen, doch traut er sich nicht. Franziskus spürt die Not des Bruders und ruft ihn zu sich. Auf ein Stück Pergament schreibt er ihm einen Segen, der mit den Worten schliesst: Der Herr segne dich, Bruder Leo. Dazu malt er gross den Buchstaben T, das sogenannte Tau-Zeichen. Das T-Zeichen wird im Ersten Testament als Zeichen des Segens und der Zuwendung Gottes verwendet. Wer dieses Zeichen trägt, geht nicht verloren ist also gesegnet. So will Franziskus seinen Bruder trösten und ihm zu verstehen gehen: Sei nicht traurig! Du hast einen andern Weg als ich. Aber auch du bist ein Gezeichneter, ein Gesegneter! Das gilt auch für uns. Wir dürfen unsern ganz persönlichen Weg gehen im Vertrauen darauf, dass Gott auch über uns am Anfang des Lebens ein T-Zeichen gesetzt hat. Es ist ein nie verlöschendes Zeichen des Segens und der Zuwendung, das uns immer wieder erinnert: Auch du bist eine Gesegnete, bist ein Gesegneter! © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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17.04.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 17. April 2008 Singen Am Morgen will ich singen, im Licht, das du mir schenkst. Den Tag möchte ich verbringen, wie du mein Leben denkst. Der Abend wird verstehen, wie du die Welt gedacht. Uns singend werd ich sehen, dein Licht in meiner Nacht. (RG 50) In einer leeren Kirche hörte ich am Abend oft eine Frau singen. Sie sang dort allein, um ganz bei sich zu sein. Sie sang, weil es ihrer Seele gut tat. Dank dem Singen konnte sie ihren Schmerz ertragen. Durch sie habe ich erfahren wie heilend Singen sein kann. Es hebt und festigt die Stimmung, wenn man bei schlechter Laune ist. Summt man vor sich hin oder singt, klingt eine Melodie auch im Herzen. Die Melodie begleitet uns und wehrt den düsteren Gedanken. Alle Menschen können summen oder singen. Gott hat uns diese Fähigkeit mitgegeben. Seit allen Zeiten machen Menschen mit ihren Stimmen Musik. Mit Gesang lobten sie Gott, vertrieben ihre Einsamkeit und machten sich gegenseitig Mut. Singend erzählten sie sich auch Geschichten. Gutes tut sich, wer den Tag mit einem Lied oder Gebet beginnt. Sind uns die Töne zuerst auch fremd, sind sie Teil von uns und gehören zu uns. Die Schwingungen die wir selbst erzeugen, bewirken auch, dass wir uns besser spüren. So kommen wir uns selbst näher und damit Gott. Die Psalmendichter fordern darum immer wieder auf, mit jubeln und singen Gott zu preisen. Gott freue sich, wenn wir Menschen singen. Gott singend zu loben ist doppeltes Gebet. Mit Singen anerkennen wir gegenüber Gott dankend, dass wir Menschen sein dürfen. Darum heisst es, wir sollen Gott auch dann loben, wenn uns ums Klagen ist. Schön ist es darum, wenn an Abdankungen gesungen wird. Der Gesang fördert die Gemeinschaft und das hilft den Trauernden das Leid besser zu ertragen. Denn mit andern zu singen verbindet. Und solange die Trauernden singen, können sie die nagenden, fragenden und sich kreisenden Gedanken unterbrechen. Das hilft, auch in tiefster Trauer, den Hoffnungsfunken anzufachen. Mit singen kann das Flämmchen der Zuversicht wieder etwas aufleuchten. Und singend werd ich sehen, dein Licht in meiner Nacht. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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