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31.10.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 31. Oktober 2008 Gemeinschaft der Heiligen zu Allerheiligen und Allerseelen Das Fest Allerheiligen feiert nicht die grossen Namen bekannter Heiliger. Es gedenkt aller heiligen Menschen aller Zeiten, insbesondere der namenlosen und unbekannten. Heilige sind, bzw. waren Menschen wie Sie und ich. Für Paulus sind alle Glaubenden von Gott geheiligt, von ihm zu Heiligen berufen. Er begrüsst die Gemeinde von Korinth mit der Anrede: An die Geheiligten in Christus Jesus, berufen als Heilige mit allen, die den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, überall anrufen, bei ihnen und bei uns (1Kor 1,2). Wir sind also nicht Heilige aufgrund unserer guten Taten oder gar eigener Vollkommenheit. Wir sind vielmehr Heilige, weil Gott uns durch unseren Glauben heiligt, weil er uns an seinem bereits im Hier und Jetzt angebrochenen Reich teilhaben lässt. An Allerheiligen gedenken wir darum der Menschen, die trotz Leid und Not, trotz Ängsten und Zweifeln, trotz aller Erfolge und Verlockungen im Glauben bleiben, auf Gott setzen, ihm vertrauen und aus diesem festen Glauben heraus leben. Sie sind die Gemeinschaft der Heiligen aller Zeiten, aller Länder, Kulturen, Religionen, jeder Hautfarbe und Sprache. An Allerheiligen gedenken wir des Arbeiters, der vertrauensvoll tagein tagaus sorgfältig und verpflichtet seine Arbeit tut. Auf ihn ist Verlass. Er ist gemeinsam mit vielen anderen der Grund für den Erfolg der Firma. Wir gedenken der alleinerziehenden Mutter, die aus Liebe auf vieles verzichtet und oft am Ende der Kraft die halbe Nacht am Bett des kranken Kindes wacht. Wir gedenken der von Hunger, Gewalt und Unrecht Vertriebenen, die trotz Not und Elend nicht verzweifeln und die Hoffnung und ihren Glauben bewahren. Wir gedenken der Verstorbenen aller Seelen, die unsere Seele berührt haben und von uns gegangen sind. In dieser erfahrenen Berührung sind wir mit ihnen verbunden. Das stärkt unser Vertrauen in uns selbst und ins Leben. Sie und ich, wir alle kennen solche Heiligen des Alltags, lebende und verstorbene. Sie sind nicht vollkommen. Sie haben kantige Ecken und Fehler wie wir auch. Aber sie leben oder lebten vertrauensvoll aus einem starken Glauben heraus. An Allerheiligen, bzw. Allerseelen legen wir sie und die ganze Gemeinschaft der Heiligen vertrauensvoll in die Hand dessen, der uns alle heiligt. Bild: Alice Pfister © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
www.bahnhofkirche.ch
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30.10.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 30. Oktober 2008 Wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird auch der Menschensohn sich schämen, wenn er kommt in seiner Herrlichkeit und in der Herrlichkeit des Va-ters und der heiligen Engel. (Lukas 9,26) sich schämen Mit diesen Musikern musst du dich nicht schämen, meinte eine Bekannte, als wir ein Fest vorbereiteten. Schämen wofür - vielleicht, dass man einen falschen Musikgeschmack haben könnte? Die Bemerkung irritierte mich. Was ist schämen, begann ich zu überlegen. Was könnte an der falschen Wahl so peinlich sein - vielleicht, weil ich damit etwas von mir preisgebe? Der Wortstamm schämen leite sich vom germanischen Wort bedecken ab. Wer sich schämt bedeckt also etwas, weil es ihm sonst die Röte in die Wangen treibt. Das wofür man sich schämt, macht verletzlich. Man befürchtet ausgestossen zu werden, wenn andere wissen, dass man in diesem von der Norm abweicht. So versuchen wir den Mangel zu bedecken. Wird er trotzdem offenbar, schämt man sich in Grund und Boden. Wir Menschen versuchen zu vermeiden uns eine Blösse zu geben. Das prägt unser Ver-halten. Als Gott Adam und Eva aus dem Paradies wies, machte er ihnen Röcke aus Fell, damit sie ihre Scham bedecken konnten. (Gen.3,20) Scham hat darum mit der Menschwerdung zu tun. Seit dem Bewusstsein um gut und böse vergleichen wir uns mit Andern. Uns beschäftigt die Frage: Bin ich oder habe ich weniger oder mehr? Schneiden wir im Vergleich schlechter ab, schämen wir uns. Vor Gott aber sind wir alle gleich. Er hält für jeden von uns Schutz und Würde bereit, damit wir uns nicht schämen müssen. Allerdings um die Anstrengung, dass wir uns ihm zuwenden, weil die Beziehung zu ihm für uns wichtiger ist, als die zu andern Menschen. Jesus spricht darum auch die Scham an, mit denen die Leute ihren Glauben bedecken. Glauben ja, aber mach einer schämt sich dazu zu stehen; denn ein offenes Bekenntnis könnte als Schwäche gedeutet werden. So lacht man verlegen mit - selbst über das - was für einem wertvoll ist. wir lassen es zu, dass die Scham sich zwischen uns und Gott schiebt. Darum bleibt uns dann auch seine Herrlichkeit verborgen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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29.10.2008
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Weg-Wort vom 29.Oktober 2008 Der längste und interessanteste Weg, ist der Weg nach innen. (aus Anam-cara, John O Donohue) Etwas beneidete ich einen Freund, als er sich in den Ferien für eine Woche in ein Bildungshaus zurückziehen konnte. Eine Woche Rückzug um zu schweigen, um mit sich allein zu sein. Gerne denke ich an die Tage und Wochen, die ich in der Geborgenheit der Stille und Meditation verbringen konnte. Die Erinnerungen daran sind mir im Alltag eine Quelle der Kraft. Sie aufzufrischen eine Sehnsucht. Das Schweigegebot während der Rückzugtage ist eine Hilfe. Nicht zu zerreden, was einem auf dem Weg nach innen bewegt, hilft das Erlebte zu ordnen und zu bewahren. Denn das Erlebte lässt sich nicht mit dem Anderer vergleichen. Für je-den und jede sind die Erfahrungen mit sich selbst anders. Wer sich darüber mitteilen will, kann sich aber an einen spirituellen Führer oder einer Führerin wenden, die behutsam damit umgeht. Manchmal braucht es Ermutigung um auf dem Weg nach innen zu bleiben. Denn der Weg ist nicht gerade und man weiss nicht, wohin er führt. Es gibt Hindernisse zu überwinden, die eigene Trägheit stellt sich in den Weg. Da ist es gut, dass die Gruppe einem hilft, weiter zu gehen. Der Weg kann einem an einen Abgrund der Seele führen und das beunruhigt oder macht gar Angst. Warum also die ganze Mühe? Weil es sich lohnt! Denn wer es durchhält wagt es immer öfter, ehrlich mit sich selber zu sein. Darin liegt zwar Schmerz aber auch die befreiende Einsicht Ich bin noch da, trotz all meiner Mängel . Verwundert stellt man fest, dass diese Erfahrung stärker und gelassener macht. Denn im Schweigen lernt man, sich selber zu ertragen. Und die wachsende Vertrautheit mit den eigenen Schwächen macht einem toleranter gegenüber denen der Andern. Darum wohl, ist die Sehnsucht sich für ein paar Tage still zu sein oft so gross. Denn auf dem Weg nach innen, versöhnt man sich immer etwas mehr mit sich selber und darum auch mit der Welt. So kehrt man zurück in eine Welt, die friedlicher ist. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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28. Oktober 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 28. Oktober 2008 In der Furcht des Herrn liegt ein starkes Vertrauen, auch seine Kinder haben eine Zuflucht." - Sprüche 14,26 Im Spiel mit den Erwachsenen wagt ein Kind den Sprung von der Maurer. Es vertraut dar-auf, dass es aufgefangen wird. Menschen für die Gott eine Realität im Leben ist, vertrauen, dass sie nicht tiefer fallen können als in seine Hände. Sie vertrauen so auf Gott, wie das Kind auf der Mauer in den Vater. Vertrauen ist die Basis einer guten Beziehung. Kahil Gibran sagt dazu: Vertrauen ist eine Oase im Herzen, die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird. Vertrauen hat also wenig mit Überlegen zu tun. Dort wo die Vorstellungen und Werte geteilt werden, vertraut man sich. Wo das verloren geht, da ist Vorsicht geboten. Denn: "Ein zerbrochener Zahn und ein wankender Fuß, so ist das Vertrauen auf den Treulosen am Tag der Not." Sprüche 25,19 In diesen Wochen ist viel von Vertrauen die Rede. Die Banken, welche das Vertrauen ihrer Kunden verloren haben, wollen es zurückzugewinnen. Aber die Enttäuschten haben guten Grund, verhalten zu reagieren. Denn eine Vertrauensbeziehung ist nicht mit Liquidität al-lein zu retten. Es braucht mehr. Es geht um die Gewissheit, dass der Partner auch die moralischen und ethischen Werte teilt. Diese Gewissheit aber lässt sich nicht erkaufen; Werte müssen von beiden Partnern der Beziehung gelebt werden. Bei einer Institution betrifft das die Kultur der Firma. Wie gehen die Menschen dort miteinander um? Welches gemeinsame Ziel verfolgen sie? Ist das Ver-trauen der Kunden das grosse Anliegen, oder geht es zuerst um die eigene Bereicherung? Auch eine Firma habe einen Geist, meint dazu der Theologe Walter Wink. Der beschütze sie solange sie im Sinne des Firmenzwecks arbeite. Werde der Firmenzweck aber verän-dert, zum Beispiel vom Dienstleistungsunternehmen zur Geldmaschine, dann mache er einem bösen Geist Platz. Der vernichte dann das Gute und reisse alles mit sich. Um die Vertrauensbasis wieder zu finden, brauche es grosse Anstrengungen. Dabei sei die Aus-richtung aller Beteiligten auf gemeinsame Werte Voraussetzung. Wie wäre es mit Ehrfurcht vor dem der die Welt geschaffen hat und uns Menschen als seinen Geschöpfen? Das brächte manches wieder ins Lot. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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27.10.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 27. Oktober 2008 Die grossen Dinge des Lebens Menschen fragen immer wieder nach dem Sinn des Lebens. Sie möchten, dass ihr Leben eine Bedeutung hat in dieser Welt, dass es sich gelohnt hat, wenn sie einmal gehen müssen. Der berühmte polnische Pianist Arthur Rubinstein (1887 1982) entdeckte erst nach einer tiefen Verzweiflung, wofür es sich für ihn zu leben lohnte: "Als junger Mann war ich einmal sehr verzweifelt, ganz auf Null. Ich hatte kein Geld, konnte das Hotel nicht bezahlen; ich war nicht verliebt; mit meinen Eltern war ich ganz auseinander. Meine Karriere schien am Ende. Alles ging schief. Ich war zwanzig oder einundzwanzig Jahre alt, und ich wollte mich erhängen. Aber es ging nicht. Sie sehen, ich lebe noch! Nachher, als ich auf die Strasse kam, fühlte ich mich als neuer Mensch. Ich sah die Welt mit anderen Augen an. Ich sagte zu mir: 'Was bist du doch für ein Dummkopf! Was macht es denn, wenn du ins Gefängnis kommst, weil du die Schulden nicht bezahlen kannst? Im Gefängnis kannst du an die Musik denken. Vielleicht bekommst du ein Buch zu lesen. Du kannst an die Liebe denken. Du kannst alles mögliche tun. Niemand kann dir das Denken nehmen. Du kannst ein neues philosophisches System aushecken. Und so weiter.' Ich dachte weiter: 'Auch wenn du krank wirst und ins Spital musst, lebst du immer noch, und du kannst wieder gesund werden.' Sehen Sie, das Leben hat so wunderbare Dinge für uns bereit: Blumen, Musik, Poesie, Bücher, Gedanken, Liebe. Das kann uns niemand wegnehmen. Ich habe eine merkwürdige Gewohnheit: Ich freue mich jeden Morgen, wenn ich aufstehe, dass ich noch sehen kann, hören kann, riechen kann: dass ich noch alle Sinne besitze; dass ich noch gehen kann. Das sind doch wunderbare Geschenke! Es könnte ja auch anders sein. Gut, auch damit müsste ich mich abfinden. Aber man muss doch ein bisschen dankbar sein. Wir sind so undankbar. Wir haben alle unsere Sinne. Aber wenn einem Mann hundert Franken fehlen, um Kaviar oder etwas anderes Unnötiges zu kaufen, dann schimpft er und findet das Leben scheusslich. Wir jammern über Kleinigkeiten und sehen nicht die grossen Dinge, die uns geschenkt sind." Mit freundlichen Grüssen Ihre © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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24.10.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 24.Oktober 2008 Was heisst Kirche? Sehr interessiert hörte die junge Frau zu. Sie kam mit den Klassenkameraden aus dem Deutschkurs für Emigranten zu Besuch in der Bahnhofkirche. Der Kurs hat zum Ziel Ein-wanderern unterschiedlicher Religionen und Kulturen die Integration zu erleichtern. Respektvoll schauten die Besucher die Kapelle an. Nach dem Vortrag blieb Zeit um Fragen zu stellen. Was heisst Kirche? wollte die aufmerksame Frau wissen. Im Deutschkurs hatten sie gelernt eine Kirche ist ein Haus mit Turm und Glocken. Dort beten Christen. Nun hörte sie von mir, dass unsere Kapelle auch Kirche genannt wird. Dazu kam noch, dass ich etwas von der Kirche als Organisation erzählt hatte. Wie sei das zu verstehen. Woher auch sollten diese Männer und Frauen mit unseren gesellschaftlichen Strukturen vertraut sein. Ich erinnerte mich an ähnliche Fragen, die ich in andern Kulturkreisen stellte. Meine Zuhörer verstanden rasch, als ich den Begriff erläuterte. Bei der darauf folgenden Frage nach der Abwesenheit eines Beichtstuhls in einigen Kirchen musste ich weiter ausholen und hatte dennoch keine schlüssige Antwort anzubieten. Es ist schwierig Menschen die von aussen auf die Christenheit sehen, die theologisch begründeten Unterschiede der Konfessionen verständlich zu machen. Warum dem so ist, wa-rum man sich trotz friedlicher Koexistenz nicht schon längst versöhnt und gegenseitig als gleichwertig anerkannt hat, was kann man dazu sagen? Es ist gut, dass man sich damit ab und zu einmal beschäftigt. In Amerika habe ich an einer Ordination von interreligiösen Pfarrern teilgenommen. Da war ich zuerst etwas befremdet. Doch genau danach fragten meine Besucher und Besucherinnen. Warum können wir nicht alle zusammen feiern, das wäre doch möglich? Denn für sie sei der respektvolle Umgang miteinander und die gegenseitige Unterstützung viel wichtiger als all das, was trenne, meinte die Gruppe entschieden. Am Ende ihres Besuches reichte uns die junge Frau strahlend Selbstgebackenes. Das als Freundschaftsgeste zum Abschluss des Ramadan. Integration von Einwanderern wir Kirchenmitglieder könnten viel bewirken damit sie bes-ser gelingt. Menschen in der Gemeinde einladen zum gemeinsamen feiern, von ihnen ler-nen und zusammen neues schaffen es wäre den Versuch wert. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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23.10.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 23. Oktober 2008 Weinen und lächeln, mit-leiden und sich freuen Hat Jesus, als er auf Erden wandelte, gelächelt? In keiner der Schriften des Neuen Testaments findet sich ein Hinweis auf das Lächeln Jesu. Dafür aber gibt es eine Stelle im Lukas-Evangelium, in der Jesus angesichts der Stadt Jerusalem über sie weinte (Lk . Es mag sein, dass das Lächeln Jesu eine Selbstverständlichkeit war, die keiner Erwähnung bedurfte. Wir können uns Jesus nicht vorstellen, der nicht den Kindern zulächelte, als er sie in seine Arme schloss. Dennoch fällt auf, dass es keine bildliche Darstellung von einem lächelnden Jesus gibt. Darin unterscheidet sich das Christentum vom Buddhismus. Es gibt viele Darstellungen des lächelnden Buddhas. Wegen dieser Tatsache hat der Theologe Hans von Waldenfels gefragt, ob Jesus dem Buddha die Tränen und Buddha Jesus das Lächeln voraus hatte. Hinter dieser Frage steckt weit mehr als nur Lächeln oder Weinen. Ganz wesentliche Merkmale der beiden Religionen werden hier angesprochen und die Meinung geäussert, dass Christentum und Buddhismus von einander lernen könnten. Über das Christentum herrscht in der Öffentlichkeit oft das Bild einer Religion vor, die vom Leiden gekennzeichnet ist, die den Tod in den Mittelpunkt stellt. Ist doch das Kreuz das beherrschende Symbol der christlichen Religion. Dabei besteht die Gefahr, dem Leiden an sich einen Wert beizumessen und ihn zu verherrlichen, das Kreuz viel zu schnell als ein Heilzeichen zu deuten. So kann das Christentum von der gesammelten, lächelnden Gelöstheit und Erlöstheit des Buddha lernen. Er kann uns daran erinnern, dass der Mensch für die Freude, für das Glück geschaffen ist. Auch nach dem christlichen Glauben stehen nicht Schwachheit, Leiden und Kreuz am Ende, sondern die Freude von Ostern. Anderseits kann der Buddhismus vom Christentum das Angehen gegen Leid und Ungerechtigkeit lernen. Zwar spielt auch bei Buddha das Leiden eine grosse Rolle. Aber beim Anblick von fremdem Leid zieht Buddha sich in sein Inneres zurück und macht sich immun gegen alles Leid. Von Jesu Kreuzesleiden her hat die christliche Tradition eine grosse Kultur des Mit-Leidens geschaffen. Gerade der Blick auf das Kreuz und auf den leidenden Jesus hat Menschen zu jeder Zeit sensibel gemacht für Leid und Unterdrückung und sie befähigt, dagegen anzugehen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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22.10.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 22. Oktober 2008 Wahrer Wohlstand Unsere Gesellschaft misst den Wohlstand von Einzelpersonen, Städten, Kantonen und Staaten im Vergleich. Sie erstellt Ranglisten gemäss Reichtum, Steuerbelastung, Beliebtheit usw. Diese Ranglisten verleiten gerne dazu, die anderen übertrumpfen zu wollen. Manche nehmen dabei wenig Rücksicht auf Anstand, Solidarität und ausgleichende Gerechtigkeit. Hauptsache, man gewinnt fast um jeden Preis. Die Finanzkrise hat uns drastisch vor Augen geführt, wohin dieses Denken des immer-mehr-als-die-anderen und die Lebenshaltung der unersättlichen Gier führen. Da liegen dann zum Beispiel Lohnerhöhungen für die grosse Mehrheit kaum mehr drin, weil das zuviel kostet aber für die selbstverschuldeten Banken sind dann plötzlich das zigfache an Milliarden vorhanden. Ganz anders tönt es in Psalm 128. Hier wird der Wohlstand nicht im Vergleich zu den anderen gemessen. Der Massstab hier ist allein Gott: Wie glücklich ist der Mensch, der Gott achtet und ehrt und der auf seinen Wegen geht. (V1) Erst auf diesem Hintergrund wird das Loblied auf den Wohlstand gesungen: Was deine Hände erwarben, kannst du geniessen; wohl dir, es wird dir gut ergehen. (V2) Wer Arbeit hat und davon leben kann mit seiner ganzen Familie (V3), kann sich glücklich schätzen. Wer Gottes Wege geht, der sieht nicht nur auf sich und seine Familie. Er ist mit Gott ausgerichtet auf das Glück und den Frieden fürs ganze Land, für die ganze Welt (V6). Er schaut auf das, was sich gegenseitig ergänzend zum Ganzen fügt: Tun und Ertrag, äusseres und inneres Wohlergehen, Freiheit und Gerechtigkeit, Erfolg und soziale Verantwortung, Gott und Mensch. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben. Wie aber kommen wir zu diesem Frieden, der zum Ganzen zusammenfügt und alle einschliesst? Wenn wir Gott ehren und alles tun, was in unseren Händen liegt. Dann ist der Weg für einen ganzheitlichen Frieden bereitet, der letztlich nicht von uns sondern durch Gottes Segen zu uns kommt: Wie glücklich ist der Mensch, der Gott achtet und ehrt und der auf seinen Wegen geht. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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21.10.2008
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Weg-Wort vom 21. Oktober 2008 Und ich bete dafür, dass eure Liebe reicher und reicher werde an Erkenntnis und zu umfassender Einsicht gelangt, und dass ihr so zu prüfen vermögt, worauf es ankommt. (Philipper 1,9) Der Apostel Paulus schrieb diese Worte an seine geliebten Freunde in Philippi. Die Gemeinde hatte ihn als erste in Europa freundschaftlich aufgenommen. Sie nahm regen Anteil an seinem Wohlergehen. Paulus schreibt aus dem Gefängnis. Er hatte sich wieder einmal mit der römischen Obrigkeit angelegt. Neben dem Apostel waren auch andere Prediger unterwegs um das Evangelium zu verkünden. Diese lebten anders als Paulus auf Kosten der Gemeinden und liessen es sich gut ergehen. Das verärgerte die Paulusanhänger. Mit seinem Brief wollte Paulus die aufgebrachten Philipper beruhigen. Er fragt sie: Worauf kommt es denn an? Was wollen wir? Dann meint Paulus: Ich freue mich, dass das Evangelium verkündet wird. Ob es aus echten oder unechten Motiven geschieht, was kümmert es mich. Und ich werde mich auch in Zukunft darüber freuen, denn ich weiss, dass dies alles zu meiner Rettung geschieht. Wie oft empören wir uns über das, was andere tun. Wir stellen ihre Frömmigkeit in Frage oder prüfen, ob sie leben was sie predigen. Doch was solls sagte Paulus dazu. Das hat doch auf unser Denken und Handeln keinen Einfluss. Das Fehlverhalten anderer hindert keinen daran, es selbst besser zu machen. Wichtig ist für Paulus, dass das Evangelium verbreitet wird. Wenn die Menschen darüber sprechen, findet es besser Eingang in die Herzen. Das ist es, worauf es ankommt. Ob Institutionen und ihre Exponenten alles richtig machen - was solls. Wichtig ist für uns nur, dass wir leben, was wir glauben. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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20.10.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 20. Oktober 2008 Denn du bist mein Fels und meine Burg, um deines Namens willen wolltest du mich leiten und führen. (Psalm 31.5) Geführt sein König David richtet sich mit diesem Vers voller Vertrauen zu Gott. In einer unsicheren Phase seines Lebens fühlt er sich bei ihm sicher. Bei Entscheidungen waren Gottes Gebote für David Hilfe und Anleitung. In der Wirtschaft sind gute Führungskräfte gesucht. Mitarbeiter vertrauen den Vorgesetzten, welche sie anleiten und unter denen sie sich entwickeln können. Gerecht geht es dort zu und her, wo für alle die Regeln klar und verständlich sind. Dort wo der Chef das Vorbild ist. Das gilt auch in der Familie. Wenn du dein Kind erziehst, lehre es sich an Regeln zu halten. Diesen Rat gab mir eine erfahrene Mutter für meine Familie mit. Wenn das Kind grösser wird, überlege als Mutter, wie viel Verantwortung und Freiheit, dein Kind verkraften kann. Lockere dann die Regeln entsprechend. Dein Kind braucht immer weniger Grenzen, bis es in die volle Selbstbestimmung entlassen werden kann. In der Familie und am Arbeitsplatz ermöglichen verbindliche Regeln das gute Zusammenleben. Jesus brachte Neues. Aber er bestand darauf, dass seine Jünger die alten Gebote weiter befolgen. Dabei ermahnte Jesus sie gleichzeitig zu prüfen, ob ihr Handeln der gebotenen Liebe und Mitmenschlichkeit entspricht. Jesus lehrte, für ein gottgefälliges Leben genügen die gegebenen Regeln und Normen allein nicht. Wir Menschen sollen auch in Übereinstimmung mit unserem Gewissen handeln. Wir sollen Regeln dort übertreten, wo die Liebe es anders gebietet. Wir Menschen wären überfordert, wenn wir ständig alles selber entscheiden müssten. Regeln und Normen helfen uns den Alltag zu bewältigen. Aber Regeln und Gesetze entbinden uns nicht vor dem Auftrag Jesu, als Christinnen und Christen unser Handeln immer wieder am Gebot der Nächstenliebe zu überprüfen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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