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29.08.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 29. August 2009 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Güte, Rechtschaffenheit, Treue..... (Gal 5,22) Eine Lebensweisheit aus Amerika meint zu diesem Vers ergänzend, Handlung ist die Blüte der Gedanken und Freude oder Leid ihre Früchte. Im Vers aus dem Brief an die Galather vergleicht Paulus den Menschen mit einem Baum. Sein Handeln sei wie die Blüten, die er trägt. Diese werden zu guten oder schlechten Früchten. Was wir an Beständigem und Wertvollem im Leben ernten, das seien die guten Früchte. Sie reifen dann, wenn der Mensch sein Leben nach Gott und auf das Gute ausrichtet. Also wenn er Gutes denkt. Faule Früchte dagegen seien die Folge schlechter Gedanken. Leid und Verdruss sind nach Paulus die Folge negativen Denkens. Der Apostel sagt: Es komme darauf an, wie wir denken, und es sei in unserer Macht zu bestimmen, welchen Gedanken wir nachhängen. Für die Frau, die sich von Dämonen verfolgt weiss, ist dieser Gedanke des Paulus fremd. Die bösen Geister sind Teil ihrer Lebenssicht. Es drängt sie, diese immer wieder bestätigt zu sehen. Darum hält sie ständig nach Dämonen Ausschau. Sie ist stolz darauf, dass sie die Plaggeister überall erkennen kann. Gott helfe ihr dann, wenn sie sich sofort bekreuzige. So schütze sie sich - Gebete und Gottes Segen bewahren sie vor noch grösserem Schaden. Bedauernd stellt sie fest, dass sie schon lange keine guten Früchte mehr in ihrem Leben erntet. Wer sich in dunklen Gedanken verliert, gerät in ihren Bann. Sie entfernen uns von Gott, weil sie sich dazwischen schieben. Negatives Denken bringt uns Unmut, Neid, Ekel, Geiz, Zorn, Ärger und Angst. Sie können einen Menschen verfolgen wie Dämonen. Darum sagt Paulus, wir sollen darauf achten, was wir denken. Richte dein Leben nach dem Guten aus und verfalle nicht den düsteren Gedanken, dann erntest du gute Früchte. Pflücke sie, wenn du vorübergehst, und du bleibst heil. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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28.08.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 28. August 2008 Ein amerikanischer Forscher namens C.P. Richter machte einmal ein makabres Experiment. Er warf wilde Ratten in einen mit Wasser gefüllten Glaszylinder, aus dem sie nicht mehr entrinnen konnten. Ein Teil der Ratten starb binnen kurzem aus Schrecken und panischer Angst. Ein anderer Teil der gleichen wilden Ratten konnte sich dagegen viele Stunden hindurch schwimmend über Wasser halten. Es waren jene Ratten, die bei Vorversuchen schon einmal in den Glasbehälter geworfen, dann aber sogleich von dem Forscher daraus errettet worden waren. Die einmal gemachte Erfahrung von Rettung und Hilfe befähigte die Tiere, in einer neuen Angstsituation nicht panisch, sondern voller Hoffnung und Ausdauer zu reagieren. Dieses Experiment, so grausam es ist, zeigt zum einen, was Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit bewirken. Es zeigt aber ebenso deutlich, was einzig und allein durch Vertrauen und Hoffnung möglich wird. Von daher kann das Experiment helfen, uns an das heranzutasten, was die Bibel mit Glaube meint. Die Bibel umschreibt ihr Verständnis von Glauben nicht in abstrakten Begriffen, sondern bringt es uns in Erzählungen näher. Eine solche Erzählung ist der Gang des Petrus auf dem Wasser (vgl. Mt 14,28-31). Als er eines Nachts Jesus übers Wasser gehen sieht, will er es ihm gleichtun. Der Blick auf Jesus gibt ihm ungeheures Vertrauen. Er steigt aus der Sicherheit des Bootes und geht mit festem Blick auf Jesus auf das Wasser. Plötzlich aber bekommt er Angst; er beginnt in den stürmischen Fluten zu versinken, so dass ihn Jesus wie ein Kind aus dem Wasser ziehen muss. Jesus fragt ihn vorwurfsvoll oder auch nur besorgt nach seinem Zweifel: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Glaube meint hier die feste Hoffnung auf einen Weg aus der Angst und zwar nicht wegen der rettenden Hand eines Forschers, sondern aufgrund des Vertrauens auf die heilende und rettende Hand des Jesus von Nazareth. Wie reagiere ich auf Ängste? Kann ich wie Petrus aus dem Bauch heraus vertrauen? Kann ich fest auf Jesus schauen und so die Angst überwinden? Vermag ich den in mir und um mich herum tobenden Mächten und Gewalten durch einen Akt einfachen Glaubens zu trotzen? © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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27.08.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 27. August 2008 Entfesselt Als Bub war ich beeindruckt von den Entfesselungskünstlern, denen ich auf dem Jahrmarkt oder im Zirkus fasziniert zusah. Mit einem Kameraden versuchte ich daheim jeweils, es ihnen gleich zu tun. Was uns natürlich nie gelang. Jahre später habe ich erfahren, dass ich mir selber innere Fesseln zugelegt hatte, von denen ich mich nicht allein lösen konnte: Ich war nie gut genug. Ich vermochte vor den anderen und vor mir selber nicht zu bestehen. Ich konnte tun und lassen, was ich wollte, es genügte nie. Gespräche mit hilfreichen und verstehenden Menschen ermöglichten mir, mich von dieser und anderen Fesseln soweit zu befreien, dass sie mein Leben nicht weiter bestimmten. Vielfältige Erfahrungen überzeugten mich, dass wohl die meisten Menschen solche inneren Fesseln kennen, die ihr Leben mehr oder weniger bewusst beeinflussen und prägen: die Angst zu versagen zum Beispiel, das Gesicht zu verlieren, es nicht zu schaffen, hilflos und ohnmächtig zu sein, nicht dazu zu gehören, nicht gemocht zu werden Über alle hilfreichen Gespräche hinaus ist für mich die Botschaft Jesu von der vorbehaltlosen Liebe Gottes eine befreiende, eine entfesselnde Botschaft. Unter Milliarden von Menschen bin ich für Gott einmalig, einzigartig, unverwechselbar wichtig und wertvoll. So wie ich bin, bin ich von ihm gewollt, bin ich angenommen und geliebt. Im Angesicht dieser bedingungslosen Liebe, die mich persönlich meint, vermag ich, innere Fesseln zu lösen und Ängste loszulassen. Ich darf so sein wie ich bin, auch mit meinem Versagen, meinen Unsicherheiten, Fehlern und Unzulänglichkeiten. Das alles gehört auch zu mir. Ich muss es nicht vor mir selber und anderen verbergen. Ich muss mich nicht ständig bemühen, anerkannt und gemocht zu werden. Denn ich bin immer schon geliebt. Mit dieser entfesselnden Freiheit, vorbehaltlos geliebt zu sein, kann ich in jeder Begegnung mit anderen ich selber sein. Als eine/einer unter vielen bin ich wichtig und wertvoll, darf ich meiner von Gott geschenkten Einmaligkeit vertrauen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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26.08.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 26. August 2008 Trauer als ein Weg zu einem erfüllten Leben Viele leiden an einem ungelebten Leben. Sie leben nicht wirklich. Sie verschliessen ihren Blick vor den Defiziten an Liebe, an Wertschätzung, an Zuwendung. Der Blick auf den Mangel in ihrem Leben würde zu weh tun. Sie schauen nicht in ihr Herz, sondern nur nach aussen, ob da genug zu haben ist, was ihren Mangel ausgleicht. Doch je mehr sie nach aussen blicken, desto leerer wird ihr Herz, desto weiter entfernen sie sich von sich selbst. Und irgendwann erkennen sie: ich habe nie gelebt. Sie sind nicht in Berührung gekommen mit sich selbst, weil sie den Schmerz nicht aushalten, der dann aufbrechen würde. In dieser Situation sehnt sich der Mensch danach, dass er in der oft harten Realität mit ihren vielen Verlusterfahrungen dennoch die Fülle des Lebens zu erfahren vermag. Er möchte der Wirklichkeit ins Auge sehen und dort, wo er in seiner Begrenzung ist, dennoch das grenzenlose Glück erfahren. Er ahnt, dass das nur über die Trauer geht. Aber er weiss nicht, wie ihm das gelingen soll. In diese Situation hinein spricht Jesus: Glücklich sind die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Jesus beschreibt die Trauer als einen Weg zum Glück. Trauern heisst für mich in erster Linie: Abschied nehmen von den Illusionen, die man sich über sich selbst und die Zukunft gemacht hat. Ich kenne viele Menschen, die sehr unglücklich sind, weil sie an ihnen festhalten Sie klammern sich an die Illusion, dass alles glatt geht, dass sie immer Erfolg haben und den Traumberuf und die Traumpartnerin bekommen. Wenn das Leben ihre Illusionen nicht einlöst, dann jammern sie wie ein kleines Kind, das nicht bekommt, was es unbedingt will. Die Bedingung, zu einem glücklichen Leben zu finden, besteht in der Bereitschaft, meine Illusionen zu betrauern und mich auf die Wirklichkeit einzulassen, so wie sie ist. Trauern ist ein Weg, mich der Wirklichkeit zu stellen und frei zu werden von den Illusionen, mit denen ich mir selbst die Wirklichkeit verstelle. In der Trauer gehe ich dem Schmerz nicht aus dem Weg Durch die Trauer hindurch kann ich mich dann aussöhnen mit mir, so wie ich bin. Ich nehme mich an, in meiner Brüchigkeit, in meiner Begrenztheit, aber auch in meiner Einmaligkeit und meinem wahren Wert. Das, was ich nicht leben kann, wird durch das Betrauern herbeigerufen. Es kommt von einer anderen Seite her neu auf mich zu. Jesus zeigt uns einen realistischen Weg zum glücklichen Leben. Er übergeht nicht die Schmerzen, die Verzweiflung und die Depression, die heute viele heimsuchen. Die Glücksphilosophie, die uns heute angeboten wird, hat diese Seiten übersprungen. Jesus zeigt uns einen Weg, durch die Dunkelheiten und Talsohlen unseres Lebens hindurch, zu einem gelingenden Leben. Die Worte halten uns lebendig. Sie führen nicht zur Erstarrung, sondern zur Lust, auf dem Weg des Lebens voranzuschreiten. Anselm Grün © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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25. August 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 25. August 2008 Schuld und Vergebung Sie kennen die Geschichte aus dem Alten Testament: Josef, der Lieblingssohn des Jakob, wurde von seinen Brüdern verraten und verkauft. Der Plan der Brüder geht aber nicht auf. Er wird von Gott umgeplant (M. Buber). Josef erfährt den rettenden Gott. Anders kommt es auch bei den Brüdern Josefs. Jahrzehnte leben sie ihr Leben. Doch lange verdrängt, kommt schliesslich die Wahrheit ans Licht. Nach Jahren des Verdrängens holt der Fluch der bösen Tat die Brüder ein. Um in der Hungerkatastrophe zu überleben, müssen sie nach Ägypten gehen und sich dort Josef und der alten Schuld stellen. Ein neuer Horizont tut sich auf. Mit dem Wort der Vergebung gewinnen sie eine neue Zukunft. Nicht nur durch Brot allein, sondern auch in neuer Freiheit! Josef vergibt seinen Brüdern und ermöglicht ihnen und auch sich eine neue Perspektive. Brot für alle und eine gemeinsame Zukunft stehen offen. Durch Gott hatte Josef seine Rettung erfahren. Nun vergibt Josef seinen Brüdern. Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern, beten wir im Vaterunser. Leben aus Vergebung. Nur so geht es. Man könnte fragen, ob die Brüder nicht einfach nur taktisch sehr geschickt waren. Ist ihre Reue wirklich von Herzen? Jahrelang konnten sie anscheinend gut mit dieser Schuld leben. Erst als sie vom hohen Ross gefallen sind, als sie hungerten, als die nackte Angst sie packte, da fingen sie an zu bereuen. Das kann einen stutzig machen. Josef prüft die Ehrlichkeit seiner Brüder nicht weiter. Er vergibt. Er vertraut. Und schafft so die Grundlage für die Zukunft. Vergebung meint weder, alles zuzudecken, unter den Teppich zu kehren. Sie ist kein Schwamm drüber. Noch versucht sie, bis ins äusserste, winzigste Detail alles aufzudecken, damit den anderen festzunageln, Schuld haarklein aufzurechnen. Wahre Vergebung ist ein ehrliches Ansehen der Schuld, eine Reue und findet den Weg zurück ins Leben. Menschen befreit sie. Sie können dank ihr wieder aufrecht und froh gehen. Dankbar sind sie dann für die erfahrene Gnade Gottes und das Vertrauen, das Gott in den Menschen setzt. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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22.08.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 22. August 2008 Wie in einem Spiegel Wenn ich morgens in den Spiegel sehe, prüfe ich nach, ob mein Äusseres für mich stimmt, um unter die Leute gehen zu können. Manchmal wäre es zudem sinnvoll nachzuschauen, wie es in mir drin aussieht, ob ich auch meine Gemütsverfassung den anderen zumuten darf. Ich müsste mir dafür Zeit und Raum nehmen, um zu spüren, wie ich mich fühle, wie es innerlich um mich steht. Ich kann dazu aber auch einen Spiegel benützen einen Spiegel, den die Welt mir unablässig entgegen hält. Der griechische Fabeldichter Äsop beschreibt diesen besonderen Spiegel auf seine unnachahmliche Art: Ein Weisheitslehrer wurde auf der Strasse nach Athen von einem Reisenden gefragt: Wie sind die Leute in Athen? Er fragte zurück: Sag mir zuerst, woher du kommst und wie die Leute dort sind. Ich komme aus Argos. Da sind die Leute unfreundlich, ungerecht und streitsüchtig. Deshalb ging ich weg. Schade, entgegnete der Weisheitslehrer, die Leute in Athen sind genau gleich. Kurze Zeit später stellte ein anderer Reisender die gleiche Frage. Nach seiner Herkunft gefragt, antwortete er strahlend: Ich komme aus Argos. Da sind die Menschen herzlich, offen und gastfreundlich! Schön, lächelte der Weisheitslehrer, die Leute in Athen sind genau gleich. So wie ich die Welt sehe, so bin ich. So wie ich auf sie zugehe, so begegnet sie mir. Die Welt ist mir immer ein Spiegel. Was mich an meiner Umwelt stört und ärgert, was mich freut und erheitert, sagt vieles über mich selber aus. Wenn ich mit mir selbst hadere, kommt mir von aussen viel Hader entgegen. Wenn ich mit mir im Frieden bin, nehme ich viel Frieden um mich herum wahr. Ich vermag die Wirklichkeit nur durch meine ganz persönliche Brille zu sehen, die geprägt ist durch meine Geschichte, durch meine Erfahrungen, Ängste, Vorurteile, Erwartungen, Verletzungen, Empfindlichkeiten... Was ich für die Wirklichkeit halte, ist im Grunde stets nur meine subjektive Vorstellung davon. Das heisst für mich: Wie ich die Welt erlebe, zeigt mir, wer ich bin. Sie ist mir Spiegel. Ich bin weniger abhängig von den Umständen, als ich meine. Ich kann nicht sie verantwortlich machen für meine Befindlichkeit. Für die bin ich selber verantwortlich. Es ist einfacher, mich zu ändern als meine Umwelt. Und wenn ich mich ändere, ändert sich damit zugleich auch die Wahrnehmung meiner Umgebung. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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21.08.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 21. August 2008 Dann kamen die Hebräer, jeder, den sein Herz dazu drängte. Und jeder, den sein Geist dazu trieb, brachte die Abgabe für den HERRN ... Exo. 35, 21 Eine grosse Herausforderung um sich als Mensch in den Dienst Gottes zu stellen, ist die Frage: Wie überwindet man die eigene Trägheit? In der Natur braucht es am meisten Kraft um ein Objekt vom Ruhen in die Bewegung zu bringen. Sie erleben an sich selber, wie viel Kraft es braucht um am Morgen aufzustehen. Um die Trägheit zu überwinden braucht es Energie. Meistens bewegen wir uns auf einen Anstoss von aussen hin. Der Wecker, ein Familienmitglied, ein Telefonanruf ermahnt eine lange verschobene Aufgabe endlich in Angriff zu nehmen. Anstösse von aussen lösen selten Begeisterung aus. Sie vermögen es uns für einige Zeit zu bewegen, aber dann erschöpft sich der Impuls. Man fällt wieder in den Schoss der Gewohnheit und der Trägheit zurück. Von dort aus bewundert und beneidet man diejenigen, die in Bewegung sind und die mehr am Leben teilhaben. Anstösse um in Bewegung zu kommen gibt es genug. Was also braucht es zusätzlich um seine Trägheit zu überwinden, damit man nicht nur auf Anstoss weiterstolpert, sondern von sich aus in Bewegung kommt? Denken sie an eine Armbanduhr. An eines dieser mechanischen Wunderwerke, die sich dank der Bewegung des Trägers von selbst wieder aufziehen. Ist die Uhr einmal in Gang eilt sie weiter, solange ihr Träger sich bewegt. Das ist ihre Bestimmung, dafür wurde sie konstruiert. Ihre Bewegung macht, dass aus den vielen trägen Metallteilen etwas Sinnerfülltes und Wertvolles wird. Auch wir müssen unsere eigene Trägheit immer wieder überwinden, um dem Leben Sinn zu geben. Wie bei der Uhr ist es die innere Unruhe, die uns weiterdrängt. Sie treibt uns an, wenn wir uns unsere Spannkraft durch geistige und körperliche Bewegung erhalten. Weil ein Anstoss allein nicht genügt, braucht es auch die heilige Begeisterung, um uns weiter in Bewegung zu halten. Unsere innere Unruhe ist Freude und Last zugleich. Sie drängt unser Herz ein Anliegen in die Tat umzusetzen. Lässt man sich so mitreissen und vom Geist bewegen, wird man ruhig in der Bewegtheit. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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20. August 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 20. August 2008 Das Leben ist gütig Eine Geschichte, die er für sein Leben hält, vermutete Max Frisch, erfinde sich jeder irgendwann selbst. Ganz besonders deutlich wird das in der Geschichte vom guten Vater oder vom verlorenen Sohn, die uns Jesus erzählt. Zwei Lebenserfinder bekommen wir vor die Augen gemalt, die Geschichte zweier Söhne, wie sie, auf den ersten Blick, unterschiedlicher nicht sein kann: der eine ein Nestflüchter, der andere ein Nesthocker. Und dann ist da noch der Vater, ein liebenswürdiger Mann, wie es scheint. Eben ist er dem verhungerten Heimkehrer mit ausgebreiteten Armen entgegengelaufen. Das Wiedersehensfest hat begonnen. Aber jetzt steht er draussen, im Regen, denke ich mir, und streckt seine Arme dem anderen, vom Feld heimkehrenden Sohn entgegen: Komm, freu dich mit uns und feiere! Wenn dieser Bruder jetzt nicht hereinkommt, ist das Fest kein Fest mehr. Der ältere Sohn er wartet sein Leben ab. Das wohlige Gefühl, der Erbe zu sein: Alles, was mein ist, ist dein. Er hat alles: die Nähe zum Vater, zum Hof, das Ansehen eines guten Menschen: Ich habe dein Gebot noch nie übertreten. Er hat alles und ist doch zu kurz gekommen. Er ist gut, doch das Leben ist ihm nicht gut. Und er weiss, wer daran schuld ist. Und es macht ihn wütend, dass jetzt wieder einmal die Schuld nicht benannt und geklärt wird. Zwei Lebenserfinder und ihr Vater. Was für ein Leben will er, der Vater, erfinden? Ziemlich lächerlich sei er, findet jemand, eine schmerzensreiche, katastrophale Figur. Seine Söhne enttäuschen ihn. Der eine will nichts wie weg, der andere bleibt, aber wie: wartend und lauernd, wie es jetzt herauskommt. Und so bleibt auch er ihm innerlich fern. Zwei Lebenserfinder und ihr Vater. Ein merkwürdiger Einzelgänger, dieser Vater. Und wenn ausgerechnet er die Wahrheit des Lebens gefunden hätte? Er bringt zusammen, was wir nur schwer zusammenhalten können: Er liebt und kämpft, er kämpft und liebt. Nicht für sich, sondern für die Feier des Lebens. Das Fest soll gelingen, mit uns, und mit den anderen auch. Wir misstrauischen Söhne und Töchter, Gefangene unserer Vergangenheiten, nur auf Bewährung frei, wir könnten uns von ihm bezaubern lassen: Das Leben ist gütiger, als du denkst, als du zu glauben wagst, viel gütiger, unendlich gütig. Wenn du deine zweifelnden oder kampfbereiten Arme sinken lässt, kannst du die Umarmung ahnen Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net
Blog:
http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php
15 years, 9 months
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19. August 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 19. August 2008 Glaube ist eine Haltung Dass Glaube eine Haltung ist, zeigt sich in den verschiedensten Situationen unseres Alltages. Es gibt Menschen, die alles haben: einen sicheren Arbeitsplatz, eine schöne Wohnung, eine gute Beziehung, Kinder, sie sind gesund und haben Geld für Urlaubsreisen. Dennoch wachen sie am Morgen voller Angst auf und sind ihres Lebens nicht froh. Was uns gelingt, können wir als selbstverständlich hinnehmen oder aber dafür dankbar sein. Der Unterschied in unserer Haltung dazu ist der Unterschied ums Ganze. Es gibt Menschen, die sind chronisch und schwer krank. Sie müssen viele Einschränkungen in ihrem alltäglichen Leben hinnehmen und hätten allen Grund, sich Sorgen um ihre Zukunft zu machen. Dennoch sind sie stark, lebensfroh und dankbar für die ihnen geschenkten Möglichkeiten. Andere haben gerne mit ihnen zu tun, weil eine Kraft von ihnen ausgeht, die ansteckt und die Angst nimmt. Unser Glaube zeigt sich in dem, wie wir mit uns selbst umgehen. Ob wir die uns geschenkten Stärken als Geschenk und Möglichkeit wertschätzen oder sie einsetzen, um uns selbst unter Druck zu setzen. Ob wir unsere Gefühle, z.B. das Bedürfnis nach Ruhe, oder den Ärger, die Angst, die Sehnsucht nach Gemeinschaft, die Wut, die Überforderung, achtsam wahrnehmen und ihnen Raum geben oder sie übergehen. Unser Glaube zeigt sich in dem, wie wir mit anderen Menschen umgehen. Ob wir ein unangemessenes Verhalten verurteilen oder ob wir versuchen zu verstehen, warum sich jemand so benimmt. Das muss nicht alles entschuldigen, aber wo wir uns um Verständnis und einen liebevollen Blick bemühen, wird die Lage entspannter. Unser Glaube zeigt sich in dem, wie wir in unserem Leben auf Gott vertrauen. Ist Gott für uns eine Kraft, die uns stärkt, die uns vertrauen lässt und für uns sorgt, auch in schweren Zeiten? Oder fällt es uns schwer, das zu glauben: Gott hört mich, Gott meint es gut mit mir. Glaube ist eine Haltung. Doch Haltung meint mehr als blosses Verhalten. Zu einem Verhalten kann ich mich entschliessen, ohne innerlich beteiligt zu sein. Zur Haltung gehören ein Äusseres und ein Inneres. Was ich tue, speist sich aus dem, wie ich innerlich gestimmt bin, aus dem, was mich von innen her ausfüllt. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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18.08.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 18. August 2008 Andern ein Segen sein Die Liebe, die wir verschenken, gehört uns. Die Liebe, die wir zurückhalten, geht für immer verloren. Eine besondere Form, Liebe zu verschenken, ist der Segen. Segnen heisst immer: als von Gott Gesegnete Segen weitergeben. Wen wir segnen, dem begegnen wir ganz anders, den sehen wir mit neuen Augen an. Wenn wir andere segnen: Reden wir gut zu ihnen. Sagen wir Worte, die ihnen gut tun, sie aufrichten. Sprechen wir gut über andere: Wir sagen ihnen Gutes zu. Dann kommen sie mit dem Guten in Berührung, das schon in ihnen ist, das von Gott in ihnen angelegt ist. Wünschen wir anderen alles Gute. Dass Gott ihnen die Fülle des Lebens schenkt. Dass sie selber eine Quelle des Segens für andere sind. Für Dietrich Bonhoeffer hat das Segnen noch eine weitere Dimension: Die Antwort des Gerechten auf die Leiden, die ihm die Welt zufügt, heisst: segnen. Das war die Antwort Gottes auf die Welt, die Christus ans Kreuz schlug: Segen. Gott vergilt nicht Gleiches mit Gleichem, und so soll es auch der Gerechte nicht tun. Nicht verurteilen, nicht schelten, sondern segnen. Vom Segen Gottes und der Gerechten lebt die Welt und hat sie eine Zukunft. Segnen, d.h. die Hand auf etwas legen und sagen: du gehörst trotz allem Gott. So tun wir es mit der Welt, die uns solches Leiden zufügt. Wir verlassen sie nicht, wir verwerfen, verachten, verdammen sie nicht, sondern wir rufen sie zu Gott, wir geben ihr Hoffnung, wir legen die Hand auf sie und sagen: Gottes Segen komme über dich, er erneuere dich, sei gesegnet, du von Gott geschaffene Welt, die du deinem Schöpfer und Erlöser gehörst. Wir haben Gottes Segen empfangen in Glück und im Leiden. Wer aber selbst gesegnet wurde, der kann nicht mehr anders als diesen Segen weitergeben, ja er muss dort, wo er ist, ein Segen sein. Nur aus dem Unmöglichen kann die Welt erneuert werden; dieses Unmögliche ist der Segen Gottes. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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