Wegwort August 2018

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Beschenkt - 31. August 2018

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Das Weg-Wort Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom In meiner Familie bin ich der Gemüse- und Obstschnippler. Meine Frau macht das nicht gerne, sie delegiert diese Aufgabe an mich. In diesem Sommer habe ich etliche Honigmelonen und Wassermelonen in Spalten zerlegt, viele Dutzend Tomaten für Salate und Pizza in Scheiben geschnitten, die Zwiebeln dazu fein gehackt. Ich habe Karotten, Kartoffeln und Gurken geschält, dünne Zucchinischeiben fabriziert und jetzt sind wieder Äpfel an der Reihe, die ich in Schnitze schneide, entweder um sie auf einen Kuchen zu legen oder um sie direkt in meinen Mund zu stecken. Mir ist diese Arbeit mit den Händen keine Last, sondern Lust. Ich finde, dass der Umgang mit dem Obst und Gemüse beim Zubereiten eine sinnliche Arbeit ist. Ich kann fühlen, riechen, sehen, zwischendurch Stücke in meinem Mund verschwinden lassen. Drei verschiedene Apfelsorten haben wir gerade daheim. Ich freue mich über diese Vielfalt. Das gleichmässige Arbeiten hat etwas Beruhigendes, Meditatives. Meine Frau freut sich, dass alles, was ich zurechtschneide in gleichmässig grossen Spalten daherkommt. Gleichmässige Apfelschnitze machen sich gut auf dem Apfelkuchen! Ich freue mich, wenn meine Kinder und Gäste in die Schüssel mit Melonenschnitzen greifen. «Danke, Papa! Gibt es noch mehr?» Das Verarbeiten des Gemüses ist mein Beitrag zur Hausarbeit und dazu einer, den ich gerne mache und über den sich alle freuen. Er stellt mich in den Zusammenhang von Empfangen, Verarbeiten, Geniessen und Weitergeben. Ich kann unmittelbar erleben, wie reich ich bin, wie reich wir beschenkt sind. http://www.bahnhofkirche.ch/images/weiss.gif Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche http://www.bahnhofkirche.ch/images/wegwort/4655.jpg Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch <http://www.bahnhofkirche.ch/> www.offene-tuer.net <http://www.offene-tuer.net/> Das Weg-Wort als iPhone- bzw IPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhfoskirche

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Wir haben es so gut - 30. August 2018

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 30. August 2018 Wir haben es so gut Mitten in den Diskussionen um die Teilrevision der Kirchenordnung der Zürcher Landeskirche, fallen immer wieder die Worte: "Wir haben es so gut, warum kann das nicht so bleiben?" - Die Frage ist berechtigt, sie muss unbedingt gestellt werden. Unser christliches Bewusstsein entscheidet dann, wie die Antwort ausfällt. Oder anders formuliert: Unsere Antwort zeigt, wie christlich unser Denken und Handeln ist. Verlangen wir Solidarität, dann ist das verständlich. Solidarität beinhaltet aber, dass wir uns selber aus unserer Wohlfühlzone hinausbewegen und uns auch als solidarisch erweisen. Hilfe braucht ja nicht der im Boot, Hilfe braucht der im Wasser. Im Neuen Testament finden wir eine Geschichte, die sich dieser Problematik von anderer Seite her annimmt. Wie handeln wir, wenn es uns selber gut geht, gegenüber denen, denen es nicht so gut geht? Es ist mit dem Himmelreich wie mit einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Als er abzurechnen begann, wurde einer vor ihn gebracht, der ihm zehntausend Talent schuldig war. Weil er sie nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kind und seiner ganzen Habe zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen. Da warf sich der Knecht vor ihm auf die Knie und flehte: Hab Geduld mit mir, und ich werde dir alles zurückzahlen! Da hatte der Herr Mitleid mit jenem Knecht und liess ihn gehen, und die Schuld erliess er ihm. Als der Knecht wegging, traf er einen seiner Mitknechte, der ihm hundert Denar schuldig war; er packte ihn, würgte ihn und sagte: Bezahle, wenn du etwas schuldig bist! Da fiel sein Mitknecht vor ihm nieder und bat ihn: Hab Geduld mit mir, und ich werde es dir zurückzahlen! Er aber wollte nicht, sondern liess ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld beglichen hätte. Als nun seine Mitknechte sahen, was geschehen war, überkam sie grosse Trauer, und sie gingen und berichteten ihrem Herrn alles, was geschehen war. Da liess sein Herr ihn zu sich rufen und sagte zu ihm: Du böser Knecht! Die ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich gebeten hast! Hättest nicht auch du Erbarmen haben müssen mit deinem Mitknecht, so wie ich Erbarmen hatte mit dir? (Matthäus 18,23-33). Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Friede 2 - 29. August 2018

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 29. August 2018 Friede 2 Alphabet des Friedens nach Christa Peikert-Flaspöhler: A Achtung, Arbeit, Äcker, Abrüstung.... B Brot, Blumen, Brunnen, Bethlehem... C Caritas, Christus, Chorgesang... D Danken, De-Mut, Dienen... E Ehrfurcht, Entschlusskraft, Evangelium... F Freiheit, Freude, Freundschaft, Feste... G Gerechtigkeit, Geduld, Güte, Gross-Mut, Gastfreundschaft, Gemeinschaft... H Hoffnung, Hilfsbereitschaft, Herz, Heimat, Hände... I Ideen, Innerlichkeit... J Jawort, Jetzt, JedeR... K Kinderlachen, Kornfelder, Kommunikation, Konsequenz, Konfliktbewältigung... L Liebe, Lang-Mut, Lernbereitschaft... M Menschenwürde, Meinungsfreiheit, Mütter, Mut... N Nächstenliebe, Nachbarschaftshilfe... O Offenheit, Ölzweig… P Partnerschaft, Phantasie... Q Quelle... R Rosen, Reis, Regen... S Solidarität, Spielplätze, Saat... T Tanz, Teilen, Trösten... U Umkehr, V Vergebung, Verständnis, Versöhnung, Vertrauen, Verantwortung... W Wege, Wiegenlieder, Weinberge, Wahrheit... X ... Y ... Z Zuneigung, Zärtlichkeit, Zeit... Bitte erweitern Sie die Liste nach Ihren Bedürfnissen und Ihrem Gutdünken! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Friede 1 - 28. August 2018

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 28. August 2018 Frieden 1 Wie wird Frieden? Wo beginnt Frieden? Eine bekannte Aussage zum Thema Frieden machte Willy Brandt anlässlich der Verleihung des Friedens-Nobelpreises 1971: ”Friede ist nicht nur Abwesenheit von Krieg und Gewalt, obwohl wir wissen, dass es Völker gibt, die heute schon dafür dankbar wären. Friede verlangt auch Freisein von Unterdrückung, von Hunger, von Unwissenheit. Nur so können die Menschen und die Völker ihre Fähigkeiten frei und verantwortlich entfalten. Eine dauerhafte und gerechte Friedensordnung erfordert gleichwertige Entwicklungschancen für alle Völker." Friede ist ein kostbares, erstrebenswertes Gut. Der Friedens-Nobelpreis wird seit 1901 verliehen. Alfred Nobel war es wichtig, dass der Würdigste, unabhängig von Nationalität, den Preis erhält. Es braucht aber mehr für den Frieden, als einen Preis. Es braucht Mut, Engagement, Hoffnung, Durchhaltevermögen... und Gottvertrauen! "Und Gott wird Recht sprechen zwischen den fremden Völkern und richten zwischen vielen Völkern. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Lanzen zu Winzermessern umschmieden, kein fremdes Volk wird mehr gegen ein anderes sein Schwert erheben, und niemand wird mehr das Kriegshandwerk lernen." (Jes 2,4) Friede beginnt im eigenen Herzen. Friede beginnt im Umgang mit mir und meinen Nächsten. Friede kann werden, wenn wir ernst machen mit dem Jesaia-Text und uns auf das Friedvolle, Geschwisterliche, auf die Liebe einlassen. Friede kann werden, wenn wir ernst machen, jeden Tag neu! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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John McCain - 27. August 2018

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 27. August 2018 John McCain Ich glaube nicht, dass es in dieser Welt absolute Wahrheiten gibt. Aus diesem Grund gibt es für ein Problem nie nur eine einzige Lösung. Ich habe mir diese Sätze im Laufe meines Lebens zu eigen gemacht. Sie gelten mir für alle Lebensbereiche: die Ehe, die Familie, die Kirche, den Arbeitsplatz, den Staat... Politiker in einer Demokratie sollten im Innersten davon überzeugt sein, dass es nie nur einen Weg gibt und dass ein Teil für eine Lösung immer beim Andersdenkenden liegt, den man leider politischen Gegner nennt. Wer meint, dass Demokratie, die Staatsform ist, bei der sich die Mehrheit via Abstimmung durchsetzt, verkürzt sie auf eine Variante der Diktatur. Echte Demokraten haben Respekt vor dem Andersdenkenden, sie können zuhören, sie versuchen die Befürchtungen und Hoffnungen der Andersdenkenden zu verstehen oder zumindest zu kennen. Sie sind integer. Der Erhalt dieser Werte ist ihnen wichtiger als das Durchsetzen ihrer Interessen. Diese Sätze schreibe ich, weil mit John McCain gerade eine politische Lichtgestalt abgetreten ist. Er stand dafür ein, dass Rechtsstaatlichkeit und Freiheit wichtiger sind, als seine Parteiinteressen. Barack Obama war sein Wahlkontrahent, er hat gegen ihn verloren und doch konnte er ihn als anständigen Mitbürger, Familienmensch, als Freund bezeichnen und ihn gegen rassistische Anfeindungen verteidigen. Menschen mit seiner Grundhaltung schaffen es, dass sich Schwarze und Weisse, Rechte und Linke, Katholische, Freikirchler und Evangelische, Einheimische und Zugewanderte, Menschen unterschiedlichster Meinung in Vereinen und Kirchen und am Arbeitsplatz nicht mit Steinen bewerfen oder versenken, sondern respektvoll in den Arm nehmen. God Bless You, John McCain. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch <mailto:info@bahnhofkirche.ch> www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Begeisterung - 24. August 2018

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 24. August 2018 Begeisterung Ein normaler Tag. Die letzten Tage waren streng. Ich komme zur Arbeit und bin nicht ganz so fit, etwas müde vielleicht und auch in Vorfreude auf die freien Tage. Eine Gruppe Frauen sitzt mir gegenüber, ich beginne von meiner Arbeit zu erzählen und... ich spüre meine Begeisterung und merke beim Erzählen, wie gern ich Seelsorgerin in der Bahnhofkirche bin. Da kam mir Mani Matter und sein Song „Dynamit“ in den Sinn. Im Chanson versucht er mit Worten einen Mann davon abzuhalten das Bundeshaus in die Luft zu sprengen. Er macht das sehr geschickt: „Während ig ihm en Ouguschtred ha ghalte, dass es es Ross patriotisch hätt gmacht. Zletscht hei dä Ma mini Wort so berückt, dass är e Tränen im Oug het verdrückt.“ Die Begeisterung, die im Lied besungen wird, ist ansteckend. Das Bundeshaus steht bis heute noch, natürlich nicht nur wegen Mani Matters Lied. Begeisterung kann sich übertragen. Arbeit, Leben, Liebe, die mit Begeisterung geschehen, können die Welt verändern. Im „rise up“, dem ökumenischen Liederbuch für junge Leute, gibt es ein Lied dazu: „Die Sache Jesu braucht Begeisterte. Sein Geist sucht sie auch unter uns. Er macht uns frei, damit wir einander befrein. Wer friedlos ist, wer Hass im Herzen trägt, wer entzweit lebt, wer befreit sie zum Frieden? Wer verzweifelt ist, wer verbittert klagt, wer entfremdet lebt, wer befreit sie zur Hoffnung? Wo Fronten sind, wo Grenzen trennen, wo Mauern stehen, wer befreit sie zum Gespräch? Wo Schreie sind, wo Hunger herrscht, wo Elend haust, wer befreit uns zur Gerechtigkeit? Wo Kriege sind, wo Schüsse fallen, wo Gefangene leiden, wer befreit uns zum Leben? Die Sache Jesu braucht Begeisterte.“ So wünsche ich Ihnen Begeisterung, die zu Taten führt, damit die Sache Jesu, die Menschlichkeit und grenzenlose Liebe, Wirklichkeit werden können. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Abel steh auf - 23. August 2018

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 23. August 2018 Abel steh auf Abel steh auf es muss neu gespielt werden täglich muss es neu gespielt werden täglich muss die Antwort noch vor uns sein die Antwort muss ja sein können wenn du nicht aufstehst Abel wie soll die Antwort, diese einzig wichtige Antwort sich je verändern wir können alle Kirchen schliessen und alle Gesetzbücher abschaffen in allen Sprachen der Erde wenn du nur aufstehst und es rückgängig machst die erste falsche Antwort, auf die einzige Frage, auf die es ankommt steh auf damit Kain sagt, damit er sagen kann Ich bin dein Hüter, Bruder Wie soll ich nicht dein Hüter sein Täglich steh auf, damit wir es vor uns haben dies Ja ich bin hier, ich dein Bruder Damit die Kinder Abels sich nicht mehr fürchten weil Kain nicht Kain wird Ich schreibe dies, ich ein Kind Abels und fürchte mich täglich vor der Antwort die Luft in meiner Lunge wird weniger wie ich auf Antwort warte Abel steh auf damit es anders anfängt zwischen uns allen Die Feuer die brennen das Feuer das brennt auf der Erde soll das Feuer von Abel sein Und am Schwanz der Raketen sollen die Feuer von Abel sein Hilde Domin Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Strandkorbleben 2: Was machen wir heute…? -22. August 2018

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 22. August 2018 Strandkorbleben 2: Was machen wir heute…? Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der man nichts auf Strandurlaub gegeben hat: Im Urlaub ist man im Wald gewandert, hat Burgen und Schlösser besichtigt und ist auf Berge gekraxelt. Den ganzen Tag am Strand liegen – über diese Nichtstuer hat meine Mutter die Nase gerümpft. „Was machen wir heute?“, war das Motto für unseren Familienurlaub. Vor ein paar Jahren erst habe ich den Urlaub am Strand entdeckt und damit das blosse Sein. Wenn ich im Strandkorb sitze und mich umsehe, habe ich Menschen um mich herum, die den ganzen Tag nur eines tun: nichts. Im Strandkorb liege ich und sehe wie das Wasser an Land schwappt, ich rieche salzige Luft, ich höre wie die Möwen schreien, ich sehe wie Papas und Kinder Sandburgen bauen, und ab und zu fasse ich nach einem Buch oder döse und natürlich gehe ich zwischendurch mal zum Schwimmen oder hole ein Fischbrötchen an der Bude. Ich sammle ein paar Muscheln, die ich um den Strandkorb drapiere, dann sitze ich wieder darin und tue nichts. Es ist ungeheuerlich: Ich bin einfach und ich spüre alles und mich. Ich habe sogar eine göttliche Legitimation für das Nichtstun: Sechs Tage lang hat Gott geschaffen, am siebten hat er geruht und damit sein Werk vollendet. Das Nichtstun ist die Vollendung. Ich stelle mir vor, dass Gott in einem übergrossen Strandkorb sitzt und seine Schöpfung, also auch uns ansieht. Auf jeden Fall hat er den Strandkorb erschaffen, damit wir ruhen und auch so sein Ebenbild sind. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch <mailto:info@bahnhofkirche.ch> www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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21. August 2018 - Strandkorbleben 1: Der liebe Gott vom Badestrand

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 21. August 2018 Strandkorbleben 1: Der liebe Gott vom Badestrand Morgens, wenn ich unseren Strandkorb an der Ostsee aufschloss, war mein Strandkorbnachbar schon da. Ich nickte ihm zu, und er hob zum Gruß die Hand. Er saß nicht in seinem Strandkorb – dort hatte er seine Badesachen verstaut, sondern immer daneben, in einem Klappstuhl. Ich habe nie erlebt, dass er ins Wasser ging. Er blieb die ganze Zeit in seinem Klappstuhl und blickte aufmerksam über den Strand und das Wasser. Ich las im Strandkorb, ich döste im Strandkorb, ich ging zum Schwimmen, ich kam zurück, er sass unverändert in seinem Stuhl, einen weissen Sonnenhut auf dem Kopf und hatte seine Augen auf den Strand und das Wasser gerichtet. Zu meinem Mann habe ich einmal scherzhaft gesagt: «Da sitzt der liebe Gott vom Badestrand». Nach ein paar Tagen habe ich ihn angesprochen: «Sie sitzen nie in ihrem Strandkorb, sondern immer daneben. Ist er ihnen zu unbequem?» Er sagte: «Im Stuhl sitze ich lieber, weil ich das Ufer und den Strand besser im Auge habe. Wissen Sie, ich passe auf die Leute auf, vor allem auf die Kinder. Die Eltern können ihre Augen nicht überall haben, manchmal kennen sie auch die Gefahren nicht. Ich sehe gleich, wenn sich jemand am Meer nicht auskennt. Da sage ich schon mal, dass sie ihrem Kind einen Sonnenhut aufsetzen müssen oder dass es gefährlich ist, wenn sie zu tiefe Löcher buddeln. Ich bin seit 16 Jahren Pensionär. Ich bin damals von Berlin hergekommen, jetzt wohne hier. Da kann ich gut ein wenig aufpassen.» An unserem letzten Badetag habe ich ihn leider nicht mehr gesehen. Ich fand das schade. Morgens zogen wir unsere Rollkoffer zur Bushaltestelle. Da radelte er an uns vorbei, den weissen Hut auf dem Kopf. Er hob grüssend die Hand: «Kommse gut heim!» Jesus sagte zu Petrus: Weide meine Schafe! (Johannes 21,16) Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch <mailto:info@bahnhofkirche.ch> www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Berührung - 20. August 2018

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 20. August 2018 Berührung Ich lasse mich immer wieder von Schicksalen berühren. Flüchtlingsströme, Kinder, die von ihren Eltern getrennt werden (z.B. aktuell an der USA-Grenze zu Mexiko), Obdachlose und Bettelnde in den Strassen von Zürich, Kranke, die Schmerzen leiden... Es gibt so viel Leid in der Welt. Das tut weh! Nach dem Tod von Ernst Sieber nach Pfingsten wurde viel über den charismatischen Mann berichtet. Von seinen Taten, die in seinen Werken weiterbestehen und Früchte tragen wurde in der Presse viel berichtet. Hier ein Zitat aus der evangelisch-reformierten Zeitung, Kirchenbote Kanton Zürich: „Ernst Sieber hat die Menschen berührt. Und er liess sich von ihrem Leid berühren.“ Ernst Sieber hat die Menschen berührt, und dies nicht nur im übertragenen Sinn! Er hat sie umarmt, ihnen die Hand gehalten. Und er liess sich berühren, sowohl im Herzen wie auch körperlich. Er kannte keine Berührungsängste. In der heutigen Zeit ist das gar nicht so unproblematisch. Zu viele körperliche Übergriffe in Kirchen hat es gegeben, Berührungen sind fast schon ein Tabu. Dabei ist es erwiesen, dass wir Menschen Berührungen brauchen. Unsere Haut braucht Zärtlichkeit. Berührungen sind notwendig, damit wir uns auch berühren lassen können im übertragenen Sinn. Nähe und Distanz in öffentlichen Institutionen… ein grosses, aber auch heikles Thema. Dieses Weg-Wort bietet keine Patentlösung, denn die gibt es nicht! Sich der Diskussion nicht verschliessen, im Gespräch bleiben und sich weder von Ängsten noch von einer naiven Unbekümmertheit leiten lassen, das kann schon viel bewirken. Denn positive Berührungen können bewegen und beglücken. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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