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28.11.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 28. November 2008 Wo bleibst du Trost der ganzen Welt? Wir gehen dem ersten Adventssonntag entgegen. Eines unserer schönen Adventslieder beginnt mit den Worten: Wo bleibst du Trost der ganzen Welt? Wo bleibst du Trost der ganzen Welt? so hat vor bald 2500 Jahren das Volk Israel in Babylon gefragt. Es brauchte Trost, diese kleine versprengte Gruppe, die fern von der Heimat in der Verbannung lebte. Wo bleibst du Trost der ganzen Welt? so fragen auch wir heute. Unsere Trostbedürftigkeit hat viele Gesichter: Angst und Verzweiflung, Krankheit und Trauer. Wir kennen die Trostlosigkeit enttäuschter, erstorbener Liebe. Wir leiden unter unbefriedigender Arbeit, unter Leistungsdruck, unter Überforderung. Auch von der Weltsituation her möchten wir fragen: Wo bleibst du Trost der ganzen Welt? Wo bist du angesichts der weltweiten Krisen? In der Situation der Trostlosigkeit im Volk Israel steht ein Prophet auf genau so trostbedürftig wie die andern und erhebt seine Stimme. Er spricht vom Beginn einer neuen Zeit, einer Zeit der Erlösung und der Gnade. Gott will neu zu seinem Volk kommen und es trösten (vgl. Jes. 40,1-5). Das Volk soll dem Kommen Gottes dadurch einen Weg bereiten, indem es lernt, dass gerade die Erfahrung der Ausweglosigkeit und der Not ihm zum Ort der Gotteserfahrung werden kann. Da kann das Volk Gottes lebenspendende Nähe besonders erfahren. Advent ist die Zeit, des Kirchenjahres, in der uns vor allem das Antlitz des tröstenden Gottes gezeigt wird. Gottes Advent, Gottes Ankunft ist Trost für uns. Da zeigt sich uns Gott als Schenkender, als Gebender und Vergebender. Trost macht Mut. Trost bringt Hoffnung und Leben zurück. Trost verändert, setzt in Bewegung. Als Getröstete werden wir selber zu Tröstenden. Gott kommt uns zu trösten, damit auch wir trösten können. Paulus sagt im 2. Korintherbrief: Er tröstet uns in all unserer Drangsal, auf dass wir vermögen euch zu trösten, mit dem Trost, mit dem wir selber von Gott getröstet werden (2 Kor 1,4). Wo bleibst du Trost der ganzen Welt? mit diesen Worten hat Israel das Herz Gottes bewegt. Mit diesen Worten wollen auch wir an das Herz Gottes rühren, dass er uns seinen Trost erfahren lässt und wir dadurch andern zum Trost werden. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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27. 11.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 27. November 2008 Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele. Ps. 23 1-2 Gott führt uns an Orte an denen die Seele sich erholen kann. Gott führe uns auf dem rechten Weg, dorthin wo uns nichts mangelt, heisst es dann weiter. Solange die Tage und Wochen in unserem Sinn verlaufen, haben wir kaum Anlass über göttliche Führung nachzudenken. Solange das Leben gelingt, sind mit Gott einverstanden. Was aber, wenn wir in Konflikte geraten oder wenn Menschen uns zu tragen geben? Dann wird es schwierig auch darin Gottes Führung zu erkennen. Viel eher machen wir dann Andere für das Missgeschick verantwortlich; wir suchen nach dem Schuldigen für unser Leiden. Bis wir einsehen, dass Gott uns auch mit negativen Ereignissen führen kann, brauchen wir manchmal viel Zeit. Wir begegnen dieser Form seiner Führung dort, wo wir auf dem Lebensweg nicht voran kommen. Dann hilft es sich der Frage zu stellen: Worauf will Gott mich aufmerksam machen, wenn ich wiederholt dem Neid begegne oder wenn ich heftig abgelehnt werde? Die Frage nach dem, was das eigene Verhalten bei Mitmenschen auslöst, kann da weiterhelfen. Denn auch wenn wir uns als Opfer in der Sachebene verstehen, so können wir auf der Beziehungsebene gleichzeitig Täter sein. Ein Konflikt könnte dann also auch ein Hinweis darauf sein, dass es mit dem eigenen Respekt vor dem Anderssein der Mitmenschen hapert. Denn man kann auch mit hohen Idealen und gut gemeinten Ratschlägen andere bedrängen. Menschen wehren sich dann eben dort, wo sie können. Gott führt uns auch in Situationen in denen wir Demut und Dankbarkeit üben können. Kürzlich machte mir ein heftiger Virenbefall bewusst, wie rasch die eigenen Pläne durcheinander geraten können. Mein sonst so zuverlässiger Körper streikte plötzlich. Aber gerade als ich so hilflos war und die Kräfte mich verlassen hatten, durfte ich auch Wunderbares erfahren. Das war die Zuwendung, und die liebevolle Fürsorge der Menschen, die für mich da waren. So wies Gott mich unvermutet auf die Personen hin, die für mich wichtig sind. Mir wurde auch deutlich bewusst, wie viel Kraft und Trost das Mitgefühl anderer in einem solchen Moment bedeuten kann. Auch mit einem Virus kann Gott uns zu der Aue lenken, wo die Seele sich erneuert. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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26. November 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 26. November 2008 Kronenkreuz In allen Verkaufsbranchen gibt es heutzutage Treueprämien. Sie sollen dazu verlocken, dem Geschäft und seinen Angeboten gewogen zu bleiben. Und sie sollen schliesslich treue Kunden belohnen und sie zu weiterer Bindung motivieren. Aus alter Zeit ist in der Bibel von einem himmlischen Lohn die Rede: Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. (Apk 2.10) Eine unübertreffliche Prämie! Das Unglück von Leid und Tod wird weit überwogen durch die Rettung vor dem ewigen Tod. Die Krone des Lebens, die Strahlenkrone des ewigen Lebens wird den treuen Christen verheissen als Trost und Ermutigung in schweren Zeiten. Aber das ist nicht eine opiumartige Vertröstung aufs Jenseits. Nein: Das Licht dieser Verheissung macht lebendig und stark und zuversichtlich hier und jetzt. Denn die Verbindung mit Jesus Christus ist nicht erst in der Zukunft möglich, sondern in diesem irdischen Leben. Da will er uns begleiten mit seinem Wort und seiner Liebe, da wartet er auf uns in den Not Leidenden. Da lässt er uns schon ewiges, erfülltes Leben erfahren, in guten und in bösen Tagen. Deshalb hat die Diakonie in Deutschland das Kronenkreuz zu ihrem Symbol erkoren (siehe Bild). Es verbindet die beiden Pole des Christenlebens, das Kreuz und die Krone. Dieses Kronenkreuz soll auch uns ein Wink des Himmels in Augenblicken der Mutlosigkeit sein. Ein Wink, der besagt: Fürchte dich nicht, halte durch! Dir blüht das Leben. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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25. November 2008
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Weg-Wort vom 25. November 2008 Nah und Fern Wo sind die Toten?, fragt ein kleines Kind die Mutter. Die Mutter antwortet: Im Himmel. Der Himmel ist fern und hoch oben über uns, für viele Menschen ein Ort grenzenloser Freiheit, des Friedens und der Ruhe. Er ist so fern, wie die Menschen sind, die gestorben sind und von denen wir getrennt wurden. Das schmerzt und tut weh. Gleichzeitig aber geht der Himmel mit uns mit in jedem Schritt, den wir auf dieser Erde tun. Gleich wohin wir auf dieser Erde reisen, gleich wo wir unterwegs sind, immer und überall geht der Himmel mit. So ist es auch mit den Menschen, die gestorben sind, sie sind fern von uns und doch immer nah. In jedem Schritt, da gehen sie mit, so wie der Himmel mit uns mitgeht. Der Himmel spannt sich wie ein schützendes Dach und Zelt über der Erde und über den Menschen. Und so erzählen die Mütter den Kindern, dass die verstorbene Oma von oben auf sie aufpasst und sie schützt. Die Menschen, die gestorben sind, sind zugleich fern und nah. Nah sind sie in unseren Erinnerungen, in unserem Herzen, in unseren Gedanken und in unseren Träumen. Dass die Toten uns nah bleiben, das schmerzt und tut gleichzeitig gut, je nach der Situation, in der wir uns befinden. Nah sind uns die Toten. Kurz nach dem Tod eines geliebten Menschen glauben viele, ihn oder sie noch zu sehen, wenn sie aus der Ferne einen Menschen sehen, der ihm oder ihr ähnlich sieht. Manchmal erzählen wir Geschichten von den Toten und dann können wir sogar herzhaft lachen. Es tut uns gut, diese Geschichten zu erzählen, auch wenn sie selbst nach langer Zeit noch mit etwas Trauer und Wehmut verbunden sind. In bestimmten Situationen, wenn ein Problem gelöst werden oder eine Entscheidung gefällt werden muss, dann sagt oder fragt jemand aus der Familie: Was hätte der Vater, die Mutter, der Opa oder die Oma dazu gesagt, wie hätten sie entschieden und gehandelt? Für die eigene Entscheidung ist es nicht unwichtig, das mit zu bedenken. Es ist schon so: Die Verstorbenen sind uns nah und fern! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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24.11.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 24. November 2008 Einladung zu Ausdauer und Hartnäckigkeit Der Evangelist Lukas erzählt eine ungewöhnliche Geschichte von einer Witwe, die zu einem Richter geht und von ihm verlangt, dass er ihr Recht verschafft gegenüber ihrem Widersacher (Lk 18,1-8). Der Richter will nichts davon wissen. Die Witwe lässt sich durch die ablehnende Haltung des Richters nicht beeindrucken. Sie zieht sich nicht zurück, sucht den Richter immer wieder auf, bis er ihr endlich Recht verschafft. Um diese Geschichte richtig zu verstehen, müssen wir sie unter der Frage betrachten, die Jesus ganz am Ende stellt: Wird der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben antreffen (Lk 18,8)? Auf diesen nachdenklich stimmenden Schlusssatz läuft alles hinaus. Die Witwe wird als Beispiel für einen starken Glauben vorgestellt. Sie hält durch alle Schwierigkeiten und Enttäuschungen hindurch an dem fest, was ihr wichtig geworden ist, selbst wenn der Augenschein trügt. Eine wichtige Quelle, die einen solchen Glauben bewahren hilft, ist das Gebet. Wie die Witwe den Richter immer wieder aufsucht, soll der Mensch in seinem Beten und Bitten nicht nachlassen. Einer, der eine bewundernswerte Glaubenskraft hatte, war der Schauspieler und Dichter Ernst Ginsberg. Er verkörpert eine Haltung, die dazu beiträgt, dass der Menschensohn, wenn er kommt, noch Glauben antreffen kann.1964 starb er, nachdem eine heimtückische Krankheit seinen Leib mehr und mehr gelähmt hatte. Diese Phase seines Lebens hat er in betenden Gedichten festgehalten. Diese halfen ihm, den verborgenen Gott in seiner Lebenswirklichkeit zu entdecken. Eines dieser Gedichte trägt den Titel Augenschein: Zur Nacht hat ein Sturm alle Bäume entlaubt sieh sie an, die knöchernen Besen. Ein Narr, wer bei diesem Anblick glaubt es wäre je Sommer gewesen. Und ein grösserer Narr, wer träumt und sinnt es könnte je wieder Sommer werden. Und grad diese gläubige Narrheit, Kind, ist die sicherste Wahrheit auf Erden. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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21. November 2008
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Weg-Wort vom 21. November 2008 Lichtpunkte im Dunkel Der November ist für viele von uns kein leichter Monat. Nässe, Dunkelheit und erster Schnee machen vielen Menschen zu schaffen. Es ruft dunkle Gedanken hervor und erinnert an erlebte Trauer. Trauer erleben wir Menschen oft wie Dunkelheit. Manche beschreiben die Trauer wie einen langen, dunklen Tunnel, durch den sie sich langsam vorangearbeitet haben. Wenn ein Mensch stirbt, der uns nahestand, dann kommt die Erkenntnis, was das für uns bedeutet, nur langsam. Geballt würde es uns wahrscheinlich erschlagen. Und so ist es gnädig eingerichtet, dass wir uns langsam durch die Trauer und den Verlust arbeiten. Immer wieder werden Schmerz und Trauer uns überwältigen, vielleicht so sehr, dass wir das Gefühl haben, es wäre wie am ersten Tag. Und doch wird es dabei ein Vorwärts gehen. Ich stelle mir das vor wie einen Berg: Man muss hinauf und auch wieder herunter. Wenn man sich weigert, schiebt man den Berg vor sich her. Mit jedem Weinen, mit jedem Schmerz, den wir durchleben, kommen wir ein Stück weiter. Nach einer Weile, vielleicht zunächst kaum merklich, wird es leichter. In all dem Dunkel gibt es Momente des Trostes, wo wir lernen anzunehmen, was ist. Lichtpunkte im Dunkel. Sie helfen uns voran und lassen uns ganz allmählich genesen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie dieses Vorwärtskommen und diese Lichtpunkte in dieser Zeit ganz besonders erleben und das, was im 4. Vers des 80. Psalms steht: Gott, tröste uns wieder und lass leuchten dein Antlitz, so genesen wir. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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20. November 2008
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Weg-Wort vom 20. November 2008 Geduld gegenüber Ungelöstem Fragen sind etwas Alltägliches. Viele davon sind einfach und schnell zu beantworten. Andere sind belanglos, und die Antworten sind nicht so wichtig. In unserem Leben brechen immer wieder auch Fragen auf, die nicht sofort beantwortet werden können. Da ereilt uns ein Schicksal wir verlieren einen lieben Menschen. Wir selber werden plötzlich krank. Beziehungen geraten ins Wanken. Warum? Wieso? Wozu? Schnell werden wir ungeduldig und meinen, wir müssten doch einen Schlüssel finden, der Licht in die verworrenen Situationen bringt. Es fällt uns schwer, mit Ungelöstem in unserem Leben zurecht zu kommen. Manchmal scheint es fast so, als dürfe es keine offenen Fragen geben. Oder dass es auf jede Frage sofort eine Antwort geben muss. Doch das Leben belehrt uns anders. Nicht immer gibt es Antworten, und schon gar nicht vorschnelle. Doch wie können wir zu einem guten Umgang mit den Fragen finden? In einem Brief zeigt uns der Dichter Rainer Maria Rilke einen möglichen Weg. Er schreibt: Und ich möchte Sie, so gut ich kann, bitten, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen, und zu versuchen, die Fragen selbst lieb zu haben, wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben können. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein. Wir dürfen Fragen haben und mit ihnen leben. Wir müssen sie nicht gleich beiseite schieben, wenn es keine sofortige Antwort gibt. Vielmehr ist es wichtig, die Fragen lieb zu gewinnen, sorgfältig mit ihnen umzugehen und ihnen einen tiefen Sinn abzugewinnen. Indem wir die Fragen leben, werden wir innerlich offen für eine Antwort. Die Antwort will sich von innen her erschliessen. Und wir dürfen hoffen, dass wir nach und nach in Antworten hineinwachsen, die wir nicht für möglich gehalten haben. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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19.11.08
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Weg-Wort vom 19. November 2008 Globaler Wertewandel Mit der gegenwärtigen Finanzmarktkrise ist es wie mit einem grossen Schiff: "Eine kleine Schraube sitzt in einem riesigen Schiff mit tausend anderen Schrauben und hält zwei Stahlplatten zusammen. Eines Tages sagt die Schraube: 'Ich will es mir ein bisschen bequem machen; das ist meine eigene Sache und geht niemand etwas an!' Aber als die anderen Schrauben hören, dass da eine etwas locker werden will, da protestieren sie und rufen: 'Bist du verrückt? Wenn du herausfällst, dann wird es nicht lange dauern, bis auch wir herausfallen.' In Windeseile geht das Gerücht durch das ganze Schiff: 'Die kleine Schraube hat was vor!' Alles ist entsetzt. Der riesige Körper des Schiffes ächzt und bebt in allen Fugen. Und alle Rippen, Platten und Schrauben senden eine gemeinsame Botschaft an die kleine Schraube und bitten sie, nur ja an ihrer Stelle zu bleiben, sonst werde das ganze Schiff untergehen, und keiner werde den Hafen erreichen. (nach Willi Hoffsümmer) In der Realität wurde die gemeinsame Botschaft leider von einigen Schrauben nicht gehört. Sie schlugen die Warnungen und Bedenken in den Wind. Sie haben sich aus dem Ganzen gelöst und ihre eigene Sache gemacht die nun uns alle angeht! Sie haben sich masslos bereichert - alle anderen aber müssen die Suppe auslöffeln. Wie jede Krise setzt auch die Finanzmarktkrise neue Möglichkeiten und Chancen frei. Es kommt darauf an, welche Bedeutung wir ihr geben. Wie wir sie bewerten. Und was wir bereit sind daraus zu lernen. Von verschiedenen Seiten wird angesichts dieser globalen Krise auch ein globales Umdenken gefordert ein Wandel derjenigen Werte, die das wirtschaftliche, politische aber auch das persönliche Handeln bestimmen. Für den Soziologen Mathias Greffrath zum Beispiel hat die westliche Welt den Ruf nach mehr Gerechtigkeit bisher stets mit mehr Konsum für immer mehr Menschen beantwortet. Der innere Frieden in den Ländern der Welt aber werde davon abhängen, ob es gelingt, die gesellschaftlich gültigen Vorstellungen über Lebensqualität und die eingebrannte Erwartung ständig steigenden Konsums zu entkoppeln. Nach dem Soziologen Ulrich Beck braucht es ein neues Denken, das die Frage der Gerechtigkeit nicht mehr nur im engen nationalen Rahmen sieht. Europa sei ein gutes Beispiel dafür, wie aus Feinden Nachbarn wurden. Eine dauerhafte kosmopolitische Kooperation über alle Grenzen hinweg sei notwendig - hin zu einer globalen Gerechtigkeit: Man muss die Perspektive des anderen einbeziehen, um im eigenen Bereich Fortschritte zu erzielen. Vom Apostel Paulus kennen wir die globale Vision: Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist erfüllt... Er wollte, dass es keine Uneinigkeit im Leib gibt, sondern jeder Teil sich um den anderen kümmert. Wenn irgendein Teil des Körpers leidet, leiden alle anderen mit. Und wenn irgendein Teil geehrt wird, freuen sich alle anderen mit. (1Kor 12,13.25f) © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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18.11.08
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Weg-Wort vom 18. November 2008 Die Uhr, die auf sieben Uhr stehen blieb Wir haben uns an den eintönigen Alltag gewöhnt. Aber manchmal leuchtet da etwas auf, das... doch lassen wir die Geschichte selbst sprechen von der Uhr, die auf sieben Uhr stehen blieb (nach Giovanni Papini): An der Wand in meinem Zimmer hängt eine schöne alte Uhr, die leider nicht mehr geht. Ihre Zeiger sind längst stehen geblieben und zeigen stets dieselbe Zeit an: Sieben Uhr. Wie ein nutzloses Schmuckstück hängt sie da. Aber zweimal am Tag, morgens und abends, erwacht sie für zwei flüchtige Augenblicke zum Leben. Für einen kurzen Moment ist sie eins mit allen übrigen Uhren, ist sie in komplettem Einklang mit dem Rest des Universums. Im Grunde bin ich dieser Uhr nicht unähnlich. Auch ich bin irgendwann einmal stehen geblieben in verschiedenen Bereichen meines Lebens. Auch ich bin für andere oft starr und unbeweglich. Aber manchmal bin ich sehr lebendig. Alles scheint klar und die Welt ein wunderbarer Ort. Ich kann schöpferisch sein, träumen und mehr fühlen und sagen als in der ganzen übrigen Zeit. Solche Momente glücklicher Übereinstimmung gibt es immer wieder, in unbeirrbarer Folge. Beim ersten Mal habe ich versucht, diesen Augenblick anzuhalten, damit er für immer bleibe. Aber es war vergeblich. Wie meiner Uhr entschwand auch mir die Zeit der anderen. Waren diese Momente vorbei, gingen die anderen wie die Uhren ihren gewohnten Gang. Ich kehrte zur festgelegten Routine zurück, zur Arbeit und zu all dem, was ich gewohnheitsmässig Leben nannte. Aber seither weiss ich, dass Leben noch etwas anderes ist. Ich weiss, dass zum wahren Leben die Summe solcher flüchtigen Momente gehört, in denen wir uns im Einklang mit der ganzen Welt fühlen. Welches sind Ihre flüchtigen Momente, wo Sie im Frieden sind mit sich selbst? mit den Menschen rings um Sie? Wo Sie in Einklang sind mit dem Rest des Universums? © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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17. November 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 17. November 2008 Tun, was vor Augen liegt Beim Propheten Micha steht ein spannendes Wort: Er hat dir kundgetan, Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir fordert: Nichts anderes, als Recht zu üben und Güte zu lieben und in Einsicht mit deinem Gott zu gehen. (Micha 6.8) Das klingt, als ob es jemand satt hat, immer neu zu wiederholen, was sonnenklar ist - und was der Angeredete längst weiss. In diesem Fall: wie ein Mensch leben soll, um mit Gott im Reinen zu sein. Über das Güte zu lieben brauchen wir nicht zu reden Nächstenliebe als Forderung ist so selbstverständlich, dass diese Aufforderung als Lösung aller Fragen schon Lacher im Kabarett verursacht. So einfach ist es aber nicht! Liegt es vielleicht daran, dass der erste Teil der Forderung Recht zu üben und der letzte - in Einsicht mit deinem Gott zu gehen - eher als überflüssig, als Thema nur für ganz Fromme angesehen wird? Wo gütige Liebe, Recht und in Einsicht gehen mit Gott konkret werden, da fangen die Diskussionen an: Ob auch der unangenehme Chef gütige Liebe braucht? Oder der Staat in meinem Leben zu seinem Recht kommen soll? Oder der Fremde? Und: was ist, wenn das, was ich gern habe, nicht der Einsicht in Gott entspricht? Was für tiefsinnige Gedanken! Aber sie sind nötig. Denn wir Menschen machen die Dinge gern kompliziert, wenn wir Unangenehmes tun sollen, wenn uns ein Verhalten gegen den Strich geht. Wir diskutieren über das, was zu tun ist, weil wir es nicht gern tun, weil es uns etwas kostet. Auf die Fragen: Was soll ich tun? Und wo soll ich anfangen? ist die Antwort: Tu, was vor Augen liegt, du weisst es schon, tu das und dann wirst du erfüllen, was Gott will. Und nur darum wirst du es tun nicht, weil der Nächste dir nahesteht! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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