Mailman 3 List Server
Sign In
Sign Up
Sign In
Sign Up
Manage this list
×
Keyboard Shortcuts
Thread View
j
: Next unread message
k
: Previous unread message
j a
: Jump to all threads
j l
: Jump to MailingList overview
2024
May
April
March
February
January
2023
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2022
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2021
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2020
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2019
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2018
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2017
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2016
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2015
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2014
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2013
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2012
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2011
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2010
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2009
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2008
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2007
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
January
2006
December
November
October
September
August
July
June
May
April
March
February
List overview
Download
Wegwort
March 2007
----- 2024 -----
May 2024
April 2024
March 2024
February 2024
January 2024
----- 2023 -----
December 2023
November 2023
October 2023
September 2023
August 2023
July 2023
June 2023
May 2023
April 2023
March 2023
February 2023
January 2023
----- 2022 -----
December 2022
November 2022
October 2022
September 2022
August 2022
July 2022
June 2022
May 2022
April 2022
March 2022
February 2022
January 2022
----- 2021 -----
December 2021
November 2021
October 2021
September 2021
August 2021
July 2021
June 2021
May 2021
April 2021
March 2021
February 2021
January 2021
----- 2020 -----
December 2020
November 2020
October 2020
September 2020
August 2020
July 2020
June 2020
May 2020
April 2020
March 2020
February 2020
January 2020
----- 2019 -----
December 2019
November 2019
October 2019
September 2019
August 2019
July 2019
June 2019
May 2019
April 2019
March 2019
February 2019
January 2019
----- 2018 -----
December 2018
November 2018
October 2018
September 2018
August 2018
July 2018
June 2018
May 2018
April 2018
March 2018
February 2018
January 2018
----- 2017 -----
December 2017
November 2017
October 2017
September 2017
August 2017
July 2017
June 2017
May 2017
April 2017
March 2017
February 2017
January 2017
----- 2016 -----
December 2016
November 2016
October 2016
September 2016
August 2016
July 2016
June 2016
May 2016
April 2016
March 2016
February 2016
January 2016
----- 2015 -----
December 2015
November 2015
October 2015
September 2015
August 2015
July 2015
June 2015
May 2015
April 2015
March 2015
February 2015
January 2015
----- 2014 -----
December 2014
November 2014
October 2014
September 2014
August 2014
July 2014
June 2014
May 2014
April 2014
March 2014
February 2014
January 2014
----- 2013 -----
December 2013
November 2013
October 2013
September 2013
August 2013
July 2013
June 2013
May 2013
April 2013
March 2013
February 2013
January 2013
----- 2012 -----
December 2012
November 2012
October 2012
September 2012
August 2012
July 2012
June 2012
May 2012
April 2012
March 2012
February 2012
January 2012
----- 2011 -----
December 2011
November 2011
October 2011
September 2011
August 2011
July 2011
June 2011
May 2011
April 2011
March 2011
February 2011
January 2011
----- 2010 -----
December 2010
November 2010
October 2010
September 2010
August 2010
July 2010
June 2010
May 2010
April 2010
March 2010
February 2010
January 2010
----- 2009 -----
December 2009
November 2009
October 2009
September 2009
August 2009
July 2009
June 2009
May 2009
April 2009
March 2009
February 2009
January 2009
----- 2008 -----
December 2008
November 2008
October 2008
September 2008
August 2008
July 2008
June 2008
May 2008
April 2008
March 2008
February 2008
January 2008
----- 2007 -----
December 2007
November 2007
October 2007
September 2007
August 2007
July 2007
June 2007
May 2007
April 2007
March 2007
February 2007
January 2007
----- 2006 -----
December 2006
November 2006
October 2006
September 2006
August 2006
July 2006
June 2006
May 2006
April 2006
March 2006
February 2006
wegwort@mailman.datenpark.ch
1 participants
22 discussions
Start a n
N
ew thread
30. März 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 30. März 2007 Gott hat sich uns zugewendet! (Psalm 80) Ein Vers aus dem 80. Psalm hat es mir angetan. Da heisst es: Gott, bringe uns wieder zurecht. Lass dein Gesicht hell werden, und uns ist geholfen. Die nächste Woche, die Karwoche, die Woche also mit Gründonnerstag (letztes Mahl Jesu mit seinen Jüngerinnen und Jüngern), Karfreitag (Kreuzigung) und Ostersonntag (Auferstehung) erinnert uns an den tiefsten Grund unseres Glaubens. Sie erinnert uns daran, dass einer für uns einen Weg gegangen ist, der das Gesicht Gottes für uns ein und für alle mal hell gemacht hat. Daran machen wir unseren Glauben fest: Glauben könnte heissen: Ich vertraue darauf, dass Gott sich einfürallemal damals für immer uneingeschränkt für alle Menschen bedingungslos ohne jede Rückversicherung und unwiderruflich es geht nicht mehr ohne ihn ohne auch nur eine einzige Vorgabe zu erwarten einfach aus Liebe für alle Zeit heute und morgen und für immer uns Menschen zugewendet hat in Jesus Christus, seinem Sohn Gott, vor dir sind wir recht. Dein Gesicht ist hell. Bei dir ist Hilfe jetzt und in alle Ewigkeit. Amen. Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
http://www.bahnhofkirche.ch/
Blog:
http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php
17 years, 1 month
1
0
0
0
29. März 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 29. März 2007 Einübung Der spätere tschechische Staatspräsident, Vaclav Havel, war 1979 vom Prager Stadtgericht zu viereinhalb Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden. Die Zeit im Gefängnis nutzte er um Briefe an seine Frau Olga zu schreiben. Es waren keine gewöhnlichen Briefe, eher kurze philosophische Betrachtungen. Die Fragen, die Havel berührt, betreffen den Kern des Menschseins, vor allem die Freiheit des Menschen. In einem Brief stellt er ein Gedankenexperiment an. Zu später Stunde - so seine Überlegung - steigt Havel in den zweiten Wagen einer Strassenbahn ein, um eine Station weit zu fahren. Der Wagen ist menschenleer, nicht einmal ein Schaffner ist da. Das Fahrgeld bezahlt man, indem man eine Krone in das entsprechende Kästchen wirft. Der späte Fahrgast kann somit die Münze in das Kästchen hineinwerfen, muss es aber keinesfalls. Havel überlegt: Werfe ich die Krone hinein, wird es niemand bemerken. Bezahle ich den Fahrpreis nicht, wird dies ebenfalls niemand erfahren. Und auch für die Gesamtbilanz der Verkehrsbetriebe dürfte die Münze ohne Bedeutung sein. Was also soll ich tun? Havel kommt in Verlegenheit. Von innen heraus spürt er: Ich muss die Münze ins Kästchen werfen. Er schreibt: Es ist nicht die Angst vor einer eventuellen Bestra-fung, nicht einmal das Bedürfnis, jemanden durch die Respektierung der Bürger-pflichten zu beeindrucken, denn niemand wird von der Entscheidung erfahren. Was steht hinter dieser Verlegenheit? Es kommt Havel vor, als ob ein verborgener Partner da wäre, der eine Stimme hat, die sich an ihn wendet und der er bereit ist zu folgen. Dieses Gedankenexperiment Havels rührt an Fundamente unseres Verhaltens im Alltag. Jedem von uns stellen sich alltäglich kleine Versuchungen. Und unsere Re-aktionen darauf bestimmen die entsprechende Färbung unseres Lebens und letzt-lich auch der Gesellschaft. Im erzählten Beispiel geht es um die Werte der Wahr-haftigkeit, der Ehrlichkeit, der Zuverlässigkeit, des Verantwortungsbewusstseins. Es sind grosse Werte, die täglich in kleiner Münze ausgezahlt werden. Wie Vaclav Ha-vel vermerkt, ist mein Fahrgeld für die Bilanz der Verkehrsbetriebe ohne Belang. Doch die Einübung in die Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit in grösseren Dingen fängt offensichtlich hier an. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
17 years, 1 month
1
0
0
0
28.03.07
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 28. März 2007 Von der Würde des Menschen Eine junge chinesische Arbeiterin berichtet: Ich arbeite in einer Montagefabrik für Computer-Tastaturen. Meine Aufgabe ist es, die acht Buchstaben H, G, T, Z, U, V, B und N an jeder Tastatur anzubringen. Die Quote beträgt 6000 Tastaturen im Tag. Aber dazu muss man extrem schnell sein. Ich arbeite elf Stunden, und dies 28 Tage in Folge. Ich verdiene (umgerechnet) 50 Rappen die Stunde. Ich muss auf mein Geld achten für meine Familie. Ich lebe in der Fabrik, gehe nie aus und kaufe mir nie Früchte. Sind die acht Buchstaben auf meiner Tastatur, mit der ich jetzt gerade schreibe, vielleicht von dieser jungen Frau angebracht? Auch mein Computer wurde in China hergestellt. Unterstütze ich damit die Ausbeutung dieser zumeist jungen Frauen? Die alleinstehend und von ihren Familien isoliert einem ständig wechselnden Arbeitsrhythmus von Kurzarbeit bis zur 91-Stunden-Woche ausgesetzt sind, ohne Verträge, mit Lohnkürzung bei wenig Arbeit, unbezahlter Überzeit, 7-Tage-Woche, schlechter Verpflegung? Ich fühle mich hilflos, bin beschämt. Ich weiss gleichzeitig, dass überall auf der Welt Menschen ausgebeutet werden, ihnen Unrecht geschieht auch bei uns. Dass Menschen nicht in ihrer Würde gesehen und respektiert werden. - Ich war gerade versucht zu sagen, in ihrer Würde verletzt. Aber das würde nicht stimmen. Wir können andere Menschen zwar an ihrem Körper und in ihrer Seele verletzen, zutiefst und schwer sogar. Aber ihre Würde können wir ihnen nicht nehmen. Denn sie ist ihnen von Gott gegeben. Ich meine, aus den Worten der jungen Frau diese Würde heraus zu hören wie auch ihre Trauer und den Schmerz. Zutiefst würdelos aber ist es, Menschen so zu behandeln. Wir verletzen dabei unsere eigene Würde als Mensch und zwar überall da, wo wir Unrecht tun oder zulassen, wo wir uns nicht nach bestem Wissen und Gewissen und nach unseren Kräften dafür einsetzen, dass alle Menschen gleich welcher Herkunft, Hautfarbe und sozialem Status die Chance zu einem menschenwürdigen Leben haben. Ich bin dankbar, über mein persönliches Engagement hinaus zum Beispiel mit den Hilfswerken* Fastenopfer und Brot für alle die Chance zu haben, ein Stück der Seelenverletzung entrechteter Menschen zu heilen und dabei auch etwas für die Wiederherstellung meiner eigenen Würde zu tun. *
www.oekumenischekampagne.ch
© Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
www.bahnhofkirche.ch
17 years, 1 month
1
0
0
0
27.03.07
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 27. März 2007 Wer barfuss geht Meditation von Jürg Liechti-Möri zum biblischen Text aus dem zweiten Buch Mose (3,10): Geh, führe mein Volk aus Ägypten heraus. Mit diesen Worten aus dem brennenden Dornbusch schickt Gott Mose an die Seite seines leidenden Volkes. Er soll es aus der Knechtschaft Ägyptens befreien. Und wie ihn sendet Gott auch uns: Auch wir sollen Anwältinnen und Anwälte der Leidenden werden. Vielleicht wenden Sie jetzt ein: Wir sind doch viel zu schwach, um etwas gegen das unermessliche Leid auf dieser Welt auszurichten. Auch Mose hat so reagiert: Wer bin ich, hat er Gott entgegengehalten, dass ich die Israeliten aus Ägypten herausführen soll? Du hast Recht, hat ihm Gott geantwortet, mit deinen Kräften kannst du diese Aufgabe nie erfüllen, aber mit meiner Hilfe wird es dir gelingen. Mit andern Worten: Wenn Gott uns aufruft, Anwältinnen und Anwälte der Leidenden zu werden, dann tut er es nicht, weil er unsere Kräfte überschätzen würde, sondern weil er durch uns in dieser Welt wirken will. Fehlende Kraft und mangelnde Grösse sind für ihn keine Entschuldigung. Im Gegenteil, wenn wir sein Werkzeug werden wollen, müssen wir bereit sein, auf Macht und Stärke zu verzichten. Dies zeigt Gott Mose mit der Aufforderung, seine Sandalen auszuziehen. Laut einem jüdischen Rabbi gab Gott diesen Befehl, weil nur, wer barfuss geht, die kleinen Steine unter den Füssen spüren kann. Denn dies ist nötig: weil nur, wer die kleinsten Sorgen seiner Nächsten spürt, fähig ist, Menschen in ihrem Leiden beizustehen und sie daraus zu befreien. (aus der Fastenagenda der Hilfswerke Brot für alle und Fastenopfer) © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
www.bahnhofkirche.ch
17 years, 1 month
1
0
0
0
26. März 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 26. März 2007 Klagen und bitten (Psalm 79) Das biblische Israel hat einen Bund mit Gott. Die Bundeslade bewahrt die Dokumente dieses Bundes, die beiden Tafeln mit den Zehn Geboten. Wir können also sagen: Gott und das Volk Israels sind Partner, Bundespartner. Gott schützt das Volk, wenn sie seine Geboten einhalten. Etwas schwieriger wird es, wenn das Volk glaubt, die Gebote einzuhalten, von Gott aber keinen Schutz erfährt. Da wird die Bündnistreue in Frage gestellt. Was tun in einer solchen Situation? Die eine Möglichkeit sind Klagen. So klagen die Israeliten in unserem Psalm zu Gott: Wie lange willst du noch zürnen, Herr? Wie lange soll deine Leidenschaft lodern? (Ps 79.5) Die andere Möglichkeit sind Selbstzweifel: Trag uns die alten Sünden nicht nach; lass schnell dein Mitleid zu uns kommen, denn wir sind tief gedemütigt. (Ps 79.8) Und eine dritte Möglichkeit ist, Gott an seiner Ehre packen: Warum sollen die Völker sagen: Wo bleibt denn ihr Gott? Zeige dich den Feinden, dass auch wir es sehen! (Ps 79.10) Und was hat uns Jesus gelehrt? Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihnen auch! (Mt 6.7 und 12) Was für eine Befreiung liegt in diesen Worten von Jesus! Schauen wir nun diese Palette an Umgang mit Gott und Mensch an, dann gefällt mir die Reichhaltigkeit der Möglichkeiten. Ich darf so mit Gott und den Menschen sprechen, wie es meiner Situation und meiner Gefühlslage entspricht. Ganz Vieles hat da Platz. Entscheidend ist nur, dass ich es respekt- und liebevoll tue. Denn auch ich erwarte von Gott und meinen Mitmenschen, dass sie mit mir respekt- und liebevoll umgehen. Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
http://www.bahnhofkirche.ch/
Blog:
http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php
17 years, 1 month
1
0
0
0
23.03.07
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 23. März 2007 Oasen im Alltag Gerade wenn ich es am nötigsten hätte, lasse ich mich selbst im Stich. Wenn ich unter Druck bin, wenn ich zehn Dinge auf einmal erledigt haben sollte und nicht mehr weiss, wo mir der Kopf steht, gerade dann nehme ich mir keine Zeit mehr für mich selbst, um in Ruhe nachzudenken und zu mir selber zu kommen. Es ist wie ein Teufelskreis. Für den viel beschäftigten Geschäftsmann war es zwar schon klar: Je mehr er gefordert war, desto mehr brauchte er eine gute, gesunde Distanz zu den Geschehnissen, um sich nicht von ihnen überrollen zu lassen. Aber gerade das passierte ihm immer wieder. Unsere Kultur ist geprägt von immer mehr, immer schneller. Zunehmende Sachzwänge und Belastungen verleiten uns dazu, uns im Alltag immer weniger Zeit zu nehmen, um kurz innezuhalten, aufzuatmen und neue Kräfte zu tanken. Wir sind dadurch in Gefahr, uns vermehrt in den Ereignissen zu verlieren und von ihnen gelebt zu werden. Mystikerinnen und Mystiker aller Religionen zeigen uns einen anderen Weg. Sie ermutigen, sich gerade auch für Zeiten grosser Belastung Oasen des Rückzugs und der Stille mitten im Alltag zu schaffen: tief durchzuatmen, in sich hinein zu spüren, ganz bei sich zu sein, über das eigene Ich hinaus zu hören. Es braucht diese täglichen Momente der Stille und der Einsamkeit, um uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, um zum Kern unseres Daseins zu gelangen. Um die innere Stimme zu vernehmen, die unser Leben leitet. Um Zugang zu erhalten zu den Quellen unserer Kreativität, unserer Entschiedenheit und Kraft und sie für unser Leben fruchtbar werden zu lassen. Wenn du einmal weißt, was inneres Leben ist, wirst du auch mit dem schwersten äusseren Leben fertig. (Karl Pfleger, Pfarrer und Schriftsteller) Sorge nicht um das, was kommen mag, weine nicht um das, was vergeht; aber sorge, dich nicht selbst zu verlieren, und weine, wenn du dahintreibst im Strom der Zeit, ohne den Himmel in dir zu tragen. (Friedrich Schleiermacher, Philosoph) © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
www.bahnhofkirche.ch
17 years, 1 month
1
0
0
0
22.März 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 22.März 2007 Auf schwankenden Brücken Kürzlich kamen wir auf einer Wanderung zu einer Hängebrücke, die über einen Fluss führte. Es war eine sehr wackelige und schwankende Angelegenheit und beim Betreten bekam man den Eindruck den Boden unter den Füssen zu verlieren. Als ich später das Bild betrachtete, da sah ich darin viel Symbolik für unser Leben. Ist es nicht so, dass es im Leben Situationen gibt in denen uns der Boden unter den Füssen wegzusinken droht, zum Beispiel wenn der Arzt eine schlimme Krankheit diagnostiziert oder wenn ein lieber Mitmensch plötzlich stirbt, aber auch wenn man ungerecht behandelt wird und von Freunden verlassen. Vielleicht auch beim Übergang in eine neue Lebensphase Das alles kann dazu beitragen, dass wir dann mit wankenden Knien durchs Leben gehen und hoffen bald wieder festen Boden unter den Füssen zu bekommen. Da kann ein Wunsch, wie uns von H. Bräunlich übermittelt wird, hilfreich sein: Ich wünsche dir Mut, dass du trotz Schwindelgefühle auch schwankende Brücken betrittst und dass sie dich zu neuen Ufern bringen. Dass dich die Brücke hinüberführt Von dem Alter der Jugend In die Jugend des Alters. Das ist ja das schöne, dass jede Brücke hinüberführt auf festen Boden, denn über eine schwankende Brücke zu gehen ist immer auch eine Chance Neues zu entdecken. Auch der Übergang in eine neue Lebensphase kann manchmal Unsicherheiten und Ängste auslösen, doch das spannende daran ist, dass wir auf ein neues Ufer zugehen. So ging es uns auch auf der Wanderung. Wir entdeckten nach der Brücke viele schöne Wege und haben herrliche Aussichten genossen. Das hätten wir nicht erlebt, wenn wir nicht über die Brücke gegangen wären So macht uns auch der Prophet Jeremia Mut wenn er aufruft: Macht die wankenden Knie wieder fest! Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott! / Er selbst wird kommen und euch erretten. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
17 years, 1 month
1
0
0
0
21. März 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 21. März 2007 Aus der Geschichte lernen (Psalm 78) Unsere Biografie, unsere Lebensgeschichte prägt uns. Das, was wir erlebt haben oder nicht erlebt haben, wirkt sich auf die eine oder andere Art aus. Aus der Geschichte können wir lernen! Was? Zum Beispiel einen Fehler nicht zum zweiten Mal zu machen. Ich weiss, viele von uns haben das Fach Geschichte in der Schule nicht gern gehabt. Was sollen diese alten Geschichten? Die haben uns doch nichts zu sagen. Ich bin anderer Meinung! Sie haben uns viel zu sagen. Sie sind unsere Herkunft und beeinflussen das Heute und Morgen. Geschichte kann Identität und Sicherheit vermitteln. Sie kann stolz und zuversichtlich machen. Sie kann Mut machen zum Handeln und Verändern. Israel, das Volk des Alten - besser Ersten - Testamentes, weiss darum. Der 78. Psalm erzählt in 72 Versen davon, dass aus der Geschichte zu lernen ist: Wir berichten für spätere Geschlechter von den Ruhmestaten des Herrn, von seiner gewaltigen Macht, von Wundern, die er getan hat. (Ps 78.4) Geschichte ist Unterweisung, ist Aufweis des Wirkens von Gott in der Welt. Geschichte ist Erinnerung, die es lohnt wachzuhalten, weil Gott darin sichtbar und spürbar ist. Auch unser christlicher Glaube ist in der Geschichte festgemacht. In Gott, der Mensch wurde in Jesus Christus, seinem Leben, seinem Weg, den er für uns gegangen ist, seinem Leiden und Sterben und seiner Auferstehung. Das ist die frohe Botschaft, festgemacht in der Zeit, in der Mitte der Zeit. Und jetzt ist es an uns, mit Gottes Hilfe, geprägt von dieser Jesus-Geschichte, gute, gerechte und sinnvolle Gegenwart zu schaffen, die dann ihrerseits wieder zu mutmachender Geschichte werden kann! Dazu braucht es uns alle. Wir sind Gottes Mitarbeiter in dieser Welt. Mit uns will er immer an einer immer besseren Gegenwart mitwirken. Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
http://www.bahnhofkirche.ch/
Blog:
http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php
17 years, 2 months
1
0
0
0
20. März 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 20. März 2007 Wo ist Gott, wenn ich ihn brauche? (Psalm 77) Völlig verweint kommt der kleine Junge zu seinem Grossvater. Was ist denn los? fragt dieser. Und der kleine Junge erzählt: Wir haben Verstecken gespielt, aber sie haben mich nicht gesucht! Der Grossvater nimmt den kleinen Jungen in seine Arme und tröstet ihn: Das ist schlimm! Und dann sagt er zu ihm: Siehst Du, genau so geht es Gott mit den Menschen. Er hat sich auch versteckt. Aber niemand sucht ihn! Und wenn ihn jemand sucht, dann nur in höchster Not, wenn er eigentlich gar keine Zeit zum Suchen hat. Diese Geschichte ist mir beim Lesen des 77. Psalmes in den Sinn gekommen. Da sucht in höchster Not ein Mensch Gott und findet ihn nicht: Ich rufe laut nach Gott. Ich schreie nach Gott, er wird mich hören. Jetzt bin ich in Not, jetzt suche ich den Herrn; ich strecke unermüdlich meine Hand aus. Ich bin untröstlich. Hat Gott vergessen, wie man sich erbarmt? Oder ist sein Mitgefühl im Zorn erstickt? (Ps 77.2f und 10) Wo ist Gott, wenn ich ihn brauche? Am besten ist es wohl, wenn ich kontinuierlich mit Gott lebe. Wenn ich ihn nicht nur suche, wenn es mir schlecht geht. Wenn ich viele alltägliche gute Erfahrungen mit ihm gemacht habe und immer wieder neu mache. Dann finde ich ihn auch in der Not. Wie findet unser Psalmbeter neue Zuversicht? Statt Antworten auf seine Fragen kommen ihm Erinnerungen an Gottes Handeln und Zusagen seines Gottes in den Sinn: Ich rede von deinen bisherigen Taten Du, der wahre Gott, kannst Wunder tun. (Ps 77.12a und 15b) Und im Psalmbeter wächst die Überzeugung und Hoffnung, dass Gott kommt, auf ihn zukommt und hilft. Gott wird sich seiner annehmen, so wie Mose und Aaron in Gottes Auftrag sich seines Volkes angenommen haben! Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
17 years, 2 months
1
0
0
0
19.03.07
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 19. März 2007 Morgengebet Sanft ins Erwachen gewiegt wenn der Vogel zirpt der Regen rauscht und trommelt danke ich dir dass ich lebe Und ich bitte dich um Freude an dir am Leben aus dir für alle die du zum Lieben mir schenkst Wasche den Staub jeder Trauer aus ihren Gesichtern und resignierte Blindheit aus ihren Augen Lass den Segen dieses frühen Morgens ihnen Frische sein für den Tag Barbara Ramming © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
www.bahnhofkirche.ch
17 years, 2 months
1
0
0
0
← Newer
1
2
3
Older →
Jump to page:
1
2
3
Results per page:
10
25
50
100
200