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31. August 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 31. August 2007 Danke (Psalm 118) Ganz aufgeregt kommt der junge Mann zu mir. Sie müssen mir zuhören! Das muss ich ihnen erzählen! Jetzt, auf dem Bahnhof, beim Abschied hat sie zu mir gesagt, dass sie mich mag! Nicht meine Kleidung, nicht meine Haare oder meine Freundschaft! Nein! Mich! Sie hat mich gern! Mein Gott, ich danke dir für dieses Glück! Und ich konnte es mit Händen greifen, sein Glück. Es hat ihn beflügelt. Es hat ihn dankbar gemacht. Gott dankbar. Kommt und dankt dem Herrn! Denn er ist gut, und seine Liebe besteht. (Ps 118.1) Genau das erlebt er im Moment. Und ich denke nicht nur im Moment. Das wird noch weiter anhalten. Der Herr ist mit mir. Meine Kraft ist der Herr, und ich singe: Er war und er ist meine Rettung. Ich sterbe nicht, sondern darf leben und erzählen, was er getan hat. (Ps 118.7a,14,17) Gott wird spürbar, wenn wir aktiv werden als Liebende, als Helfer, als Verteidiger der Menschenrechte, als Gegner jeder Unmenschlichkeit, als Friedensstifter, als ! Gott braucht uns! Er braucht unsere Worte als Worte der Befreiung! Er braucht unsere Köpfe, um neue Ideen zu entwickeln und neue Wege zu entwerfen. Er braucht unsere Hände, um zuzupacken und zu heilen. Er braucht unsere Füsse, um die guten Wege zu gehen. Und wo er so spürbar wird, braucht er unseren Dank. Denn unser Dankeschön an Gott weckt neue Liebe, neue Motivation, neuen Mut, neues Engagement! Das ist der Tag, den der Herr gemacht hat. Darum wollen wir tanzen und lachen. Er ist der wahre Gott. Er möge uns erleuchten! (Ps 118.24.27) Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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30. August 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 30. August 2007 Einsamkeit bestehen Du kannst dir nicht selber gute Nacht sagen, schrieb einmal der Dichter Max Frisch. Vom ersten bis zum letzten Augenblick unseres Lebens sind wir wesentlich auf andere Menschen bezogen. Und dennoch gehört die Erfahrung schmerzlicher Einsamkeit, die Erfahrung vergessen und alleingelassen zu werden wesentlich zu jedem Menschenleben. Beziehungen sind Leben, bewirken Leben, halten uns am Leben. Was aber, wenn Beziehungen gestört oder gar zerstört werden? Das Leben belädt uns mit vielen Verlusten, mit viel Einsamkeit. Gerade heute leiden viele Menschen unter Einsamkeit. Einsamkeit kann Leben gefährden, Leben mindern. Eine schwere Einsamkeit ist wie ein böses Tier in uns, das gierig nach dem Leben trachtet. Die Einsamkeit kann unsere Lebensfähigkeit prüfen: Was ist stärker in uns - die Liebe zum Leben oder die Neigung zu zerstörerischen Todesmächten in uns? Unsere Bindung ans Leben kann sich in vielen, auch kleinen Dingen ausdrücken: · Während uns die Trauer noch lähmt und schlaff macht, finden wir vielleicht die Kraft, ganz bewusst vom Stuhl aufzustehen und ein paar Schritte vorwärts zu machen, Schritte zum Leben hin. · Verbundenheit mit dem Leben drückt sich auch in einer starken Verbundenheit mit dem Leben der Natur aus. Wo wir das Wunder des Wachsens in der Natur entdecken, lernen wir vielleicht auch die Wachstumsgesetze im eigenen Leben verstehen. Es ist eine ebenso vielsagende wie ganz schlichte Erfahrungstatsache: Es gibt kein menschlichen Reifen ohne Leiden, ohne Einsamkeit. · Verbundenheit mit dem Leben heisst auch, sich andern Menschen verbunden fühlen. Es ist schon einiges geschehen, wenn wir auf die Hilfe und den Trost anderer Menschen zugehen können. Noch mehr erreicht haben wir, wenn es uns gelingt, den Teufelskreis der Verschlossenheit auf uns selber aufzubrechen und die Aufmerksamkeit von uns weg auf andere Menschen und ihre Not zu lenken. · Den stärksten Halt finden wir, wenn uns die Erfahrung der Einsamkeit auch zu einer neuen Entdeckung Gottes führt. Glücklich der Mensch, der in seiner Einsamkeit und Not seine Hände Gott entgegenstrecken und beten kann: Wende dich mir zu, denn ich bin einsam und elend (Ps. 25,16). Vielleicht darf er dann die Worte hören: Ich lebe, und auch ihr sollt leben (Joh 14,19). © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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29. August 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 29. August 2007 Gott ums tägliche Brot bitten? Immer wieder beten wir im Vaterunser/Unservater ums tägliche Brot. Sind wir nicht merkwürdige Gestalten: Mit vollem Magen, gut versorgt und versichert stehen wir vor Gott und bitten ihn um Brot? Setzt diese Bitte nicht eine Not voraus, die es bei uns kaum mehr gibt? Die Nahrung, die wir zum blossen Überleben benötigen, vermögen wir uns vielleicht mit unseren eigenen Kräften zu beschaffen. Aber was wir wirklich zum Leben brauchen, können wir nicht selber hervorbringen. Die Bitte ums tägliche Brot richtet sich ja nicht nur auf das, was wir essen, sondern auf alles, wovon wir leben. Dazu gehören auch Zuwendung, Liebe, Geborgenheit, Verzeihen. Denn gerade darin zeigt sich unsere Abhängigkeit und Verwiesenheit auf andere. Zuwendung, Liebe, Verzeihen können wir uns nicht selber schaffen, sondern immer nur empfangen. Jedes Stück Brot, das wir auf unserem Frühstückstisch haben, verwickelt uns in eine grosse Schicksalsgemeinschaft. Im Essen und Trinken werden wir verflochten mit dem Schicksal vieler Menschen. Wie viel Arbeit wie vieler Menschen ist auch nur in einem Stück Brot enthalten! Ob wir es wollen oder nicht: Am Brot, das wir essen, ist die ganze Mühe der Bauern bei Saat und Ernte des Getreides enthalten. Nicht zu lösen vom Brot ist die schöpferische Kraft des Erfinders von Mähdreschern und anderer Maschinen, die zum Backen von Brot benötigt werden. Mit dem Brot verbunden ist zudem die Freude des Bauern, der vom Erlös des Getreides leben kann, die Zufriedenheit jener Menschen, denen es gelingt, gutes Brot zu backen, der Genuss von uns allen, wenn wir mit Appetit ein gutes Brot essen. Wir verdanken einander nicht nur Speise und Trank, wir schulden sie einander auch, wir schulden einander auch das zum Leben Notwendige. Jedes Brot enthält in sich den Anruf, Verantwortung für gerechtes Brot in der Welt zu übernehmen, den Menschen in der Nähe und in der Ferne das nicht vorzuenthalten, was sie zum Leben brauchen: Nahrung, Gerechtigkeit, Liebe, Treue. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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28.08.2007
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Weg-Wort vom 28. August 2007 Gipfelerfahrungen Klare Sommertage laden immer wieder zu einer Wanderung ein. Doch wozu eigentlich soll eine Bergwanderung gemacht werden? Wozu einen hohen Gipfel erklimmen? Wo doch das Aufsteigen mitunter unbequem und einiges an Kraft, Energie, Anstrengung und Durchhaltewillen erfordert? Oben angekommen bleibt doch eigentlich nichts anderes übrig als wieder umzukehren und den Rückweg anzutreten! Lohnt sich das wirklich? Wer schon einmal auf einem hohen Gipfel gestanden hat, einen Blick auf Gletscher und ewigen Schnee geworfen hat, weiss, wie bezaubernd und atemberaubend das sein kann! Dieses Schauen eröffnet neue Dimensionen und lässt das Geheimnis und Wunderbare des Lebens tiefer erahnen. In der Bibel lesen wir, dass auch Jesus einmal eine Jüngergruppe abseits auf einen Berg führte. Der Berg ist in der Bibel immer wieder Symbol für das Offenbarwerden Gottes in Raum und Zeit. Über das Geschehen auf dem Berg heisst es in der Bibel: Vor den Augen der Jünger ging mit Jesus eine Verwandlung vor sich: Seine Kleider strahlten in Weiss. Die Jünger erschraken zuerst. Da kam eine Wolke und warf Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören! (vgl. Mk 9,2-7) In diesem Geschehen auf dem Berg wird den Jünger eine vertiefte Sicht in die Person Jesu geschenkt. Es st ein wunderbares Schauen, das den Jüngern mitten im Alltag gewährt wird. Ein Ort wird ihnen geschenkt, an dem sie Durchblick über Jesu Leben und Geschick gewinnen. Die Erfahrung nehmen sie mit ihren Alltag. Sie wird sie auch in dunklen Momenten nicht mehr loslassen. Haben wir solche Orte, wo wir uns selber finden, uns erholen und auch einholen können? Gibt es Zeiten in unserem Leben, wo wir wie nach einem harten Aufstieg auf einen hohen Berg die Aussicht auf die weite Landschaft unseres Lebens geniessen, wo wir das Ganze unseres Lebens und Glaubens in den Blick bekommen, wo wir uns offen halten für eine vertieftere Einsicht unseres Seins? © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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27. August 2007
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Weg-Wort vom 27. August 2007 Gottlob! (Psalm 117) Dieser Ausruf gefällt mir: Gottlob! Wenn ich ihn tue, dann ist mir meist eine riesengrosse Last vom Herzen oder von den Schultern gefallen. Gottlob ist das gut ausgegangen! Gottlob haben wir dich gefunden! Gottlob haben wir den richtigen Weg gefunden! Gottlob was heisst das? Es heisst: Wir loben dich, Gott! Wir danken dir, Gott! Nicht wir, sondern Du hast es gefügt, gut werden lassen, gut gemacht! Dir gilt unsere ganze Dankbarkeit. Gottlob ist ein kurzes, dankbares und erlösendes Bekenntnis zu Gott. Der 117. Psalm, er hat nur zwei Verse und ist damit der kürzeste der 150 Psalmen, ist ein Lob Gottes, ein Gottlob: Lobt den Herrn, all ihr Völker! Rühmt ihn, alle Nationen! Denn seine Liebe hat die Macht über uns, und seine Treue besteht! Lobt alle den Herrn! (Psalm 117) Das ist die Macht Gottes: Liebe und Treue! Im Schutz dieser Macht fühle ich mich sicher. Ich unterstelle mich ihr gerne. Ich lebe gerne in ihrem Einfluss. Dank Gottes Macht heisst es immer wieder in meinem Leben: Gottlob! Ich brauche weder Mittler noch Vermittler. Ganz unmittelbar darf ich mich Gott zuwenden und auf sein Wohlwollen, seine Liebe und Treue, vertrauen. Gottlob! Lobt alle den Herrn! Amen. Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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24. August 2007
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Weg-Wort vom 24. August 2007 Alles ginge besser Wenn es nur besser ginge... sagen die Wirtschaftsleute, wenn die Marktlage am Boden liegt. Wenn es nur besser ginge... sagen Menschen in bedrückenden und scheinbar ausweglosen Situationen. Wenn es nur besser ginge... ist ein legitimer Wunsch von uns allen in bedrängenden Momenten. Doch meist geht es nicht von selber besser. Vor mehr als 180 Jahren machte der deutsche Schriftsteller Johann Gottfried Seume seine berühmte Wanderung von Leipzig nach Syrakus. Und weil er meist zu Fuss ging, hatte er viel Musse, sich die Landschaft und die Städte anzuschauen. Er hatte aber auch Zeit, sich über das Zu-Fuss-Gehen Gedanken zu machen. Dabei ging ihm auf, dass der Gehende mehr wahrnehmen kann als der Fahrende. Und es formte sich in ihm die Gewissheit, dass alles besser gehen würde, wenn man nur ginge. Das Gehen ist in der Tat ein Mittel gegen das Festsitzen. Wenn wir in unseren Gedanken herumkreisen, krampfhaft für ein Problem nach einer Lösung suchen, kann ein Spaziergang Wunder wirken. Beim Gehen kommen wir in Bewegung. Wir suchen einen Weg, der auch dem Auge etwas bietet, der vielleicht unsere Ohren erfreut oder die Nase verwöhnt. Bei jedem Schritt verändert sich die Umgebung. Die Perspektive verschiebt sich. In unser Gesichtsfeld geraten Dinge, die wir eben noch nicht gesehen haben. Dadurch kommt auch etwas in uns in Bewegung. Wir gewinnen Distanz zu den fragenden, bedrängenden oder gar verzweifelnden Schichten in uns. Nicht selten geschieht es dann, dass wir plötzlich andere Zugänge zur scheinbar aussichtslosen Situation entdecken und eine zündende Idee zu einem nächsten Schritt aufblitzt. Ah, so ist das! Ah, darum ist es nicht gegangen! Ah, so kann es gehen! Ja, alles geht besser, wenn wir gehen! © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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23. August 2007
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Weg-Wort vom 23. August 2007 Was er sagt, ist unerträglich Im Johannes-Evangelium wird im 6. Kapitel von einem grossen Zusammenlauf von Menschen in Galiläa berichtet. 5000 sind gekommen. Sie haben Jesus erlebt so nah wie noch nie. Haben ihn predigen gehört - mit grosser Autorität. Haben miteinander gegessen und getrunken. Fünf Brote und zwei Fische. Und es reichte für alle. Sie haben miteinander geteilt: Brot und Leben. Doch dann sind die Fünftausend verschwunden. Jesus ist allein mit seinen Freunden. Da melden viele von ihnen Widerspruch an gegen Jesu Worte. Was er sagt, ist unerträglich (Joh 6,60). Wogegen lehnen sich selbst Jesu Freunde auf? Was ist denn an Jesus so unerträglich? Warum löst er selber Konflikte aus? Indem Jesus sich als das lebendige Brot ausgibt, erhebt er den Anspruch, die vom Himmel gekommene Lebensgabe Gottes zu sein. In ihm sollen die Menschen Gott sehen können. Für die Menschen ist aber Jesu Erscheinen so anders als ihre Vorstellung von Gott. In Jesus steht Gott nicht nur erhaben über allem, sondern wird sichtbar, spürbar, begrenzt und hinfällig wie wir Menschen es selber sind. In einem Kind, einem Stück Brot, in einem Wort, in einem Menschen, zuletzt im Kreuz soll der starke, allmächtige Schöpfer des Himmels und der Erde sichtbar sein. Das ist unverständlich. Das Geheimnis der Menschwerdung Gottes, das Eingehen Gottes in die materielle Welt ist das eigentliche Ärgernis damals wie heute. Spüren wir dieses Ärgernis noch? Oder haben wir uns längst daran gewöhnt, Gott aus den sogenannt materiellen Bedürfnissen herauszuhalten und ihn in die reine Sphäre des Geistes, des Geistlichen zu verbannen? Jesus stellte damals seine engsten Freunde vor die Entscheidung: Wollt auch ihr gehen? (Joh 6,67). Seine Frage an uns könnte lauten: Aus welchen Bereichen eures Lebens schliesst ihr mich aus? Seid ihr bereit, mir in allen Bereichen eures Lebens ein Mitspracherecht zu geben? Werden wir ihm zustimmen oder auch sagen: Was er sagt, ist unerträglich? © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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22. August 2007
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Weg-Wort vom 22. August 2007 Gott ist auch traurig! (Psalm 116) Über drei Monate hinweg ist sie jeden Tag in das Universitätsspital gegangen, um ihre krebskranke Schwester zu besuchen. Nun ist sie gestorben. Sie war erst 44 Jahre alt. Unendlich traurig sitzt sie vor mir und weint. Warum? Diese Frage stellt sie mir immer wieder. Es fällt dem Herrn schwer, wenn er sieht, dass seine Getreuen sterben! (Ps 116.15) Diesen Vers aus dem 116. Psalm lese ich ihr vor und verstärke: Gott ist genau so traurig wie sie über den Tod ihrer Schwester! Das Bild packt sie: Meinen sie wirklich, dass Gott jetzt an meiner Seite ist in meiner Trauer? Ich antworte: Davon bin ich überzeugt! Ihre Schwester war und ist bei ihm in guten Händen. Aber sie brauchen ihn jetzt an ihrer Seite, um ihren Weg im Leben wieder gehen zu können! Dann zitiere ich noch andere Stellen aus dem 116. Psalm: Ich liebe den Herrn, denn er hat mich gehört, als ich aufschrie; er horcht immer zu mir hin. Mein Leben lang kann ich ihn anrufen. Ich war kraftlos geworden, doch er hat mir geholfen. Nun will ich wieder ruhig sein. (Ps 116.1f und 6bf) Dann erzählt sie mir von ihrer Schwester, was sie mit ihr erlebt hat, was sie gemacht hat, was sie erreicht hat, wie sie Freude bereitet hat, wie viele sie in guter Erinnerung behalten werden, wie fest sie Gott vertraut hat auch in der letzten Stunde. Ein prall volles Leben, auch wenn es nur etwas mehr als 44 Jahre gedauert hat. Die Tränen kommen ab und zu noch, aber da ist auch wieder Kraft und manchmal sogar ein Lachen ob einer besonderen Erinnerung. Lobt alle den Herrn! so endet der 116. Psalm. Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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21. August 2007
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Weg-Wort vom 21. August 2007 Ich verlasse mich auf den lebendigen Gott (Psalm 115) Auf was verlassen Sie sich? Was gibt Ihnen Halt? Diese Fragen werden wir uns wohl immer wieder einmal stellen. Und das ist auch gut so. Doch wie sehen unsere Antworten aus? Ich erinnere mich an drei spannende Antworten von Jugendlichen: Ich verlasse mich auf das Geld! Es ist klar: Wenn wir Geld haben, stellen sich einige Probleme nicht. Es ist also nötig, immer wieder darauf zu schauen, dass wir das an Geld verdienen, was wir brauchen. Aber die wirklich wichtigen Dinge wie zum Beispiel Liebe, Freundschaft, Vertrauen oder Gesundheit können wir uns mit Geld nicht kaufen. Ich verlasse mich auf meine Clique, die Menschen, zu denen ich gehöre. Familie, Freunde, ein Netzwerk, das ist ganz wichtig. Das braucht unser Augenmerk und unsere Pflege. Aber die Familie kann zerbrechen, die Freunde können uns verlassen, eine Clique kann uns ausstossen, ein Netzwerk kann reissen, sich auflösen. Für unseren Halt brauchen wir mehr! Ich verlasse mich auf mich selber! Ich muss mir selber Halt geben! Das ist wichtig und braucht unsere kritische Auseinandersetzung mit uns selber. Das Leben verändert uns ständig, manchmal so sprunghaft und unerklärlich, dass wir uns eine Zeit lang auch fremd sein können und nichts von diesem Halt in uns selber spüren. Der 115. Psalm gibt auch eine Antwort. Allen Machwerken von Menschenhand (Ps 115.4b), allen menschlichen Zurechtlegungen, allen Götzen und Göttern stellt er den lebendigen Gott gegenüber: Traut dem Herrn! Er ist Hilfe und Schild! Der Herr möge an uns denken, er möge uns segnen. Lobt den Herrn! (Ps 115.9,12a,18c) Gott hält in jeder Situation zu uns! Auf ihn allein ist immer Verlass! Probieren Sie es! Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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20. August 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 20. August 2007 Sich ver-danken Ich will dir danken aus ganzem Herzen, dir vor den Engeln singen und spielen. (Ps. 138,1). Mit diesen Worten beginnt der Psalm 138. Auch viele andere biblische Gebete sind von solch dankbarer Gesinnung geprägt. Uns Menschen fällt es oft nicht leicht in solch lobpreisenden Dank einzustimmen. Es ist nicht leicht, Dank als einen Vorgang zu vollziehen, der wirklich von Herzen kommt, auch wenn wir formelhaft immer wieder herzlich danken. Danken fällt uns schwer, weil wir fast alles in unserem Leben für selbstverständlich nehmen, es uns gar nicht bewusst ist, dass wir mehr empfangen, als wir geben. Wir überschätzen leicht das eigene Wirken und Tun gegenüber dem, was wir durch andere geworden sind. Der tiefste Grund unserer Schwierigkeiten mit dem Danken liegt aber wohl darin, dass wir das, was das Leben ausmacht, nicht empfangen, sondern selbst machen wollen. Es fällt uns schwer, uns selber und unser ganzes Leben Gott als dem tiefsten Geheimnis unseres Lebens zu verdanken. Jeder Mensch, sagt der heilige Paulus, will trotz Erkenntnis Gottes ihn nicht als Gott anerkennen und ihm nicht danken (vgl. Röm 1,21). Das heisst also, er will sich und sein Dasein nicht verdanken. Im Dank, der uns in den Psalmen entgegenkommt, öffnet der biblische Mensch sein Herz Gott. Er bejaht sein Dasein in Armut und als Geschöpf Gottes. Er kann das tun, weil er weiss, dass dieser Herr ihn befreit von dem Druck, selbst seinem Leben Halt und Dauer, Ansehen und Würde zu verleihen. So vollzieht sich im Danken eine Wende: Der Mensch, der vorher gefangen war in der Sucht, sich sein Leben selbst zu sichern, kann die Erfahrung machen, von Gott angenommen und befreit zu werden. Ihm wird ein neuer Lebensraum eröffnet, wie es der Psalmist erfahren hat: Er führte mich hinaus ins Weite, er befreite mich, weil er mich gern hat. Darum will ich dir danken, Herr, vor den Völkern, ich will deinem Namen singen und spielen (Ps. 18,20.50). © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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