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31.12.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 31. Dezember 2008 Jahreswechsel Die Jahreswende ist die Zeit der festen Vorsätze, der guten Wünsche und vielfältiger Erwartungen. Da erwartet einer von sich, dass er mit seiner Zeit bewusster umgeht, um für sich und die Familie mehr davon zu haben. Eine möchte bis Mitte Jahr einige Kilo an Gewicht abnehmen. Ein anderer verspricht seiner Frau, nicht mehr so viel mit ihr zu streiten und ihr mehr zuzuhören. - Ich könnte diese Liste, was ich an guten Vorsätzen so höre, beliebig weiterführen. Sich etwas vorzunehmen, mit einer klaren Ausrichtung auf ein Ziel hin zu leben, bringt uns weiter. Es bündelt unsere Energien und verleiht ihnen und unseren Gedanken eine Orientierung. Ein Ziel kann uns beflügeln und in uns ungeahnte Kräfte freisetzen. Vorsätze und Erwartungen können uns aber auch einschränken, dann, wenn sie andere Möglichkeiten ausschliessen. Wenn wir uns zu sehr auf sie fixieren. Werden unsere Erwartungen nicht so erfüllt, wie wir uns das vorstellen, ist die Enttäuschung gross. Besonders, wenn es uns selbst oder Menschen um uns herum betrifft. So kann Max Frisch in seinen Stichworten schreiben: Du bist nicht, sagt der Enttäuschte oder die Enttäuschte, wofür ich dich gehalten habe. Und wofür hat man sich denn gehalten?... Man macht sich ein Bildnis. Das ist das Lieblose, der Verrat. Wenn wir unsere Erwartungen und Wünsche an uns selbst und an andere in der Meinung hegen, uns und sie zu kennen, zu wissen, wer und wie wir sind, machen wir uns ein festes Bildnis und das ist der Verrat, das Ende der Liebe. Denn die Liebe schliesst das Geheimnis, das erregende Rätsel, das wir selbst und die anderen immer auch sind, mit ein. Vergessen wir darum bei all unseren guten Wünschen, Erwartungen, Vorsätzen und Zielen das Geheimnis nicht das Geheimnis des Lebens, das immer mehr ist als all unser Wollen und Planen. Das uns immer schon geschenkt ist und uns zufällt, wenn wir nur offen genug und bereit dafür sind. In diesem Sinn wünschen wir Ihnen von Herzen alles Gute, viel Erfolg und das Geheimnis des Lebens im Neuen Jahr mit Gottes reichem Segen! Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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29. Dezember 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 29. Dezember 2008 Weihnachtspost und Weihnachtsbotschaft Haben sie viel Weihnachtspost erhalten? Ich hoffe nur solche, über die sie sich richtig gefreut haben. Von einem Mann aus dem deutschen Bundesland Niedersachsen habe ich gelesen, wie er sich über den Weihnachtsbrief der Landesbischöfin geärgert hat. Nicht die Worte haben es ihm angetan, sondern das Bild, das zu diesen Worten gehörte. Da war ein total baufälliger Stall abgebildet. Umgehend schrieb er der Bischöfin und reklamierte. Ich bin sicher, in ganz Niedersachsen finden sie keinen so baufälligen Stall. Was fällt ihnen ein, ein solches Bild uns an Weihnachten zuzumuten. Ich weiss nicht, was die Landesbischöfin dem Mann geantwortet hat, aber ich nehme doch schwer an, dass jener Stall, von dem die Weihnachtsgeschichte erzählt, die wir in diesen Tagen wieder gehört haben, wahrscheinlich so ein baufälliger, ziemlich erbärmlicher Stall, ohne grossen Schutz vor dem Wind und der Kälte war. Und ich verstehe diesen Stall auch als Bild für uns heute: Gott selbst nimmt Wohnung in dem baufälligen Stall dieser Welt, die bis heute nicht besser geworden ist als die Welt, die damals war. Im baufälligen Stall dieser Welt, in der der Wohlstand ungerecht verteilt ist, in der Menschen überall auf der Flucht sind, in der es viel Hunger und oft viel Angst und wenig Hoffnung gibt. In der auch in diesen Tagen geschossen und geflohen, geängstigt und bedroht wird, und an so vielen Stellen der Friede so brüchig ist: genau wie jener Stall damals. In diesem baufälligen Stall dieser Welt nimmt Gott Wohnung. Und das Licht scheint in der Finsternis, der Finsternis dieses Stalles, und hat seitdem die Welt immer wieder aufs Neue verwandelt. Gott selbst nimmt Wohnung in dem baufälligen Stall deines und meines Lebens, mit all den Fragen, die wir mit uns herumschleppen, mit all den Gedanken, die wir uns machen, mit all dem, was nicht geklärt und nicht gelöst ist. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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24.12.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 24. Dezember 2008 Und es waren Hirten in jener Gegend auf freiem Felde und hielten in der Nacht Wache bei ihrer Herde. Und ein Engel des Herrn trat zu ihnen, und der Glanz des Herrn umleuchtete sie; und sie fürchteten sich sehr. Da sagte der Engel zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn seht, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird: Denn Euch wurde heute der Retter geboren, der Gesalbte, der Herr in der Stadt Davids. (Lukas 2, 8 -11) Wenn die Rollen für das Weihnachtspiel vergeben werden, erfahren viele Kinder etwas über Karriere. Die Jüngsten beginnen als Schäfchen, steigen übers Jahr auf zu Hirten oder Engeln. Wer mehrmals mitwirkt, hat dann Chancen, die verantwortungsvolleren Rol-len der Hauptfiguren zu übernehmen. Sobald die Kinder den blauen Schleier der Maria oder die goldenen Kronen der Könige gesehen haben, ist es für sie kaum mehr attraktiv, ein Schäflein oder ein Hirt zu sein. Später als Jugendliche streben sie dann auch in Berufe, die grosses soziales Ansehen verheissen. Um Hirt oder Schäflein zu sein, will sich kaum einer bewerben. Gott waren aber die Hirten wichtig. Sie wachten bei ihren Herden, als die anderen hinter verriegelten Türen schliefen. Die Hirten hörten die Engel jubilieren und sie beobachteten, wie der Himmel sich öffnete. Sie waren auch im übertragenen Sinn wach. Sie vertrauten dem, was sie sahen und eilten zum Kind. Das Lukasevangelium weist uns mit den Hirten in der Weihnachtsgeschichte darauf hin, dass die frohe Kunde vom Retter und Heiler zuerst an die Armen und Geächteten dieser Welt ging. Die Botschaft erreichte jene Menschen, deren Herz offen war und nicht mit fal-schen Erwartungen verstellt. Den armen Hirten war es darum beschieden, das Wunder-same im neugeborenen Kind als Erste zu erfahren. Wir feiern Weihnachten. In der Erinnerung an die Geburt Christi hoffen wir, dass auch et-was Gutes auf uns zukommt. Das schürt die Erwartungen vieler Menschen in diesen Ta-gen. Ihre Herzen sind voller Vorstellungen über das, was geschehen soll. Das verstellt leider oft die Sicht auf das Gute, das kommt. So zieht es dann unbemerkt vorbei. Erinnern wir uns: Das Kindlein kam im Stall zur Welt. Jesus wurde dort geboren, wo die einfachen Menschen ihn besuchen konnten. Jesus brachte ihnen keine Geschenke. Die Hirten aber gaben dem Kindlein, was sie bei sich hatten. Das Geben und Teilen machte sie zu reichen Menschen und stellte sie an die Seite der Könige. So haben sie an sich sel-ber vom Königreich Gottes erfahren. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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23. Dezember 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 23. Dezember 2008 Krippe und Kreuz gehören zusammen Es gibt eine anrührende Geschichte, in der Weihnachten vorverlegt wird. Ein achtjähriges Mädchen aus einem kleinen Juradorf ist todkrank. Sie hat Krebs und wird bald sterben. Dieses Mädchen hat einen sehnlichen Wunsch. Sie möchte noch einmal Weihnachten feiern, echtes, richtiges Weihnachten. Doch die Lebenserwartung des Kindes ist gering. Dass sie das kommende Weihnachtsfest noch erleben wird, halten die Ärzte für ausgeschlossen. Da kommen der Dorfschullehrer und der Vater des Mädchens auf eine Idee. Sie verlegen Weihnachten in diesem Jahr auf den 2. Dezember vor. Da Weihnachten aber nur dann das echte Weihnachtsfest ist, wenn alle mitfeiern, werden nach und nach alle Dorfbewohner von dem Plan in Kenntnis gesetzt. Alle, auch die Geschäftsleute, machen mit. In der Schule wird gebastelt und der Bäcker backt Lebkuchenherzen. Advent beginnt diesmal in dem kleinen Juradorf im November. Am 2. Dezember wird schliesslich der Weihnachtsgottesdienst gehalten. Es ist ein wundervolles Weihnachtsfest mit allem, was dazu gehört. Zwei Tage später stirbt das Mädchen. Der 24. Dezember wurde in diesem Jahr in dem kleinen Juradorf nicht mehr gefeiert. Die Geschichte zeigt eindrücklich, dass Advent und Weihnachten eigentlich unabhängig von einem bestimmten Datum sind. In dem kleinen Juradorf haben viele Menschen das Fest für ein einziges Kind verschoben. Ich stelle mir vor, dass sie das getan haben, weil sie begriffen hatten, wie wichtig dieses Fest der Geburt Jesu für das sterbende Kind war. Hier konnten sie mit ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten etwas tun, von dem sie annehmen konnten, dass das wirklich im Sinne Jesu war. In der Geschichte sind die Erfahrung des Sterbens und das Weihnachtsfest eng miteinander verknüpft. Das ist der Bibel und unserer Tradition nicht fremd. Mit der Geburt dieses Kindes feiern wir zugleich Leben, Sterben und Auferstehung des erwachsenen Jesus Christus. Krippe und Kreuz gehören zusammen. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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22.12.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 22. Dezember 2008 Sehnsucht Wieder ist die Zeit der langen Dunkelheit. Meinen Weg zur Arbeit und den Heimweg erlebe ich im Dunkeln. Wenn dann noch der Himmel bedeckt ist oder Nebel herrscht, wächst meine Sehnsucht nach Sonne und Licht. Die warmen Lichter an Bäumen und Fenstern sind mir dann nur ein wenig Ersatz. Wenn draussen weniger zu sehen ist, ist es eine naheliegende Gelegenheit, unsere Aufmerksamkeit mehr nach innen zu richten. Die fehlenden Sinneseindrücke von aussen geben dem inneren Empfinden mehr Raum und Geltung. Es ist die Zeit, Einkehr zu halten, uns auf uns selbst zu besinnen. Anstatt vorschnell Lichter anzuzünden und innere Regungen mit dem Weihnachtsrummel zuzudecken, laden uns diese Tage ein, uns auch unseren Dunkelheiten zu stellen: Da sind vielleicht ungeweinte Tränen, eine innere Leere oder nicht gelebtes Leben. Wir entdecken unseren Mangel an erfüllender Beziehung und Freundschaft, an Möglichkeiten, uns selbst zu begegnen, an Lebensfreude und Sinnerfahrung. Im Wahrnehmen unserer Dunkelheiten entdecken wir vielleicht unsere ungestillte Sehnsucht wieder. Im Aushalten des Mangels kann sie wachsen, die Sehnsucht nach einem erfüllten Leben, unsere Vision von einer anderen, besseren Welt. Die Weihnachtszeit mit ihren Erinnerungen an Wärme, Liebe und Geborgenheit bringt uns in Berührung mit der unendlichen Sehnsucht, ganz tief und ur-gründlich verstanden zu werden, angenommen, bejaht und geliebt zu sein. Dass eine/einer sich einfühlt in uns, dass einer/eine unseren Weg, unser Leben, all unsere Ängste und Nöte, Hoffnungen und Freuden, unsere Wünsche und Begierden kennt. Es ist eine Sehnsucht, die immer Sehnsucht bleibt. Die keine Erfüllung findet in dieser Welt, die nur Vorläufigkeit und keine Endgültigkeit kennt. Weihnachten, der menschgewordene Sohn Gottes, lädt uns ein, all das Menschliche, Unvollkommene und Vorläufige mit seinen Licht- und Schattenseiten anzunehmen - es auszuhalten. Weihnachten lädt uns aber gleichzeitig ein, diese tiefe Sehnsucht, den Glauben an unsere göttliche Herkunft und unsere Erfüllung in der bedingungslosen göttlichen Liebe, stets wach zu halten. Denn sie treibt uns um, macht uns unruhig und lässt uns immer wieder neu den Aufbruch wagen. Gerade diese Spannung zwischen der Annahme der Realität unseres Menschseins und unserer ungestillten Sehnsucht ist es, die uns wachsen und reifen lässt. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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19. Dezember 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 19. Dezember 2008 Öffne deine Tür! Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit sie alle kennen die Worte dieses bekannten Adventsliedes. Ich hoffe und zweifle eigentlich nicht daran -, dass wir alle unsere Türen und Herzen aufmachen für Gott, der mitten unter uns Mensch wird. Das ist aber nur die eine Seite. Um das Andere bete ich inständig: Auch Christus möge für uns seine Türen öffnen. Er möge einziehen in unsere Gemeinden, er möge einziehen in unsere Häuser und Städte und Dörfer. Er möge Einzug halten, wo Unfriede herrscht, wo einer den andern niederdrückt, wo ein Hoffnungslicht sofort zum Erlöschen gebracht wird. Christus möge einziehen in kalte Herzen, sie öffnen für die Liebe Gottes, die sich ausdrückt in der Liebe zu den Menschen. Es ist Advent. Wir warten auf den Herrn der Herrlichkeit, der kommt und uns die Tür zum Paradies aufschliesst. Wir warten auf Christus, dass er heil macht, was zerbrochen ist, dass er aufrichtet, was niedergedrückt ist. Wer Unrecht leidet, wird bei ihm Recht erfahren. Wer in Bedrängnis gerät, wird von ihm erhört werden. Christus, sei uns willkommen in dieser heiligen Zeit! Öffne uns die Tür zum Paradies! Umleuchte uns mit deinem Licht der Barmherzigkeit! Sende einen Engel, der uns stark macht im Glauben, dass wir standhaft bleiben und an dir festhalten. Amen. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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18. Dezember 2008
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Weg-Wort vom 18. Dezember 2008 Chancen der Nacht In diesen Tagen sind die Nächte besonders lang. Wenn wir aufstehen, ist es dunkel und kehren wir abends von der Arbeit zurück, ist es bereits wieder dunkel. Viele mögen diese langen Nächte nicht. Die Nacht wird häufig als etwas Schweres, Undurchsichtiges erlebt. Die Wege und Dinge sind schlecht zu erkennen. Es gibt aber auch Nächte, die ein besonderes Erlebnis sind zum Beispiel wenn ein helles Mondlicht sich zeigt und die Sterne am Himmel wie Diamanten funkeln. Die Nacht hat auch etwas Heilendes. Nach einem schlechten Tag kann über Nacht alles wieder besser werden. Bei gewissen Entscheiden und Ereignissen ist es gut, wenn wir erst einmal darüber schlafen. Manchmal müssen wir in der Nacht mit uns, mit Gott und der Welt ringen, und beim Anbrechen der Morgenröte spüren wir, dass sich in uns etwas verändert hat. Dann und wann wird uns ein Traum geschenkt, der uns neu auf den Weg schickt. Auch Gott hat sich die Nacht ausgesucht um Mensch zu werden. Mitten in der Nacht wurde uns Jesus Christus als Licht der Welt geboren. Wir brauchen sie in unserem Leben, die Nächte. Denn: Es kann über Nacht sein, dass eine Blume blüht, um die du dich langeumsonst gemüht. Es kann über Nacht sein, dass du ein Schicksal begreifst als heimlichen Segen und daran reifst. Es kann über Nacht sein, dass du es gläubig gespürt, trotz sternlosem Dunkel, du wirst geführt. Maria Nels © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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17.12.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 17. Dezember 2008 Die Gottesgeburt im Menschen Wir feiern die Geburt Christi in Betlehem, um daran glauben zu können, dass in uns göttliches Leben ist. Ohne dieses Fest würden wir das göttliche Leben in uns übersehen. Wir würden das für Leben halten, was nach aussen hin sichtbar ist: unser Arbeiten, unsere Erfolge und Misserfolge, unser menschliches Miteinander, Anerkennung, Zuwendung, Liebe, unsere alltäglichen Freuden und Leiden. Wir würden daran vorbeisehen, dass in uns Gott selbst ist. Wir brauchen viele Symbole, um gegen die Macht der Fakten an das Geheimnis zu glauben, dass Gott in unsere Welt gekommen ist. Wir stellen Christbäume auf, zünden Kerzen an, wir singen Weihnachtslieder, die in Bildern das Geheimnis der Menschwerdung künden und in ihren trauten Melodien etwas davon vermitteln, dass unsere Welt anders geworden ist durch Gottes Kommen, dass wir uns in ihr ein Stück weit zuhause fühlen können. Und wir singen diese Lieder, um in uns neue Möglichkeiten zuzulassen: Liebe, Zärtlichkeit, Staunenkönnen, Ergriffenwerden, Fühlenkönnen. Der Gedanke von der Gottesgeburt im Menschen durchzieht die Schriften der deutschen Mystiker. Nach Johannes Fauler sind alle Leiden dieser Zeit nur die Geburtswehen für die Geburt Gottes in unserer Seele... C.G. Jung sagt, der Mensch soll immer wissen, dass er nur der Stall ist, in dem Gott geboren wird. Wir sind nicht ein Palast, der für die Aufnahme Gottes bereit ist. Wir verdienen es nicht, dass Gott in uns ist. Wir können uns dies auch durch Askese oder Gebet oder Meditation nicht verdienen. Wir sind immer nur der Stall. Und in diesem Stall liegen Mist und Unrat. Wir brauchen das Unreine in uns nicht zu verdrängen. Wir werden von Gott dadurch gewürdigt, dass er trotzdem in uns wohnen will. Aber wir brauchen die Feier von Weihnachten, um daran glauben zu können. Denn von uns her können wir daran nicht glauben. In uns sehen wir oft nur das Dunkle, das Durcheinander, die Grenzen und Schwächen. Wir erleben uns oft weit weg von Gott. Da muss uns ein Fest vor Augen führen, dass Gott in der Krippe im Stall geboren wird, von Ochs und Esel umgeben, und dass gerade die Hirten, die wenig vornehmen Teile unserer Seele, kommen müssen, um dieses Kind anzubeten, während unser Verstand als der edelste Teil zurückbleibt mit seinen Entschuldigungen: Wir haben keinen Platz in der Herberge. Und wir brauchen die Lieder und die Kerzen, um daran glauben zu können, dass die Geburt Gottes in uns neue Saiten zum Klingen bringen kann. Anselm Grün © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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16.12.08
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Weg-Wort vom 16. Dezember 2008 Aufbruch ins Abenteuer Vor kurzem machte mich ein Freund darauf aufmerksam, dass das deutsche Wort Advent ganz ähnlich klingt wie das englische Wort adventure, also Abenteuer... Bei diesem Wort denke ich an Aufbruch, Wagnis, Mut. Da zieht einer los, verlässt das Bekannt-Vertraute, macht sich auf den Weg ins Unbekannte... Manchmal mag das gar nicht so ungefährlich sein. Und vielleicht liegt gerade darin der ganz eigene Reiz eines solchen Abenteuers, seine Faszination. Advent ist die Einladung zum Leben und Jesus ist die Mensch gewordene Einladung Gottes. Er gesellt sich zu den Menschen, um sich mit ihnen neu auf den Weg zu machen, auf einen Weg, der das mögliche Ziel nur ahnt. Wer sich auf eine solche Einladung zum Leben einlässt, wer sich auf den Weg macht mit dem geschieht etwas, der bleibt nicht unberührt. Das ist nicht immer ungefährlich. Wenn ich lebendig bin, riskiere ich Verletzungen und Enttäuschungen, muss Abschied nehmen und mich auf Neues einlassen. Manchmal mag mich der Mut verlassen, dann bin ich wieder voll überströmender Lebenslust. Ich werde einsam sein und mich umso mehr an der Begegnung mit Menschen freuen. Lachen und Weinen, Mut und Angst, Vertrauen und Verlassenheit, Trauer und Tanz werden mich auf meinem Weg begleiten... Mich lockt das Leben! Ich habe die Einladung gehört und will sie nicht abschlagen. Dieses Leben ist mir geschenkt und ich will leben! Ich will das Leben auskosten, verschmecken, mit allen Sinnen, mit all seinen dunklen und hellen Seiten, mit Freude und Lachen, mit Tränen und Protest, mit Zuversicht und Hoffnungslosigkeit. Ich will das Leben, was menschenmöglich ist. Ich will nicht vor dem Leben kneifen, weil es Unruhe in meinen gewohnten Tagesablauf hineinbringen kann. Wenn das Leben auch die Unordnung, das Chaos ist, dann sollen auch sie einen Platz in meinem Leben haben. Weihnachten ist die Botschaft, dass mich dieser Gott zu einem solchen Weg einlädt und dass er mich auf diesem Weg nicht allein lässt. Gott wird Mensch und lässt sich auf all das Menschenmögliche ein. Nichts, was ich erlebe, erleide, an dem ich mich erfreue, ist ihm fremd. Er geht mit und entzieht sich auch den dunklen Stunden nicht. Gott lädt ein zum Abenteuer Leben und mitten im Aufbruch weiss ich mich geborgen. Andrea Schwarz © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
www.bahnhofkirche.ch
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15. Dezember 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 15. Dezember 2008 Leucht in meines Herzens Schrein Nie scheinen Menschen so viel zu müssen wie in der Adventszeit! Dies muss noch getan werden vor dem Fest, das noch gekauft, das nicht vergessen werden. Und Onkel Albert und Tante Tina, - sonst, ja sonst was? Findet dann das Weihnachtsfest nicht statt? Eigenartig! Dabei unterscheidet uns Christen doch gerade das von den anderen Religionen: Wir haben kein Gesetz, das wir erfüllen könnten oder müssten: weder die fünf Säulen des Islam noch die über sechshundert Gebote der Tora, noch den achtfachen Pfad der Buddhisten. Christus hat das Gesetz an unserer Stelle erfüllt. Wir benötigen keinerlei spirituelle Techniken wie Meditation, Imagination, Ekstase oder Trance, um jene innerste Zone, das Heiligtum, zu erreichen. Wir beschreiten auch keinen der zahlreichen Einweihungswege, haben keinen Guru und keinen menschlichen Initiator; denn Christus hat die Prüfung für uns bestanden. Wir können nur noch zustimmen. Das mag frustrierend oder gar demütigend sein. Denn wir hätten doch gerne ein wenig Macht, ein wenig Anerkennung für unsere Leistung, ein wenig mehr Kontrolle. Stattdessen sind wir eingeladen, Gott, der Mensch geworden und für uns seinen Weg gegangen ist, die Treue zu halten, wie er uns gegenüber die Treue hält, nicht nur in dieser Welt, sondern auch durch das Tor des Todes hindurch in der jenseitigen. Der ganz speziellen Ankunft unseres Retters sehen wir im Advent entgegen. Und diese Zeit will von uns nicht mehr als das, was ein Herzensgebet, des schlesischen Mystikers Angelus Silesius ausdrückt: Morgenstern der finstern Nacht, Der die Welt voll Freuden macht, Jesulein, Komm herein, Leucht in meines Herzens Schrein. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
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