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30. Juli 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 30. Juli 2007 Nur verstehen, was uns anspricht! (Psalm 110) Ich bin einfach ein Pechvogel! Jetzt habe ich mir vorgenommen, die Bibel zu lesen. Jeden Tag ein Stück. Ich schlage sie irgendwo auf und lese das betreffende Kapitel. Seit fünf Tage mache ich das. Und immer bin ich auf einen Text gestossen, den ich überhaupt nicht verstanden habe! So klagt ein Mann in der Seelsorge. Seine Erfahrung überrascht mich nicht. Es gibt viele schwere Texte in der Bibel. Ja, es gibt auch unverständliche Texte, Texte an denen sich sogar gestandene Theologinnen und Theologen wund reiben. Ich rate ihm, gezielter an die Bibel heranzugehen. Wir drucken in der Bahnhofkirche gerne den Ökumenischen Bibelleseplan aus, der für jeden Tag des Jahres Lesevorschläge macht. Ansonsten rate ich zur Lektüre des Lukasevangeliums und dann zu einem Brief des Apostels Paulus, zum Beispiel des Galaterbriefes. Und ich soll heute in meiner fortlaufenden Auslegung der Psalmen etwas über den 110. Psalm sagen! Dabei ist schon die Übersetzung des Psalms aus dem Hebräischen schwer und an manchen Stellen unklar. Der Psalm ist eine Sammlung von Texten, die in einem Krönungsgottesdienst gesprochen wurden. Eigentlich sind diese Worte uns sehr fremd, wenn die ersten Christen nicht einen Bezug zum Messias, zu Christus hergestellt hätten. Theologisch mag also sehr viel zu diesem Psalm zu sagen sein. Für mein alltägliches Leben spricht mich so direkt ganz wenig an. Nur der letzte Vers, der hat es mir angetan: Er trinkt aus dem Bach am Weg; darum erhebt er sein Haupt. (Ps 110.7) Der grosse und mächtige König und Priester, Messias, Christus, der über alles herrscht und keinen Zweifel darüber lässt, wer der Herr ist, der zeigt sich als Mensch mit erhobenem Haupt, wenn er wie sie und ich von dem lebt, was in der Nähe ist! Das spricht mich an! Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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27. Juli 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 27. Juli 2007 Schutzengel Stau am Gotthard! Immer wieder warten die Menschen in ihren Autos stundenlang vor dem Gotthardtunnel auf dem Weg nach Süden und ebenso wieder zurück. Wer den Umweg über den Pass nimmt, fährt in Hospental neuerdings an einer Skulptur von Yvan Pestalozzi vorbei an einem Schutzengel. Seine Hände sind übergross. Die rechte Hand macht das Zeichen für Autostopp. Dieser Schutzengel lädt uns ein, ihn mitzunehmen auf die Reise über den Pass auf die Reise in den Tag, auf unsere Lebensreise. Seine grossen Hände versprechen Schutz und Gehaltensein. Für mich ist der Schutzengel zunächst einmal eine Einladung an mich selbst, alle meine guten Geister und Kräfte in mir hervorzuholen und sie mitzunehmen auf meine Reise in den Tag meine erprobte Vorsicht und meine Rücksichtnahme, meinen Mut und mein gutes Herz. Ich mache alles, was ich kann, um meine volle Aufmerksamkeit und Sorgfalt der Reise widmen zu können. Ich bin mir bewusst, dass die übrigen Verkehrs-, bzw. Lebensteilnehmer nicht meine Gegner sind, sondern meine Mitmenschen und für kurze Zeit auch meine Nächsten, wo immer ich ihnen in meinem Alltag begegne. Der Schutzengel ruft mir aber auch in Erinnerung, dass nicht alles in meiner Macht steht. Dass ich meine Fahrt, meinen Tag, mein Leben immer auch dem Schutz Gottes anvertrauen kann. Dass ich mich in seiner grossen Hand gehalten und geborgen weiss. Das Leben kennt immer zwei Seiten. Nach einer persischen Weisheit hat jedes Blatt meines Lebensbuches eine Vorder- und eine Rückseite. Die Gestaltung der Vorderseite ist mir überlassen und aufgetragen, die Rückseite aber ist immer das Werk der schützenden und liebenden Hand Gottes. In diesem Sinn lade ich Sie ein, ihren persönlichen Schutzengel auf Ihre Tagesreise mitzunehmen heute und jeden Tag. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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26.07.2007
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Weg-Wort vom 26. Juli 2007 Eisberg Und wenn der kalte Nordwind weht, so wird das Wasser zu Eis; wo Wasser ist, da weht er darüber hin und zieht dem Wasser einen Harnisch an. (Sirach 43:22) Gerate ich in Schwierigkeiten mit andern Menschen, hilft es mir an einen Eisberg zu denken. Ich nutze dieses Bild, wenn das Gespräch hapert oder ich spüre, dass ich gegen etwas Unsichtbares stosse. Vom Eisberg ragt nur der kleinere Teil aus dem Wasser. Vergleichen wir ihn mit einem Menschen, dann entspricht der sichtbare Teil des Berges dem, was wir an ihm wahrnehmen können. Was uns an ihm oder ihr stört, scheint leicht veränderbar. Wir meinen darum oft, es genüge dem andern dies zu sagen. Dann werde sie oder er ein Einsehen haben und sich in unserm Sinn verändern. Das geht leider nur in seltenen Fällen. Viel eher wird daraus ein schwer fassbarer Konflikt. Beim Vergleich mit dem Eisberg steht das, was unter der Oberfläche ist für unseren Glauben und unsere Wertvorstellungen. Dazu gehört auch, was wir unbewusst übernommen haben oder zu wissen meinen. Diese unsichtbare Seite einer Person beeinflusst das Verhalten gegenüber andern weit mehr. Übergeht man diese Aspekte eines Menschen, kollidiert man mit der Masse unter der Oberfläche. Bei Konflikten aber ist man darum gut beraten auch die unsichtbare Seite einer Person einzubeziehen. Denn dort liegt der Schlüssel zur besseren Lösung. Will man einen Konflikt ansprechen, ist es wichtig, etwas über seine Gefühle mitzuteilen; zu sagen, wie es einem geht. Das ist dann auch eine Einladung an das Gegenüber etwas mehr über sich zu verraten. Wenn sich zwei Menschen über ihr befinden austauschen, zeigen sie einander etwas von ihrer unsichtbaren Seite. Sie erfahren voneinander, wo Meinungen und Befürchtungen festgefroren sind. Ja, sie stellen vielleicht sogar fest, wo sie selbst erstarrt sind. Darum ist es ratsam sich auch zu fragen, wie es unter der eigenen Oberfläche aussieht. Was glaube ich, was ist mir wichtig? Dann kann man besser verstehen, warum das Gegenüber anders ist. Vor Gott ist er oder sie deshalb nicht weniger wert. Die Liebe Gottes hat uns nicht alle gleich, aber gleichwertig geschaffen. Vermögen wir das Gegenüber als ein Geschöpf Gottes zu sehen, beginnen die Eisberge zu schmelzen. Mit der Wärme kommt Bewegung in die Beziehung. Man taut auf und tauscht aus. Wer sich so als ganzer Mensch respektiert und angenommen fühlt, kann Unterschiedlichkeit ertragen. Dann lassen sich Konflikte lösen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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25. Juli 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 25. Juli 2007 Nicht Rache! Segen! (Psalm 109) Das berühmte Gedicht Die Füsse im Feuer von Conrad Ferdinand Meyer berichtet dramatisch von einer grossen Versuchung: Da hat einer plötzlich die Möglichkeit sich an dem zu rächen, der seine Frau zu Tode gefoltert hat. Das Schicksal hat diesen Folterer als Gast in sein Haus geführt. Aber in einem unglaublichen Kampf mit Gott und sich selber, einem Kampf, der seine Haare über Nacht grau werden lässt, verzichtet er auf die Rache und überlässt sie Gott. Der Folterer, der schnell seine Situation realisiert hat, lobt beim Abschied am Morgen die Ergebenheit seines Gastgebers zu ihrem gemeinsamen Herrn, dem König. Ihm seien sie ja beide eigen! Tatsächlich, Ergebenheit war es, die ihn davor bewahrt hat, die Rache selber in die Hand zu nehmen, Ergebenheit, aber nicht dem irdischen König gegenüber, sondern dem himmlischen Gott. Darum gibt er ihm zur Antwort: Du sagst's! Dem grössten König eigen! Heute ward Sein Dienst mir schwer ... Gemordet hast Du teuflisch mir Mein Weib! Und lebst ... Mein ist die Rache, redet Gott." Genau darum geht es auch im 109. Psalm. Hilf mir, Herr, mein Gott, rette mich in deiner Treue. Sie sollen wissen, dass du deine Hand im Spiel hast, dass du, Herr, das alles tust. Jene Leute fluchen, aber du segnest mich. (Psalm 109.26-28) Segen statt Rache! Nicht Auge um Auge, Zahn um Zahn, sondern Vergebung, Neuanfang! Eine neue Chance! Wer aufmerksam durch die eigene und die Weltgeschichte geht, sieht hoffentlich die Erfolge dieses Handelns. Aus der Weltgeschichte erinnere ich nur an Nelson Mandela und andere Exponenten des ANC, die sich genau so verhalten haben. Segen statt Rache! Neuanfang statt Heimzahlen! So geht Gott mit uns um und so sollen auch wir untereinander umgehen! Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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24. Juli 2007
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Weg-Wort vom 24. Juli 2007 Greif ein, Gott! (Psalm 108) Wer von uns hat sich das nicht schon gewünscht, dass Gott eingreift! Dass Gott es richtet, was wir nicht richten können! Dass er, wie ein allmächtiger Zauberer, wie eine allmächtige Zauberin, eingreift und alles wieder in Ordnung bringt! Ich bin sicher, das haben sich schon viele von uns gewünscht. Greif ein mit deiner Macht, um deine Schützlinge zu retten. Gib mir Bescheid! So heisst es im 7. Vers des 108. Psalms. Unser Wunsch hat die Menschen zu allen Zeiten bewegt. Aber ehrlich denken wir diesen Wunsch einmal weiter: Wenn Gott eingreift, wenn er Schlechtes wieder gut macht, wenn er Gemeines und Böses sofort bestraft, was wäre das für ein Leben? Ich hätte Angst vor einem, der wirklich zaubern könnte. Er könnte seine Macht missbrauchen zum eigenen Vorteil. Ich bin darum froh, dass der liebe Gott einen anderen Umgang mit uns pflegt. Seine grosse Ermutigung, also sein grosser Zauber ist, dass er uns Kraft und Ideen zum Selber-Handeln und Selber-Verändern gibt! Mit Gott sind wir stark! (Psalm 108.14a) heisst es darum in unserem Psalm. Das heisst nun nicht, dass Gott nie direkt eingreift! Nein! Dazu geschehen einfach zu viele Wunder in seinem Universum. Aber das Gute an seinen Wundern ist, dass sie uns als solche nicht so schnell ersichtlich werden. Erst im Nachhinein, erst nachdem wir vieles gelernt und begriffen haben, können wir davon sprechen, dass Gott geholfen hat, dass er uns getragen und bewahrt hat. Ich bin froh um diesen menschenfreundlichen Umgang Gottes mit uns. Erwache, Lebensmut! (Psalm 108.2c) Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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23.07.07
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Weg-Wort vom 23. Juli 2007 Die Kraft der frohen Botschaft Wenn ich in bestimmten Situationen unsicher bin, greife ich gerne auf alte Verhaltensmuster zurück, die sich in der Vergangenheit bewährt haben. Die sind zwar der heutigen Situation vielleicht nicht mehr ganz angemessen, geben mir aber doch ein gewisses Gefühl von Sicherheit. Will ich mir allerdings meine Sicherheit auch für künftige Situationen bewahren, muss ich mein altes Denken und Verhalten ändern. Das Bedürfnis nach Sicherheit bleibt dabei zwar das alte. Aber die Bedingungen, um es zu erfüllen, muss ich den aktuellen Gegebenheiten anpassen. Mache ich das nicht, habe ich mit der Zeit nur noch eine vermeintliche Sicherheit, verrate ich mein Sicherheitsbedürfnis, um das es eigentlich geht. Traditionen sind wichtig für unser Leben, für den einzelnen genauso wie für Gesellschaft, Kirche und Staat. Wenn wir uns allerdings zu sehr auf die uns lieb gewordenen äusseren Formen festlegen und uns ängstlich an sie klammern, laufen wir Gefahr, den inneren, wesentlichen Gehalt der Tradition aus den Augen zu verlieren. Wir lähmen und ersticken zunehmend, was wir eigentlich erhalten und fördern wollen. Wir sind mit einemmal Hüter der Asche statt Erhalter des Feuers. In Zeiten der globalen Verunsicherung und der Vielfalt der gesellschaftlichen Wert-vorstellungen ist es darum selbst zerstörerisch, sich von andern abgrenzen zu wollen mit überkommenen äusseren Formen, die kaum mehr einen Bezug haben zur Realität von heute, wie das zum Beispiel rechtskonservative Kreise und zur Zeit vor allem auch einige Exponenten der katholischen Kirche tun. Angesichts des religiösen Pluralismus und der kritischen Distanz gegenüber den Kirchen sind vielmehr die zentralen Grundgehalte des christlichen Glaubens gefragt. Es geht darum, gemeinsam von dieser frohen Botschaft in einer für die Menschen von heute verständlichen Sprache und Form zu berichten und sie vor allem glaubwürdig zu leben. Als die Jünger auf dem See glaubten, im Sturm zugrunde zu gehen, fragte Jesus sie: Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen? (Mt 8,26) Nicht das Schiff rettet uns, sondern Jesus selbst! Darum können wir getrost ihm und der Kraft seiner Botschaft vertrauen und seinem Geist, den er uns versprochen hat, der ohnehin weht, wo er will. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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20. Juli 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 20. Juli 2007 Danke sagen! (Psalm 107) Dankt dem Herrn! Denn er ist gut, und seine Liebe besteht! (Ps 107.1) Mit diesen Worten beginnt ein Dankgottesdienst. Davon berichtet der Psalm. Karawanenreisende, ehemals Gefangene, Genesene und Seefahrer sind zusammen gekommen, um Gott Danke zu sagen für Bewahrung und Begleitung. Ich weiss nicht, was sie bis jetzt in ihrem Leben erlebt haben? Ich weiss nicht, was sie auf ihrem Weg schon alles überstanden haben? Und ich weiss nicht, wohin sie ihr Weg noch führen wird? Was noch auf sie zukommen wird? Aber das weiss ich: Es tut gut, Gott für Bewahrung und Begleitung Danke zu sagen. Allein dass wir jeden Morgen wieder aufstehen dürfen, ist ein grosses Geschenk! Dass wir tun und lassen dürfen in unserem Leben, ist etwas Unvergleichliches und Grossartiges! Dass Menschen uns gern haben und zu uns stehen, ist das grösste Geschenk schlechthin! Statten wir dafür den Dank ab? Sagen wir dafür Gott und den Menschen, die es angeht, genug Danke? Und vielleicht kommt ihnen gerade jetzt etwas in den Sinn, für das sie eigentlich schon lange einmal Danke sagen sollten. Tun sie es! Gehen sie auf die Menschen zu. Der Dank tut allen gut. Suchen sie im Gebet Gott und machen sie es den Psalmbetern gleich: Dankt dem Herrn! Denn er ist gut, und seine Liebe besteht! Wer dankt, wird zuversichtlicher und ausgeglichener. Dankbare Menschen sind belastbarere und fröhlichere Menschen. Der 107. Psalm bezeichnet sie als weise! Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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19.07.2007
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Weg-Wort vom 19. Juli 2007 Gottes Sehnsucht Wenn die Bibel von Gott redet, dann nennt sie ihn unbefangen Liebe, zärtliche Liebe. Und Gott ist für sich so volles Leben, dass seine Liebe überströmen will über sich hinaus in die Welt hinein. Er will sich an jemanden verschenken, der er selbst nicht ist. In einer grossen Liebesgebärde schafft Gott die Welt und den Menschen. Das sind schöne, aber abstrakte theologische Aussagen. Damit eine solche Wahrheit unser Herz berühren kann, müssen wir vielleicht Schriftsteller sprechen lassen. Ich tu es im heutigen Wegwort mit einer Schöpfungserzählung vom amerikanischen Schriftsteller und Liedermacher James Weldon Johnson (1871-1938). Er schreibt: Und Gott trat heraus in den Weltenraum und blickte rundum und sprach: Ich bin allein ich mache mir eine Welt. Und so weit das göttliche Auge sah, bedeckte Finsternis alles, schwärzer denn hundert Mitternächte tief im Zypressen-Moor. Dann lächelte Gott, und das Licht brach hervor, und das Dunkel rollte zur einen Seite sich auf, und das Licht stand hell auf der andern. Und Gott sprach: Das ist gut! Dann holte Gott aus und nahm das Licht in seine Hände, und Gott ballte das Licht in seinen Händen, bis er die Sonne gemacht. Und er setzte diese Sonne auflodernd in die Himmel. Dann schritt Gott rundum, und blickte rundum auf alles, das er gemacht. Er sah nach der Sonne, und er sah nach dem Mond, und er sah nach den kleinen Sternen; er sah seine Welt und das Leben darauf, und Gott sprach: Ich bin noch immer allein. Dann sass Gott nieder am Fuss eines Hügels, wo er nachdenken konnte, sass nieder an einem tief-tiefen Fluss, das Haupt in seinen Händen, und dachte und dachte: Ich mache mir einen Menschen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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18.07.07
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 18. Juli 2007 Eine unerwartete Chance Die junge Frau suchte einen freien Platz im Zugsabteil. Sie war ziemlich extravagant und freizügig gekleidet und nahm keinerlei Notiz von den Menschen um sich. Sie schien etwas hochnäsig. Einige schüttelten abschätzig den Kopf hinter ihr her. Etwas später begann ein kleines Kind zu weinen, immer lauter und quengliger. Die Mutter vermochte es nicht zu beruhigen. Es war nerventötend. Wieder schüttelten einige den Kopf. Da stand die junge Frau auf und setzte sich zur Mutter und dem Kind. Sie sprach und lachte so einfühlend und liebevoll mit beiden, dass sich das Kind in Kürze beruhigte und herzlich mitlachte. Als die junge Frau an ihren Platz zurückkehrte, folgten ihr erstaunte, ja fast ungläubige Blicke. Beschämt musste ich feststellen, dass ich das dieser jungen Frau nie zugetraut hätte. Sie hatte bei mir eigentlich keine Chance! Aber sie gab mir die Chance, etwas von ihr zu erfahren, was ich nicht für möglich gehalten hatte. Und dazu die Gelegenheit zur Selbsterkenntnis, wie schnell ich bereit bin zur Vorverurteilung und jemandem damit unrecht zu tun. Welchen Menschen geben wir keine Chance? Wen grenzen wir aus unserem Leben aus? Zum Beispiel die unflätigen, unordentlichen und lauten Jugendlichen? Die Behinderten? Die psychisch kranken Menschen? Die Ausländer und Fremden? Die Andersdenkenden? Die anders lebenden Menschen? Wir tun damit nicht nur ihnen unrecht, sondern auch uns selbst. Wir vergeben uns die Chance, etwas Anderes und Neues kennen zu lernen, unerwartete Erfahrungen zu machen und unser Leben vielfältig zu bereichern. Als Christen sind wir angehalten, niemanden auszugrenzen, wie Paulus im Brief an die Kolosser (3,9-11) schreibt: Ihr habt den alten Menschen mit seinen Gewohnheiten abgelegt und seid zu einem neuen Menschen geworden, der nach dem Bild seines Schöpfers erneuert wird und weiss, was Gott will. Wo diese Erneuerung geschehen ist, da zählt es nicht mehr, ob jemand zu den Griechen gehört oder zu den Juden ... zu einem fremden Volk oder gar zu einem Stamm von Wilden, ob jemand im Sklavenstand ist oder frei. Was einzig zählt, ist Christus, der in allen lebt und der alles wirkt. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
www.bahnhofkirche.ch
16 years, 10 months
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17.07.07
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 17. Juli 2007 Von der Freiheit des Glaubens Sommer, Ferienzeit, warmes Wetter das verspricht ein leichteres, unbeschwerteres Leben. Alles nimmt einen etwas ruhigeren Gang. Es können Dinge erledigt werden, für die sonst keine Zeit vorhanden ist. Wir können uns manchem intensiver und ausführlicher widmen, dem wir sonst nur in aller Eile die notdürftigste Beachtung schenken. Es wäre wünschenswert, wenn es uns gelänge, diese Leichtigkeit und Unbeschwertheit so tief in uns aufzunehmen, dass sie zu einem Teil unseres Wesens wird, dass wir nicht mehr von ihr lassen wollen, damit wir auch in der übrigen Zeit des Jahres immer wieder mit ihr in Berührung kommen. Viele Menschen machen die Erfahrung, dass ihr Glaube zu mehr Leichtigkeit und Freiheit in ihrem Leben führt. Ihre Leichtigkeit des Seins gründet im tiefen Vertrauen, dass wir in Gottes guter Hand sind. Dass wir von ihm gehalten und getragen sind. Dass wir uns auf ihn verlassen können. Dass er mit uns ist, was immer uns geschieht, was immer wir tun. Die Leichtigkeit des Seins ist nicht zu verwechseln mit Leichtsinn oder Oberflächlichkeit. Im Gegenteil, gerade das Vertrauen des Glaubens erlaubt uns die Leidenschaft für das Leben. Er gibt uns die Freiheit, uns voll und ganz auf das Leben einzulassen, mit Leib und Seele im Hier und Jetzt zu sein. Aus der Haltung des Glauben heraus können Leichtigkeit und Leidenschaft in alles hineinfliessen, was wir tun in unsere Arbeit und unser Ausruhen, in unseren Alltag und in unsere Beziehungen. Das Vertrauen des Glaubens erlaubt uns auch, ein Stück weit ausgelassen zu sein. Dem Leben zu vertrauen. Das zu leben, was in uns ist frei von allem Druck, etwas beweisen zu müssen, frei von allem Nachsinnen über die Erwartungen der anderen. Es ist dann nicht schlimm, wenn etwas nicht gelingt, oder wenn wir versagen. Von Gott sind wir gerade auch dann gehalten und getragen. Und sein Geist verleiht uns die Kraft und die Freiheit, es gut sein zu lassen und von neuem das zu leben, was in uns ist. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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