Weg-Wort vom 21. Februar 2013
Das Reifen des Menschen
Was lässt einen Menschen reifen? Das Leben mit seinen Höhen und Tiefen. Das
Leid, die "kleinen Tode" lassen einen Menschen besonders reifen, lassen ihn
Tiefe gewinnen. Beides gehört zum Leben. Wer vor dem Scheitern und dem
Dunkel die Augen nicht verschliesst, der entdeckt andere Dimensionen in
seinem Leben. Die Essenz des Schönen wiegt mehr.
Von den Höhen und Tiefen spricht auch der Dichter Rainer Maria Rilke:
"Gott spricht zu jedem nur, eh er ihn macht,
dann geht er schweigend mit ihm aus der Nacht.
Aber die Worte, eh jeder beginnt,
diese wolkigen Worte, sind:
Von deinen Sinnen hinausgesandt,
geh bis an deiner Sehnsucht Rand,
gib mir Gewand.
Hinter den Dingen wachsen als Brand,
dass ihr Schatten, ausgespannt,
immer mich ganz bedecken.
Lass dir Alles geschehn: Schönheit und Schrecken.
Man muss nur gehen: Kein Gefühl ist das fernste.
Lass dich von mir nicht trennen.
Nah ist das Land,
da sie das Leben nennen.
Du wirst es erkennen
an seinem Ernste.
Gib mir die Hand."
Was uns auch immer passiert, lassen wir uns nicht trennen von Gott. Auch
dann nicht, wenn uns Ängste und Zweifel plagen, wenn wir nicht mehr weiter
wissen. Halten wir an IHM fest.
Mit freundlichen Grüssen
(c) Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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