Das Weg-Wort Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 29. September 2016
Ein Wallfahrtslied
Das Buch der Psalmen ist voll davon. Segensworte, die Menschen in unsicheren
Zeiten von Zuhause aus ins Heiligtum begleiten und wieder zurück. Damals
nach Jerusalem, heute je nach Glaubensrichtung, nach Jerusalem, Mekka,
Einsiedeln oder Santiago de Compostela. Wallfahrten sind jedoch nicht auf
die drei Buchreligionen wie Judentum, Christentum und Islam beschränkt, es
gibt sie auch in andern Religionen und was sicher eine Sache der neueren
Zeit ist: Es gibt sie auch areligiös als Weg zum inneren Selbst oder dann
pilgern viele auch an die Gräber von verehrten Stars.
Mit ein Grund, warum unserem Reformator Ulrich Zwingli im zweiten
Kappelerkrieg eine Grabstätte verwehrt wurde. Man wollte keine reformierte
Pilgerstätte schaffen.
Pilgern und Wallfahren, das hat in jedem Fall mit der Suche nach Glück,
Segen, Heil für sich und seine Nächsten zu tun. Es ist das tief in uns
verwurzelte Gefühl, dass wir das brauchen: Segen für uns, aber auch für
unsere Nachbarn. So formuliert der 133. Psalm liebevoll in der Sprache von
damals: "Siehe, wie gut und schön ist es, wenn Brüder beieinander wohnen."
Gemäss unseres christlichen Glaubens sind wir Menschen nicht nur Geschöpfe,
sondern alle Söhne und Töchter Gottes, Brüder und Schwestern:
"Siehe, wie gut und schön ist es, wenn Geschwister beieinander wohnen."
Wie wäre es also, wenn nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel." wir unser
Leben als eine einzige grosse Pilgerfahrt betrachten würden. Wir müssten
nicht mehr als gespaltene Persönlichkeiten durch die Welt stressen, als
solche nämlich, die zwischen Glaube hier und Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft und Alltag da aufteilen.
Wie gingen wir mit der nervigen Nachbarin um, mit dem mobbenden Mitarbeiter
und generell mit denen, die uns nicht in den Kram passen. Es würde sicher
Zeit und Kraft kosten, bis solches dann erreicht wäre:
"Siehe, wie gut und schön ist es, wenn Geschwister beieinander wohnen." -
Trotzdem: Ein Segen, der uns und unsere Welt durchaus verändern kann.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch
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Das Weg-Wort Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 20. September 2016
Weiss der Himmel
Vieles ist passiert im grossen Ganzen wie im ganz Kleinen, fast
Nebensächlichen, vieles ist beredet und besprochen worden,
vieles auch verschwiegen und verschoben worden,
Konflikte sind gelöst oder vorerst verdrängt, "auf Eis gelegt"
worden "weiss der Himmel", sagt der Mensch, "wie's weitergehen
soll, weiss der Himmel".
Tja, wie steht's denn im Himmel? Der Himmel in uns, ich meine den Ort, wo in
uns Leib und Seele und Glauben sitzen. Ist da was oder ist da nichts?,
möchte ich heute mal konkret fragen. Knistert da was oder knistert da nix?
Wie steht es um uns, das heisst, wie steht es dann auch um den Himmel? Aber
was denken wir heute? Was spielt sich bei uns ab? Fahren wir mit - begleiten
wir Jesus? Was sagen die Avantgardisten des Fortschritts? Natürlich alles
Unsinn. Keiner fährt. Auch Jesus nicht. Muss ja auch nicht sein. Wir haben
ja den Humanismus. Der enthält Tugenden genug. Und dann die Aufklärung!
Ausserdem ist Vatertag. - Also, was ist mit uns, wenn wir all diese lockeren
Einwände hören? Ist der Himmel noch zu retten oder sind wir noch zu retten?
Oder retten wir uns gegenseitig? Die Welt ist unbarmherzig, ungläubig und
unverschämt. Da muss man ein dickes Fell haben und nicht nur so vor sich hin
glauben. Heut mal nicht - morgen vielleicht und übermorgen, ja das geht
vielleicht.
Nein, da muss man schon ein christlicher Dickkopf sein und den Himmel ganz
fest in sich tragen. Und wer den Himmel ein für alle Mal in sich trägt, der
kann auch Jesus Himmel um so heftiger und würdiger empfinden. - Übrigens,
die im Himmel haben es auch nicht so leicht, jedenfalls nicht viel leichter
als wir.
(Hanns Dieter Hüsch, Text und Joan Miro, Bild: Das kleine Buch zwischen
Himmel und Erde, tvd 2008, Seite 32f.)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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