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30.05.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 30. Mai 2008 Barmherzigkeit Noch schnell die Einladung zur nächsten Sitzung verschickt, dann ist Feierabend. Anderntags die Rückfrage, ob nun der Wochentag oder das Datum stimme. Ich ärgere mich über meine Verwechslung, muss ich doch allen eine Richtigstellung zukommen lassen. Gleichzeitig erhalte ich eine Einladung, bei der Datum und Wochentag ebenfalls nicht übereinstimmen. Ich muss lachen und der ganze Ärger ist verflogen. Wir haben alle einen mehr oder weniger unbarmherzigen Richter in uns. Eine strenge, manchmal auch hartherzige Instanz, die alles beurteilt, was wir tun und denken. Die uns den lieben langen Tag nicht in Ruhe lässt. Die uns bestraft, wenn wir ihren Anforderungen nicht genügen. Es fällt uns oft leichter, mit anderen barmherzig zu sein als mit uns selbst. Barmherzigkeit bedeutet: ein Herz haben für Menschen in Not, für Unglückliche und Benachteiligte. Wir können für andere aber nur ein offenes Herz haben, wenn wir zuerst barmherzig sind für alles Arme und Unglückliche in uns selbst. Wir können uns zum Beispiel erst wirklich in die Einsamkeit anderer einfühlen, wenn wir unsere eigene zulassen und annehmen. Barmherzigkeit ist also zuerst: ein Herz haben für mich selbst, so wie ich bin mit meinem Gewordensein, meinen Schwächen und meiner Zerrissenheit, mit allem Unredlichen und Unansehnlichen in mir. Mit mir selbst mitfühlen und mich nicht überfordern oder verurteilen. Wenn ich mit mir gut und liebevoll umgehe, dann werde ich auch andere nicht verurteilen. Erst dann bin ich in der Lage, ihre Sorgen, Nöte und Ängste in mein Herz aufzunehmen und sie mit ihnen zu tragen. Jesus lädt uns ein: Werdet barmherzig, so wie euer Vater barmherzig ist (Lk 6,36). Wenn Gott mit uns barmherzig ist, haben wir allen Grund dazu, es auch zu sein. Seine barmherzige Liebe, die alles einschliesst, was uns ausmacht, hilft uns und gibt uns Kraft, mit uns selber und anderen barmherzig zu sein. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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29.05.2008
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Weg-Wort vom 29. Mai 2008 Doppelte Treue Von Thales von Milet, einem berühmten Philosophen aus dem alten Griechenland, wird eine Anekdote überliefert, die sich gut eignet, sie auf unser Leben als Christen und Christinnen zu übertragen. Von Thales wird berichtet, dass er danach trachtete, die Himmelsgesetze zu erforschen, nach denen sich Sterne, Sonne und Mond bewegen. Im Stehen und Gehen soll er deshalb stets seine Augen zum Himmel gerichtet haben. Als er wieder einmal so angestrengt nach oben blickte, ist er in eine Grube gefallen. Da hat die ihn begleitende Magd laut gelacht und ihm zugerufen: Du kannst nicht sehen, was dir vor den Füssen liegt, und erwähnst erkennen zu können, was am Himmel vor sich geht. Das sind Worte einer beschlagenen Magd, die mit beiden Füssen auf dem Boden der Wirklichkeit steht. Sie hat den weisen Philosophen gelehrt, was wirklich weise ist: den Boden unter den Füssen nicht zu verlieren und das Nächstliegende zu tun. Die Worte der Magd erinnern uns an die Worte der Engel bei Jesu Aufnahme in den Himmel. Als seine Anhänger angestrengt zum Himmel schauen, sagen diese: Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor (Apg 1, 11)? Fast hört man die Mahnung mit: Hängt nicht vergangenen Zeiten nach. Geht an die Arbeit und tut, was jetzt notwendig ist. Gestaltet das Leben hier. Bleibt der Erde und ihren Aufgaben treu. Um der Erde und ihren Aufgaben treu bleiben zu können, müssen wir aber auch Partei ergreifen für Thales, der die Gesetze des Himmels studiert. Die Magd weiss wohl, was unter ihren Füssen wirklich ist, aber sie weiss nicht, was alles über ihrem Haupt möglich ist. Jesu Leben, Sterben und Auferstehen hat uns von den Weiten gesprochen, für die wir geschaffen und die uns verheissen sind. Es sind die Weiten des Reiches Gottes, in dem Friede und Gerechtigkeit herrschen. So sind uns beide Gestalten sympathisch. Die Magd, die mit beiden Füssen auf dem Boden der Wirklichkeit steht, und Thales, weil er einen Blick in die unendlichen Weiten des Himmels wirft. Beides tut uns heute not: Wir müssen der Erde und ihren Herausforderungen treu bleiben. Aber auch der Blick zum Himmel muss uns zurückgegeben werden, damit wir wissen, wozu wir geschaffen sind. Der Erde treu bleiben, weil wir dem Himmel treu sind. Das wäre christliches Leben. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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28. Mai 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 28. Mai 2008 Zufriedenheit Worin besteht denn mein Lohn?, fragt sich einmal Paulus und antwortet: Mein Lohn ist, dass ich die Gute Nachricht ohne Entgelt verbreite und auf das verzichte, was mir dafür zusteht. Alle Achtung! Das ist ein Christ, der auch noch heute glaubwürdig ist, auch wenn die Menschen damals an ihm kräftig herumkritisierten. Es täte uns gut, wenn wir mit dem Massstab des Paulus einmal die unmittelbare Gegenwart der Gesellschaft, in der wir leben, ausleuchteten. Da gibt es doch Manager, Wirtschaftsbosse, Prominente und leider auch Politiker, die den Hals nicht voll genug kriegen können, die in ihrer Profitsucht und Geldgier masslos und schamlos geworden sind. Sie bestechen sich gegenseitig mit Schmiergeldern und schieben sich untereinander Prämien und Abfindungen zu, die oft in keinem Verhältnis zu dem stehen, was sie durch ihre tatsächliche Leistung erarbeitet haben. Und dann sind es häufig noch die gleichen Personen, die den so genannten kleinen Leuten empfehlen, sie sollten mit ihren Lohnforderungen zurück stecken oder sich mit Nullrunden zufrieden geben. Dabei sind diese es doch, die den Überfluss der Grossen erwirtschaften. Das will ich nun keineswegs pauschal von allen behaupten, die irgendwo in leitender Position stehen. Fakt aber bleibt, dass in unserer Gesellschaft die Schere immer weiter auseinander klafft zwischen denen da oben und denen unten, die immer dichter an die Armutsgrenze heran getrieben werden. Darum wird mir eine Tugend, die unter uns Menschen in der Anspruchs-, Wohlstands- und Neidgesellschaft weitgehend abhanden gekommen ist, zunehmend wichtig. Man mag sie Bescheidenheit nennen oder Anstand oder Zufriedenheit. In dieser Tugend sollten wir uns alle oben und unten - vermehrt üben! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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27. Mai 2008
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Weg-Wort vom 27. Mai 2008 Warum bist du (noch) in der Kirche? In unserem Alltag wird diese Frage schon seit Jahren gestellt. Das ist nicht neu! Aber wenn diese Frage in der Vergangenheit mehr unter dem Aspekt Du kannst doch Geld sparen gestellt wurde, so scheint es neuerdings mehr um den Inhalt zu gehen. Andere wollen wieder wissen, warum jemand der Kirche angehört. Was gibt es da, was anderswo nicht zu erhalten ist? Helfen könnte uns eine Stelle aus dem 2. Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth: Freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch zureden, seid eines Sinnes, haltet Frieden - und der Gott der Liebe und des Friedens wird mit euch sein. Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen. (2. Kor 13.11 und 13) Freut euch! Wenn ihr den Menschen das Evangelium bringen wollt, dann bringt Frohe Botschaft. Verkündigt nicht Krisen und Katastrophen, sondern seid Boten der Freude! Lasst euch zurechtbringen! Soweit es in euren Kräften steht, legt Hand an und bringt die Dinge in Ordnung. Ihr sollt nicht resignieren. Niemand verlangt, dass ihr euch mit den Verhältnissen abfinden sollt, aber traut euch nicht alles allein zu. Vertraut darauf, dass das Evangelium eine verändernde, befreiende Kraft ist! Lasst euch zureden! Es stimmt nicht, dass wir nichts ausrichten können. Ein mutiges Wort, zur rechten Zeit gesprochen, kann einen Bann lösen. Wir können einander Mut machen! Seid eines Sinnes, haltet Frieden! Da ist ein Herr, eine Hoffnung, eine Taufe, ein Gott und Vater über allen. Diese Wahrheit ist niemals teilbar. Stellt das Gemeinsame über das Trennende. Dann seid ihr Brüder und Schwestern! Gnade, Liebe, Gemeinschaft darauf steht die Kirche. Ohne sie wäre sie auch nur ein Gesangsverein. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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26.05.08
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Weg-Wort vom 26. Mai 2008 Vom Beten In einer Gesprächsgruppe sagte eine junge Teilnehmerin: Ich bete nie am Sonntagmorgen. Da beten so viele Menschen auf der halben Welt. Das muss ein einziges Stimmengewirr sein für den lieben Gott da kann er mich gar nicht raushören! Da gehe ich unter im Lärm der vielen Bitten und Klagen, die er sich anhören muss. Alle waren überrascht und einen Moment sprachlos. Darüber hatten sie noch nie nachgedacht. Einige Anwesende stimmten ihr bei. Jemand sagte: Wenn ich bete, habe ich das Gefühl, Gott in diesem Moment ganz allein für mich zu haben. Andere meinten, Gott höre ganz bestimmt alles. Das könne gar nicht anders sein. Aber wie, das konnten sie sich nicht erklären. Mich beeindruckt die Antwort eines Jungen, der bei einer Umfrage über Gottesvorstellungen antwortete: Gott stelle ich mir als Person vor, und zwar als jemand, der es schafft, fünf Milliarden Menschen und noch mehr so lieb zu haben, als wären es seine Einzelkinder. Mit dem Gleichnis von der hartnäckigen Witwe (Lk 18,1-8) wollte Jesus den Jüngern zeigen, dass sie allzeit beten und darin nicht nachlassen sollten. Wie die Witwe, die den ungläubigen Richter so inständig bat, ihr zu ihrem Recht zu verhelfen, dass sie ihm lästig wurde, und er ihr half. Wenn schon ein korrupter Richter ein Einsehen hat, wie viel eher wird dann Gott uns hören, wenn wir wie die Witwe beharrlich, unverschämt hartnäckig und aus vollem Herzen beten? Gott nervt sich nicht über die unzähligen Gebete. Er möchte nicht in Ruhe gelassen werden. Im Gegenteil, er will die Beständigkeit unseres Betens. Jeden Tag, jede Stunde sollen wir daran denken, dass wir mit ihm und dank ihm leben. Ein Bruder der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé sagte einmal über die gemeinsamen Gebete in den Klöstern der Welt: Die Erde atmet nicht mehr wirklich durch, sie vertrocknet inmitten aller Tränen, wenn es nicht auch diese Orte gibt, an denen das Lob Gottes gesungen wird. Sie sind wie Quellen frischen Wassers. Dasselbe gilt für unsere Seele. Beten ist wie das Durchatmen der Seele. Es reinigt sie, lässt sie heil werden und ist zugleich ihre grundlegende Nahrung und die Quelle einer lebendigen Beziehung mit Gott. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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23. Mai 2008
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Weg-Wort vom 23. Mai 2008 Demütiger Glaube Haben sie einen starken Glauben? Die Jünger bitten Jesus, dass er ihren Glauben stärke (Lk 17.5f). Ein starker Glaube aber, der erschrickt heutige Menschen eher. Wir sind, was einen starken Glauben angeht, gebrannte Kinder. Über Jahrzehnte hinweg haben wir uns in den westlichen Ländern komfortabel eingerichtet in einem massvollen Glauben oder im verständnisvollen Unglauben, ohne dass wir einander allzu sehr behelligt hätten. Ein bisschen Kopfschütteln vielleicht auf der einen Seite, ein bisschen Bedauern auf der anderen. Seit einigen Jahren nun werden wir überflutet von Menschen, die die Menschheit nur noch zweigeteilt sehen: Gläubige und Ungläubige. Und wir sind erschreckt von Menschen, die im Namen ihres Glaubens Selbstmord-attentate verüben. Manche sagen darum ganz unverblümt: Zu viel Glauben schadet, besser ist kein Glauben. Der Glauben steht unter Verdacht, Zwiespalt unter die Menschen zu bringen. Wenn ich aber Jesus richtig verstehe, hat er einen ganz anderen Glauben, den er uns nahe bringen will. Ich nenne ihn einen demütigen Glauben. Dieser Glauben drängt sich nicht auf er lädt vielmehr ein. Dieser Glauben handelt nicht gegen andere er respektiert vielmehr die Anderen. Dieser Glauben fordert nicht er schenkt. Liebe prägt diesen Glauben. Und von dieser Liebe heisst es: Die Liebe hat den langen Atem, gütig ist die Liebe, sie eifert nicht. Die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf, sie ist nicht taktlos, sie sucht nicht das ihre, sie lässt sich nicht zum Zorn reizen, sie rechnet das Böse nicht an, sie freut sich nicht über das Unrecht, sie freut sich mit an der Wahrheit. Sie trägt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. Die Liebe kommt niemals zu Fall. (1. Kor 13.4-8a) Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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22. Mai 2008
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Weg-Wort vom 22. Mai 2008 Geheimnis des Brotes Brot kann sehr Verschiedenes bedeuten. Für die Einen ist es eine Ware, die es zu kaufen oder verkaufen gilt. Andere freuen sich an der Vielfalt der Brotsorten. Der Duft von frischem Brot erfreut. Für die meisten Menschen ist es eines der wichtigsten Nahrungsmittel. Ein Stück Brot kann die letzte Ration sein, um zu überleben. Ein Mann erzählte von den schrecklichen Gefangenenlager in Sibirien. Auf dem langen Marsch durch die Schneewüste konnte sein Kamerad nicht mehr weiter. Da gab dieser ihm sein letztes Stück Brot. Vielleicht schaffst du es! Das Brot seines Freundes schenkte ihm das Leben. Jahrelang konnte er kein Brot essen, ohne an seinen Freund zu denken. Das Brot ist für ihn zu einem unvergesslichen Zeichen der Freundschaft und des Lebens geworden. Brot war auch im Leben Jesu wichtig. Denken wir an die Speisung so vieler Menschen mit Brot. Denken wir an die vielen Mahlfeiern, besonders an das letzte Mahl vor seinem Sterben. Weil am Gründonnerstag in der Karwoche das Leiden Jesu im Vordergrund stand und Jesu Einsetzung des Abendmahls nicht gebührend feierlich begangen werden kann, haben die Katholiken einen eigenen Festtag. So feiern sie am heutigen Tag nochmals die Erinnerung an Jesu Einsetzung des Abendmahls. Dem Brot, das Jesus an jenem Abend brach, gab er eine besondere Bedeutung. In jenes Brot legte er seine ganze Liebe und Hingabe, teilte es mit seinen Jüngern und sagte zu ihnen: Ich selbst bin in diesem Brot. Wenn ihr zum Brotbrechen zusammenkommt, erinnert euch an meine Worte und an meine Liebe. Wenn immer ihr das Brot brecht, bin ich bei euch. Seither ist das gebrochene und geteilte Brot in der Eucharistie, im Abendmahl ein Zeichen der Liebe und der Solidarität Gottes mit uns. Es enthält in sich aber auch die Zumutung, im Alltag mit andern zu teilen - das leibliche Brot und das menschliche Brot der Zuneigung und Anteilnahme. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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21.05.08
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Weg-Wort vom 21. Mai 2008 Gott ist uns überall nah Es gibt Zeiten, Bereiche und Ereignisse, von denen wir meinen, Gott näher zu sein als in anderen beim Gebet zum Beispiel, im Gottesdienst oder wenn wir uns mitten in unserem Alltag auf ihn besinnen. Wir haben dementsprechend auch die Vorstellung, dass es Zeiten, Aktivitäten, Lebensbereiche, ja vielleicht sogar Menschen gibt, die nichts mit Gott zu tun haben, die weltlich und profan sind, gottlos eben. Rabbi Josua ist da ganz anderer Meinung! Ein Unbekannter fragte ihn: Warum wählte Gott einen Dornbusch, um mit Mose aus ihm zu reden? Rabbi Josua gab ihm zur Antwort: Hätte er einen Johannisbrotbaum oder einen Maulbeerbaum gewählt, so würdest du ja die gleiche Frage gestellt haben. Doch es ist unmöglich, dich ohne eine Antwort fortgehen zu lassen. Daher sage ich dir: Gott hat den ärmlichen und kleinen Dornbusch gewählt, um dich zu belehren, dass es auf Erden keinen Platz gibt, an dem Gott nicht anwesend ist. Selbst in einem Dornbusch." Alles, was wir hinsichtlich Gott denken und reden, kommt aus unserer menschlichen Sichtweise und ist deshalb auch von ihr begrenzt. Nicht, was wir über ihn denken und sagen, auch nicht unsere Erfahrung ist entscheidend, sondern einzig und allein seine Zusage, dass er ein Gott mit uns ist, ein Gott mit allen der stets bei uns ist, jeden Tag, bis zum Ende der Welt (Mt 28,20). Wir wachsen in unserer Beziehung zu Gott gerade dann, wenn wir offen sind für seine Nähe und Wirksamkeit in Menschen und Ereignissen, wo wir sie bisher nicht vermutet haben. Denn Gott ist uns überall nah wie es der Theologe Gottfried Bachl in einem Gebet formuliert: Du bist innen und aussen, oben und unten, links und rechts, diesseits und jenseits, schwer und leicht, nah und fern, in der Seele und an der Haut. Überall können wir von dir sagen: Hier! Niemals können wir sagen: dort nicht! © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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20.05.08
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Weg-Wort vom 20. Mai 2008 Gott glaubt an uns Er hatte Angst wieder zu versagen, wie schon so oft in seinem Leben. Sein Vertrauen in seine Fähigkeiten war an einem Tiefpunkt angelangt. Er spürte auch, dass sie in der Firma nicht mehr an ihn glaubten und auf andere setzten. Das schmerzte! Obwohl er es auch verstehen konnte. Denn eigentlich hatten sie ja recht. Er hatte einfach zu viele Fehler gemacht. Dabei hatte er sich immer so viel Mühe gegeben. Und alles getan, was er konnte. Auch sein inständiges Beten habe nicht geholfen. Nicht einmal auf Gott sei Verlass. Er habe den Glauben an ihn verloren. Als ich im weiteren Verlauf des Gesprächs bemerkte, dass, auch wenn er nicht mehr an sich und an Gott glaube, Gott doch an ihn glaube, weinte er. Die Vorstellung, dass da jemand an ihn glaubt, war für ihn überwältigend. Er hatte das nie erfahren in seinem Leben, obwohl eine grosse Sehnsucht danach in ihm war. Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere verkündet Paulus (1Kor 13,7). Gott, der reine Liebe ist, liebt uns mit all unseren Schwächen, mit unserem Versagen und unserer Mutlosigkeit. Er glaubt trotz allem an uns! Immer! Auch wenn wir noch so kleingläubig sind und immer wieder versagen. Er gibt uns nie auf. Im Gegenteil er traut uns sogar uns selbst zu. Er traut uns das Leben zu mit all seinen Sonnen- und Schattenseiten. Die Gewissheit, dass Gott jederzeit an mich glaubt wie immer ich im Moment gerade bin und mich fühle gibt mir Kraft und Mut, stets wieder neu an mich zu glauben, auch wenn dieses Vertrauen zwischendurch verschwindend klein ist. Alfred Delp, der 1945 von den Nationalsozialisten hingerichtete Jesuitenpater, bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: Lasst uns dem Leben trauen, weil Gott es mit uns lebt. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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19. Mai 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 19. Mai 2008 Lebendig! Gott gab uns seinen Geist und tat damit an uns, was er an Jesus Christus tat: er gab ihm Leben und machte auch uns lebendig. (Jörg Zink nach Römer 8.1f) Wie lebendig sind sie? Wie äussert sich ihre Lebendigkeit? Wo liegt ihr Engagement? Wo fliesst ihr Herzblut? Woran hängen sie ihr Herz? Oder sind sie erstarrt, eingefroren, in Konventionen, täglichem Trott und Gewohnheiten gefangen? Gefangen in der Angst, dass sie sonst das Gesicht verlieren? Quasi tot? Verdorrt? Was macht sie lebendig? Was stellt sie auf? Was macht sie quirlig? Was lässt ihre Ideen sprudeln? Was löst ihre Tatkraft aus? Für andere! Für die Gemeinschaft! Für die Natur? Für die Geschöpfe? Für ihre Nächsten? Auch für die, mit denen sie Mühe haben? Wie lebendig sind sie? Was löst ihre Begeisterung aus? Eine Begeisterung mit guten Folgen für sie und andere? Gott ist aufgeschmissen ohne unsere Lebendigkeit. Er braucht unsere Ideen, unsere Begeisterung, unsere Tatkraft. Er braucht uns fit und lebendig! Was machen sie für ihre Fitness und ihre Lebendigkeit? Wie trainieren sie ihre Freude, ihre Begeisterung, ihr Engagement? Wo ist das bei ihnen zu spüren: Gott gab uns seinen Geist und tat damit an uns, was er an Jesus Christus tat: er gab ihm Leben und machte auch uns lebendig. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net
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