Weg-Wort vom 19. März 2008
Ich glaube an (die) Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und
ein ewiges Leben. Amen.
Bereits im Alten Testament fällt es den Menschen auf: Nicht nach unseren
Sünden handelt er (= Gott) an uns, und er vergilt uns nicht nach unserer
Schuld. (Ps 103.10) Und Jesus lehrt uns: Und vergib uns unsere Sünden;
denn auch wir vergeben jedem, der an uns schuldig wird. (Lk 11.4)
Vergebung der Sünden! Das heisst also, dass wir nicht Versinken in der
Frustration des Versagens und nicht abstumpfen in der Gewohnheit des Seins,
so wie wir sind. Vielmehr bemühen wir uns immer wieder um das Gute, auch
wenn wir wissen, dass uns dies nicht immer gelingt!
Und wir hoffen darauf, dass es im Letzten einmal anders sein wird. Der
Mensch ist nicht unsterblich. Er ist nicht unabhängig von Gott. Auch kein
Teil von ihm, auch nicht das, was wir als Seele bezeichnen. Wir wissen, dass
der ganze Mensch sterblich ist. Wir sind ganz der Vergänglichkeit
ausgeliefert. Wir können nur durch einen Schöpfungsakt Gottes als Ganzes zum
ewigen Leben erweckt werden. Das meint der Glaube an die Auferstehung des
Fleisches.
Damit wird der Glaube an ein ewiges Leben zum grossen Trost. Wir haben die
tröstliche Gewissheit, dass die Bruchstücke unseres Lebens einmal zu einem
Ganzen gefügt werden und unsere Sehnsucht nach Ganzheit und Erfüllung kein
leerer Wahn ist.
Im 1. Korintherbrief sagt der Apostel Paulus: Wenn es keine Auferstehung
der Toten gibt, dann ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber
Christus nicht auferweckt worden, so ist unsere Verkündigung leer, leer auch
euer Glaube. (1. Kor 15.13)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
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Blog: http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php
Weg-Wort vom 18. März 2008
Ich glaube an eine heilige, allgemeine christliche Kirche, die
Gemeinschaft der Heiligen
Nein! werden Sie vielleicht denken. Ich finde so vieles schlecht an der
Kirche. Sie ist mir zu eng, zu machtorientiert, zu patriarchalisch. Oder:
Sie ist mir zu offen, zu wenig klar, zu wenig fromm, zu wenig biblisch. Wo
das Wort Kirche fällt, da fallen uns sofort die konkreten Kirchen, ihre
Amtsträger, ihr Auftreten und Gebaren ein.
Ist es das, was dieser Abschnitt aus dem Apostolischen Glaubensbekenntnis
meint?
Ich verstehe es so: Mein Glaube geht über mich hinaus. Ich bin durch meinen
Glauben mit Christus und Gott, aber auch mit einer unabsehbaren Schar von
Menschen aller Länder und Zeiten verbunden unabhängig davon, ob sie nun zu
einer Kirche gehören oder nicht. Denn heilig ist nicht diese Schar, sondern
das, was sie glaubt! Allgemein ist sie, weil jeder, der will, dazu gehören
kann. Und christlich ist sie, weil ihr Glaube auf Jesus Christus
ausgerichtet ist. Er ist das Zentrum und die Mitte ihres Glaubens. Gerade an
das denken wir intensiv in dieser Woche von Palmsonntag bis Ostersonntag.
Was ist dann weiter gemeint mit der Gemeinschaft der Heiligen?
Ich weiss, dass die Heiligen ein missverständlicher Ausdruck ist. Die
Heiligen sind nicht die moralisch Besseren. Die Heiligen sind die
Herausgerufenen aus der Schar der Gleichgültigen. Die Heiligen sind die
Glaubenden. Ihr Kennzeichen ist die Fähigkeit zu echter Gemeinschaft.
Im Johannesevangelium heisst es: Ich habe deinen Namen den Menschen
offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und mir
hast du sie gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. (Joh 17.6)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
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