Wegwort vom 30. Oktober 2007
Sehnsucht und Hoffnung (Psalm 126)
Das Schicksal kann uns auf die schlimmste Weise plagen. Das Volk Israel hat
das erlebt, als es 587 vor Christus in die babylonische Gefangenschaft
geführt wurde. Und wo das Schicksal uns plagt, wächst die Sehnsucht, dass
die Dinge wieder ins richtige Gleis kommen. Der 126. Psalm ist ein Lied der
Sehnsucht von Schicksalsgeplagten. Und er ist heute noch für jede jüdische
Familie das Sabbatgebet. Und weil dieser Psalm auch für uns
Schicksalsgeplagte wichtig werden kann, möchte ich ihn als Ganzes vorlegen:
Wenn der Herr Zions Schicksal wendet,
wird es uns vorkommen wie im Traum.
Unser Mund wird sich mit Lachen füllen,
unsere Zunge wird verzückt jubeln.
Bei den anderen Völkern wird man sagen:
Der Herr hat viel für sie getan.
Ja, der Herr hat viel für uns getan,
darum sind wir froh.
Wende unser Schicksal, Herr,
so plötzlich, wie im Südland Bäche auftauchen.
Wer mit Tränen sät,
kann mit Freuden ernten.
Wir sind weinend weggezogen und haben die Saat gestreut;
Wir kommen jubelnd zurück und richten unsere Garben auf.
Ich wünsche allen, die vom Schicksal gebeutelt sind, dass ihnen die Worte
dieses Psalms in den Sinn kommen. Und dass sie mit anderen an einem
Tisch ihre Sehnsucht nach Veränderung, ihre Hoffnung nach Erlösung stärken
können.
Mit freundlichen Grüsse
Ihr Bahnhofkirche
www.bahnhofkirche.chwww.offene-tuer.nethttp://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php