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28.09.07
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 28. September 2007 Erntedank Himmel, Erde, Luft und Meer zeugen von des Schöpfers Ehr.Meine Seele singe du und bring auch jetzt dein Lob herzu. (Joachim Neander 1680) Mit einer jubelnden Seele preist der Mensch Gott und dankt für das, was ihm zuteil wird. Viele Menschen danken und loben Gott im Anliegenbuch der Bahnhofkirche. Sie lassen uns so Anteil haben an dem was ihnen zuteil wurde. Sie danken für die Sorgensteine, die von ihren schweren Herzen rollten und für das Glück, das sie erfahren durften. Nach der Ernte haben Bauern und Gärtner Grund zum feiern und danken. Die Scheunen sind gefüllt, die Säcke prall und die Fässer voll. Wer auf dem Feld oder im Garten gebückt gearbeitet hat, kann sich jetzt aufrichten. Aber noch ist die Arbeit nicht vorbei. Das Eingebrachte muss verarbeitet werden . Viel, was Gott gedeihen lässt, bleibt aber unbeachtet und unverdankt. Gefallenes Obst wird sich selbst überlassen und verfault unter den Bäumen. Darin überwintern dann die Schädlinge, die im Frühjahr schlüpfen und den Baum befallen. Der Baum wird krank. Unserem Lebensbaum ergeht es ähnlich. Was uns an Gutem im Leben reift, will auch beachtet und eingebracht werden. Wer das Gute bewusst wahrnimmt und dafür Gott dankt, sammelt Zuversicht in seine Herzenskammern. Davon zehrt dann die Seele in schweren Zeiten. Darum ist es ratsam, das Gute, das uns zufällt, sorgsam im Herzen zu bewahren. Wer Gott für das Gute zu danken vermag, wird sein Leben als halb voll erfahren - auch wenn einmal etwas nicht gelingt. Mit einer lobenden, dankenden Seele lebt man weit besser, anstatt mit einer, die das Leben als halb leer beklagt. Wer dankt, bringt ein, was ihm oder ihr zufällt. Das erhält den Lebensbaum gesund. Im Herzen dieses Menschen wird verwahrt, was Gott an Gutem für ihn oder sie bereitet hat. Ein Vorrat für die Seele wird so angelegt. Wie im Garten lässt Gott auch in unserem Leben Gutes für uns reifen. Aber Ernten und verwerten müssen wir es. Es tut gut, Gott für die Fülle zu danken, die wir empfangen. Das lehrt unsere Seele singen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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27.09.07
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 27. September 2007 Reisen - Begegnen Und als er seine Augen erhob und den Reisenden auf dem Platz der Stadt sah, sagte der alte Mann: Wohin gehst du und woher kommst du? Der alte Mann erkannte im Reisenden einen der zu seinem Stamm gehörte. In der Fremde lebend, freute es ihn einem Menschen zu begegnen, der seine Heimat kannte. Woher kommst du, wo gehst du hin? Oft schon wurde mir diese Frage gestellt, oder ich stellte sie selbst. Auf Reisen hat man viel Zeit. Wartezeit, bis zur Abfahrt, Zeit um mit andern Menschen zu reden. Und immer wieder stellt man überrascht fest, dass es Gemeinsamkeiten gibt. Man kennt dieselbe Stadt, ist von denselben Büchern begeistert oder zieht eine bestimmte Küche vor. Begegnungen mit neuen Menschen gehören für mich zu den Höhepunkten einer Reise. Man trifft aufeinander, tauscht sich aus und zieht weiter. Auch wenn ich schon längst wieder zuhause bin, denke ich gerne an diese Momente zurück. Staunend über die Möglichkeiten, die in mancher von diesen Begegnungen liegen. Reist man alleine kann man diese Möglichkeiten besser ausschöpfen. Man ist offen und frei für sich zu entscheiden. Ich habe so schon wunderbare Menschen kennen gelernt. Manchmal sind diese Begegnungen so bereichernd, dass ich mich schon oft fragte, ob da noch eine höhere Macht mit im Spiel war. Woher komme ich, wohin gehe ich? Das können wir uns aber auch fragen in bezug auf unser eigenes Leben. Auch im Alltag kommt es immer wieder zu unerwarteten Begegnungen. Da erfährt man Neues über sich, bekommt ein Kompliment, oder muss vielleicht sogar Kritik einstecken. Ich habe es mir zur Regel gemacht, wenn ich zwei- oder gar dreimal von verschiedenen Seiten, denselben Hinweis höre, das Thema von mir aus weiter zu verfolgen. Schon oft hat sich so eine Wende in meinem Leben angekündigt. Unerwartete Begegnungen mit Menschen können zu kostbaren Ereignissen im Leben werden. Sich austauschen, zu verstehen versuchen, oder gar einander beherbergen und Schutz gewähren. Das ist vom Besten, was wir Menschen für einander sein können. So kann uns Gott erreichen, auch wenn wir ihn sonst kaum hören. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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26. Sept. 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 26. September 2007 Im innersten Kern meines Daseins Immer wieder gestehen uns Menschen, dass sie nicht beten können. Manche wünschen, dass wir doch für sie beten sollen. Einige von ihnen sind bereit, es gemeinsam mit uns zu versuchen. Zu lernen, so mit Gott zu reden, wie sie es mit ihrem nächsten Freund, ihrer besten Freundin tun. Für andere ist es hilfreich, sich auf persönliche Gebete grosser Beter einzulassen und dadurch in ihrem eigenen Beten zu wachsen. Wie zum Beispiel mit dem folgenden Gebet von Dag Hammarskjöld. Der schwedische Politiker und Schriftsteller war von 1953 bis zu seinem Tod bei einem Flugzeugabsturz im Jahre 1961 ein herausragender Generalsekretär der UNO. Kurz nach seinem Tod wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen. Für ihn war Beten eine Haltung der Aufmerksamkeit, eine Reise nach innen: Ich sitze hier vor dir, Herr, aufrecht und entspannt, mit geradem Rückgrat. Ich lasse mein Gewicht senkrecht durch meinen Körper hinuntersinken auf den Boden, auf dem ich sitze. Ich halte meinen Geist fest in meinem Körper. Ich widerstehe seinem Drang, aus dem Fenster zu entweichen, an jedem anderen Ort zu sein als an diesem hier, in der Zeit nach vorn und hinten auszuweichen, um der Gegenwart zu entkommen. Sanft halte ich meinen Geist dort, wo mein Körper ist: hier in diesem Raum. In diesem gegenwärtigen Augenblick lasse ich all meine Pläne, Sorgen und Ängste los. Ich lege sie jetzt in deine Hände, Herr. Ich lockere den Griff, mit dem ich sie halte, und lasse sie dir. Für den Augenblick überlasse ich sie dir. Ich warte auf dich erwartungsvoll. Du kommst auf mich zu und ich lasse mich von dir tragen. Ich beginne die Reise nach innen. Ich reise in mich hinein, zum innersten Kern meines Seins, wo du wohnst. An diesem tiefsten Punkt meines Wesens bist du immer schon vor mir da, schaffst, belebst, stärkst ohne Unterlass meine ganze Person. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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25. Sept. 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 25. September 2007 Christliche Grundwerte Immer wieder wird der Werteverfall beklagt, sei es bei den Jugendlichen von heute oder in der westlichen Gesellschaft insgesamt, wie erst kürzlich wieder von Papst Benedikt XVI. Ob es sich dabei tatsächlich um einen Werteverfall oder eher um eine Werteverschiebung handelt, ist eine Frage des Standpunktes und sei hier dahingestellt. Vielleicht aber sind ja diejenigen, die sich beklagen, nicht so ganz unschuldig am beklagten Werteverlust. Wenn es ihn denn tatsächlich gibt, ist es der älteren Generation offensichtlich nicht gelungen, ihre eigene Jugend für die ihnen wichtigen Werte zu gewinnen. Dasselbe trifft dann entsprechend auch auf die römische Kirche zu und dies auf einem ihr ureigenen Gebiet. Um andere von den eigenen Werten zu überzeugen, braucht es vor allem eine hohe Glaubwürdigkeit. Wir können dann nicht nur über sie reden, sondern müssen sie zuerst, so gut es geht, selber leben in unserem eigenen Alltag genau so wie in den Institutionen des öffentlichen Lebens, auch und gerade in den Kirchen. Bei den Gesprächen in der ökumenischen Bahnhofkirche stellen wir fest, dass immer mehr Menschen immer weniger überzeugt sind von den Kirchen als Institution. Umso wichtiger dagegen sind ihnen christliche Grundwerte wie: Frieden, Gerechtigkeit, Gewaltlosigkeit, Menschenrechte für alle, Mitmenschlichkeit, Solidarität, Freiheit des Denkens, gegenseitige Toleranz und Rücksichtnahme, das in Gott gründende Ja zu sich selbst und zu anderen. Diese Zustimmung der Menschen zu den christlichen Grundwerten stimmt uns zuversichtlich auch wenn viele immer wieder nicht wissen, was sie für ihren Alltag konkret bedeuten und wie sie sie entsprechend leben können. Es wäre darum die vordringliche Aufgabe und Chance der Kirchen, den Menschen gerade hier hilfreich zur Seite zu stehen. Sich mit ihnen auf den Weg zu machen, um im gemeinsamem Gespräch und Handeln das Verständnis der das Leben in der heutigen Gesellschaft tragenden Werte im Licht des Evangeliums so zu erhellen, dass sie für unsere aktuelle Situation verständlich und nachvollziehbar sind. Gerade im Bereich der Wertediskussion wird deutlich, dass wir alle nicht nur die Amtsträger Kirche sind, engagierte, lebendige Kirche. Dass nur im Miteinander der Geist Jesu in unserer Welt lebendig ist. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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24.09.07
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 24. September 2007 Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt; 1 Peter 3:15 Dazu forderte Petrus die Christen in Kleinasien auf. Sie sollen Christus in ihren Herzen tragen. Wenn sie aber von Aussenstehenden auf ihre Hoffnung angesprochen werden, dann sollen sie antworten dem Andern sagen, was ihnen Halt gibt, andere an der eigenen Hoffnung teilhaben lassen. Damals wie heute braucht es Überwindung und Mut über Glauben und Hoffen zu reden. Denn meist muss man viel erklären wenn man über innere Erfahrungen spricht, und es ist nicht gewiss, dass das Gegenüber einem auch versteht. Das Innerste preiszugeben, macht verletzlich. Da ist Zurückhaltung angesagt. Aber wie können dann die Menschen um uns auch zur Quelle der Hoffnung finden? Petrus sagt da, dass die Hoffnung tragenden Menschen die Verantwortung haben, zu antworten, wenn sie danach gefragt werden. Suchende Menschen wollen bei der Hand genommen und zur Quelle geführt werden. Dort wo Kinder angeleitet, wo Menschen über ihren Glauben sprechen, da ist der Heilige Geist präsent. Solche Gespräche sind bereichernd. Und damit das geschehen darf, fordert Petrus uns auf zu antworten, wenn wir gefragt werden. Zu dem stehen, was ihm Kraft gab, das musste Petrus selbst lernen. Zuerst ist er damit gescheitert. Dreimal hat er Jesus verleugnet. Später aber wagte er es seine Hoffnung in die Welt hinaus zu tragen. Damit wurde Petrus auch zu dem, wofür Jesus ihn vorgesehen hatte. Jesus wollte, dass seine Nachfolgerinnen und Nachfolger verantwortlich handeln, zu Menschen werden, welche für die Folgen ihres Handelns gerade stehen. Suchende Menschen zur eigenen Hoffnungsquelle führen, ist eigentlich kein Wagnis. Kindern Fragen zu beantworten, sie bei der Hand zu nehmen und anzuleiten, ist kein Risiko. Denn die Fragenden und Suchenden hören von uns, was sie verkraften können. Wird ihnen aber die Antwort versagt, dann werden sie sich dorthin wenden, wo geantwortet wird, und auch das wird man zu verantworten haben. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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21. 09. 07
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 21. September Von der Freiheit nicht zu verurteilen Ich muss es zugeben: Ich habe diese Leute aus dem Balkan jahrelang abgelehnt. Was ich da gehört und gelesen habe über sie, hat mich wütend gemacht. Bei jeder entsprechenden Abstimmung habe ich mich darum gegen sie entschieden. Für mich waren sie der Inbegriff des Schlechten, die schwarzen Schafe eben. Vor einigen Jahren habe ich nach langem Sträuben meinem Freund zuliebe Ferien im Balkan gemacht. Entgegen allen Befürchtungen war ich hell begeistert. Seither fahren wir jedes Jahr dorthin in den Urlaub. Da ist nichts von all dem, was hier schlecht über sie geredet wird. Im Gegenteil wir haben so gute Erfahrungen gemacht mit allen Menschen. Wir erleben dort viel weniger Aggressionen als hier von unseren eigenen Landsleuten. In Sachen Menschlichkeit, Freundlichkeit und Zuvorkommenheit sind sie uns um einiges voraus. Ich schäme mich, sagte die Frau eben aus dem Urlaub zurück, dass ich mich von Schlagworten verführen liess und diese Menschen früher pauschal verurteilt und schlecht gemacht habe, ohne sie zu kennen. Nur, weil sich einige von ihnen daneben benommen oder gegen die Gesetze verstossen haben. Im Grunde war ich das schwarze Schaf zusammen mit allen ehemaligen Gleichgesinnten. Wir sind schnell geneigt, uns von angstmachenden Schlagworten beeinflussen zu lassen. Pauschalurteile gehen uns leicht von den Lippen, auch wenn wir es gar nicht immer so wollen. Das Bewerten und Verurteilen steckt so tief in uns drin, dass wir uns ihm nur schwer entziehen können. Mit der Verallgemeinerung einzelner Erfahrungen und persönlicher Meinungen zu generellen Urteilen möchten wir ihnen ja oft nur mehr Bedeutung und ein grösseres Gewicht geben. Aber es sind gerade diese schnellen Urteile, diese Pauschalisierungen, die so ungeheuer viel Leid verursachen - in unseren Familien und Partnerschaften wie in der Gesellschaft und der Politik. Wir tun damit anderen zum Teil massiv Unrecht - und engen uns gleichzeitig selber ein, berauben uns der Freiheit des Denkens. Der christliche Glaube warnt uns vor solchen pauschalen Verurteilungen: Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt. Verzeiht, dann wird Gott euch verzeihen. Gebt, dann wird auch euch gegeben werden - in reichem, vollem, gehäuftem, überfliessendem Mass. Christlicher Glaube lädt uns vielmehr ein: Werdet barmherzig, so wie euer Vater barmherzig ist. (Lk 6, 36ff) © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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20.09.07
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 20. September 2007 Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Gen 8:22 Diese Zusage macht Gott, als nach der Sintflut, der beschwichtigende Duft von Rauchopfern zu ihm aufsteigt. Noah hatte als erstes einen Altar errichtet, als er mit Familie und Tieren die Arche verlassen konnte. Gott wusste, dass Menschen ihn immer wieder enttäuschen werden. Dennoch versprach er, ihnen in Zukunft nicht mehr die Lebensgrundlage zu entziehen. Und so gehen morgen auch wir mit der Gewissheit in den Herbst, dass es in sechs Monaten wieder Frühling wird.Gott gibt im Universum den Takt an. Sonne und Mond, sind in seiner Gewalt. Nach ihrem Rhythmus säen wir und ernten was Gott gedeihen lässt. Mit dem Herbst treten wir über in die stillere Jahreshälfte. Die Vögel entschwinden nach Süden. Die Tage werden kühler, die Sonne wird blasser, die Nächte spürbar länger, Regen und Wind fegen die ersten bunten Blätter durch die Strassen. Doch nicht alles ist Verlust. Die langen Abende können auch zum Gewinn werden. Sie geben uns mehr Zeit für uns selbst. Zeit für Gespräche, um zu Lesen, Zeit für eigene Interessen. Was wir so für uns selber tun, ist wie Samen, die wir in unsere Seele pflanzen. Wer sie aufgehen lässt und pflegt, kann bald ernten. Denn das Leben wird dadurch reichhaltiger und erfüllter. Der Herbst kann zur Saatzeit werden für das innere Leben. Was dann in uns aufgeht, kann leuchten und uns durch den Winter leiten. Wer mit dem innern Licht unterwegs ist, braucht sich vor dem Dunkel nicht zu fürchten. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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19.09.2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 19. September 2007 Gold und Glas stehen ihr nicht gleich, kein Tausch für sie ist Goldgerät, nicht zu reden von Korallen und Kristall; weit über Perlen geht der Weisheit Besitz. Die Weisheit aber, wo kommt sie her, und wo ist der Ort der Einsicht? Verhüllt ist sie vor aller Lebenden Auge, verborgen vor den Vögeln des Himmels. Abgrund und Tod sagen: Unser Ohr vernahm von ihr nur ein Raunen. Gott ist es, der den Weg zu ihr weiß, und nur er kennt ihren Ort. Hiob 28:17 In der Schrift wird uns gesagt, die Weisheit sei begehrenswerter, als Edelsteine, Gold oder Perlen. Verborgen sei sie und über Gott führe den Weg zu ihr. Kaum jemand rühmt sich selbst weise zu sein. Und doch begegnet uns die Weisheit in andern Menschen. Wer Weisheit weiter gibt, merkt es meist selbst nicht. Und nicht alle die weise Worte vernehmen, verstehen was sie hören. Weisheit scheint sich nur denen zu erschliessen, die sich ihr öffnen. Und das ist ein Geschenk der Gnade Gottes. Viel guter weiser Rat wird uns im Leben zuteil. Nur selten können wir ihn annehmen, als den Wink Gottes, der uns den Weg weist. Meist empfindet man wohlgemeinten Rat als Schlag. Ihm weicht man aus indem man ihn geflissentlich überhört. Denn was wir nicht selbst einsehen, das können wir weder annehmen noch umsetzen. Deshalb ist es so mühsam andern Menschen zu helfen. Man muss oft hilflos zusehen wie Kinder, Freunde oder Nachbarn, im Dunkeln der Verzweiflung tappen. Sie wissen nicht ein noch aus, aber können uns nicht hören. Wir aber meinen zu sehen oder wissen sogar wo es fehlt, aber die Andern scheinen gegenüber unsern Worten taub. Vielleicht ist es das Geheimnis der gottbegnadeten weisen Menschen, dass sie das Raten lassen können. Dass sie aber das Begehren im andern zu wecken vermögen, selbst nach der Perle der Weisheit zu suchen, die Gott für sie bereithält. Es braucht Geduld und Verständnis unsererseits, um den Anderen liebevoll annehmen zu können, auch wenn er oder sie sich nicht in unserm Sinn verhält. Wer sich darin übt, sucht in der Tiefe seiner Seele nach der Weisheit, zu der nur Gott führen kann. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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18.09.07
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 18. September 2007 Vom rechten Umgang mit unserem Mist Wer von uns mag es Fehler zu machen? Wer gibt schon gerne zu: Da habe ich Mist gebaut! Unangenehmen Realitäten weichen wir manchmal lieber aus, versuchen sie zu verdrängen. Wir ärgern uns über weniger liebsame Eigenschaften und Macken. Wir empfinden das als Störung, gar als Last. Mitunter versuchen wir sie zu vertuschen oder nicht wahr haben zu wollen. Die Erfahrung jedoch zeigt, dass unsere Schwierigkeiten nicht weniger werden, wenn wir sie verdrängen. Dunkles wird nicht hell durch das Verschliessen der Augen. Vielmehr ist ein geduldiger Umgang mit solchen Dingen vonnöten. Durch bewusstes Hinschauen und Wahrnehmen können wir einiges verändern. Bei anderem jedoch spüren wir, dass wir nicht weiter kommen. Dann möchten wir lieber aufgeben. Für solche Situationen hat uns der grosse Mystiker Johannes Tauler als Hilfe und Ermutigung eine ganz besondere Anleitung hinterlassen. Er rät: Das Pferd macht den Mist im Stall, und obgleich der Mist einen Unflat an sich hat, so zieht dasselbe Pferd doch den Mist mit grosser Mühe auf das Feld, und daraus wächst sodann schöner Weizen und der edle, süsse Wein, der niemals wüchse, wäre der Mist nicht da. Also trage deinen Mist - das sind deine Gebrechen, die du nicht abtun, ablegen noch überwinden kannst - mit Mühe und Fleiss auf den Acker des liebreichen Willens Gottes in rechter Gelassenheit deiner selbst. Es wächst ohne allen Zweifel in einer demütigen Gelassenheit köstliche, wohlschmeckende Frucht daraus. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
16 years, 8 months
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17.09.2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 17. September 2007 Befiel du deine Wege und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken Luft und Winden, gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuss gehen kann. Auf und ab, hin und her und doch geht jeder Lebensweg dem Ende zu. Das letzte Ziel ist uns allen gewiss. Auch dann, wenn wir uns im Nebel verirren. Mühsam ist es, wenn wir in der Sonne aufsteigen müssen, locker geht es dann dafür später abwärts. Im 36. Psalm heisst es: Gott wie köstlich ist deine Huld! Die Menschen bergen sich im Schatten deiner Flügel. Die Wüstenbewohner der Bibel erkennen im Schatten eine Gnade Gottes. Im Schatten von Gottes rechter Hand zu gehen, das ist gutes Leben. Gott stärkt mich mit Kraft und weist mir den rechten Weg sang David, als Gott ihn aus der Hand Sauls gerettet hatte. Nur, wie wissen wir, ob wir auf dem rechten Weg sind? Es ist der Weg der uns herausfordert. Er ist gewunden und manchmal auch stolprig. Aber wir wissen, wir sind unterwegs. Wir leben intensiver, wenn wir das letzte Ziel vor Augen haben. Dann können wir es geniessen unterwegs zu sein, neugierig sein auf das, was uns begegnet. Uns interessieren für das, was wir durchlaufen. Ich meine der rechte Weg ist der, auf dem man ab und zu im Schatten Gottes ruhen darf. Manchmal fordert dieser Lebensweg von uns auch Schweiss und Tränen. Und auch wenn wir uns erschöpft fühlen, der Weg führt weiter. Denn die weise Führerin - unsere Seele weiss bis zum letzten Tag, wohin es geht. Wer sich ihr anvertraut, ihrer Sehnsucht folgt, ist auf dem rechten Weg. Aus der Verbundenheit mit der eigenen Seele kommt auch die Kraft, um weiter zu gehen. Denn von der Seele geht auch die Freude aus. Die Freude, die aus dem Staunen kommt, über das, was in und um uns ist. In der Seele bereitet Gott für uns den Weg, auf dem wir gehen können. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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