Weg-Wort vom 13. Juni 2013
Tankstelle
Eine wunderbare Geschichte aus: "Der kleine Buddha" von Linard Bardill
erfreut mein Herz. Sie erzählt vom Vater und seinem kleinen Sohn mit Down
Syndrom. Ich möchte Ihnen diese Geschichte nicht vorenthalten!
"Mein kleiner Buddha ist eine Tankstelle! Immer wenn ich am Morgen zur
Arbeit muss, will er mit. Ich kann ihn aber nicht mitnehmen. Dann weint er.
Ich nehme ihn in die Arme, drücke ihn an mein Herz. "Cor a cor " nennen wir
das auf Romanisch. Und er tankt, und ich tanke. Was genau, kann ich nicht
sagen. Es dauert meist eine bis zwei Minuten. Dann stelle ich ihn auf den
Boden. Er sagt "Tschihiss", was so viel wie auf Wiedersehen heisst, und ich
sage "Tschihiss". Ich renne dann die Treppe runter und versinke in meinem
Berg Arbeit. Während ich zum Wohl der Menschheit und meines Portemonnaies
schufte, vergesse ich den kleinen Buddha. Da sind so viele wichtige Dinge:
Steuererklärung, Suisa-Listen, Rechnungen. Keine Chance für meinen kleinen
Buddha. Nicht mal einen kleinen Moment denke ich an ihn. Ausser, etwas läuft
schief: Ärger, Frust! Da nehme ich einen tiefen Atemzug, lehne mich nach
hinten und schliesse meine Augen. Und siehe da. Er taucht auf, presst sich
an meine Brust und sagt "Tschihiss". Mein Herz schlägt fest, ich spüre ein
Kribbeln unter der Kopfhaut. Der Frust löst sich auf, der Ärger ist
verraucht."
Diese Geschichte verdeutlicht uns, dass es hilfreich ist, wenn wir uns bei
Frust und Ärger an etwas Schönem orientieren können. Jeder kann seinen
eigenen innigen Momenten nachgehen. Das Herz nimmt die Schwingung auf und
der Ärger ist verraucht!
Wir tanken im Alltag, wenn wir uns Gutes tun, Negatives wegstecken. Unser
Herz weitet sich, wenn wir innehalten, mit lieben Menschen ins Gespräch
kommen, ein gutes Wort füreinander haben, verzeihen, uns etwas Ermunterndes,
Liebes sagen: Wir tanken Nächstenliebe!
Mit freundlichen Grüssen
(c) Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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Weg-Wort vom 6. Juni 2013
So einfach ist glauben
An Pfingsten hörte ich eine Predigt, die Spuren hinterlassen hat! Peter
erlaubt mir seine Predigtgedanken in ein Weg-Wort zu kleiden. "Wenn schon
ich existiere, dann könnte es eigentlich auch Gott geben." Diese Worte sind
von Woody Allen, amerikanischer Schauspieler und Regisseur. Woody Allen
macht keinen Witz, er berührt ein Geheimnis. Er denkt nach. Ich bin kein
Zufall, sagt er.
Manchmal leben wir doch einfach so vor uns her, und denken zwar viel an das
Nötige, aber weniger an das Wesentliche.
Bei der Bemerkung von Woody Allen ist das anders. Er hat nachgedacht und
sich gesagt: Ich bin kein Zufall. Was bin ich, wenn kein Zufall? Jetzt wird
es schwieriger. Es kommen Bereiche ins Spiel, die im Alltag eine kleine
Rolle spielen, die an den Rand gedrückt werden. Ja, es ist Realität, dass es
mich gibt. Wenn es mich gibt, dann könnte es doch auch Gott geben? Gott als
Verursacher, dass es mich gibt. Gott, der Grund meines Seins. Weil ich bin,
könnte es ja auch Gott geben. So einfach ist glauben.
Woody Allen sagt letztlich: Gott gibt es. Er will mich. Ich bin kein Zufall.
Ich lebe, weil er es will. Das tönt fast gleich wie das Glaubensbekenntnis.
"Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen Es ist wichtig darüber
nachzudenken, was es bedeutet, dass Gott will, dass wir leben. Und wie
sollen wir leben? Leben in SEINEM Sinn. Was das heisst, haben viele
Propheten und Jesus selber mehrfach gesagt. Ganz schlicht und vielleicht am
Schönsten sagt es der Prophet Mischa: "Gottes Wort halten und Liebe üben und
demütig vor deinem Gott sein."
Mit freundlichen Grüssen
(c) Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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